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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.

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schlechterdings nothwendig, und man hatte
nun keine wichtigere Angelegenheit als sich
in der Verstellung zu üben.

So betrogen sich die Unglücklichen um
das schöne Erdenleben, und beschuldigten
die Natur: sie habe sie zum Elende geschaf-
fen. Gleichwohl bedienten sie sich einer
Menge künstlicher Mittel dieses Elend zu
verbergen.

Daher glaubten nun Krauskopf und Gold-
löckchen, in das Land der Freude gekom-
men zu seyn. Jede Stunde führte einen
unbekannten Genuß herbey, und ein betäu-
bendes Wohlbehagen durchschauerte die ju-
gendlichen Sinne. Ohne es zu wissen, tru-
gen sie aus ihrer Geistesfülle immer etwas
auf die umgebenden Gegenstände über, und
genossen, was die Andern nicht einmal
ahneten.

Aber wie lange konnte die Täuschung

ſchlechterdings nothwendig, und man hatte
nun keine wichtigere Angelegenheit als ſich
in der Verſtellung zu uͤben.

So betrogen ſich die Ungluͤcklichen um
das ſchoͤne Erdenleben, und beſchuldigten
die Natur: ſie habe ſie zum Elende geſchaf-
fen. Gleichwohl bedienten ſie ſich einer
Menge kuͤnſtlicher Mittel dieſes Elend zu
verbergen.

Daher glaubten nun Krauskopf und Gold-
loͤckchen, in das Land der Freude gekom-
men zu ſeyn. Jede Stunde fuͤhrte einen
unbekannten Genuß herbey, und ein betaͤu-
bendes Wohlbehagen durchſchauerte die ju-
gendlichen Sinne. Ohne es zu wiſſen, tru-
gen ſie aus ihrer Geiſtesfuͤlle immer etwas
auf die umgebenden Gegenſtaͤnde uͤber, und
genoſſen, was die Andern nicht einmal
ahneten.

Aber wie lange konnte die Taͤuſchung

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[78/0082] ſchlechterdings nothwendig, und man hatte nun keine wichtigere Angelegenheit als ſich in der Verſtellung zu uͤben. So betrogen ſich die Ungluͤcklichen um das ſchoͤne Erdenleben, und beſchuldigten die Natur: ſie habe ſie zum Elende geſchaf- fen. Gleichwohl bedienten ſie ſich einer Menge kuͤnſtlicher Mittel dieſes Elend zu verbergen. Daher glaubten nun Krauskopf und Gold- loͤckchen, in das Land der Freude gekom- men zu ſeyn. Jede Stunde fuͤhrte einen unbekannten Genuß herbey, und ein betaͤu- bendes Wohlbehagen durchſchauerte die ju- gendlichen Sinne. Ohne es zu wiſſen, tru- gen ſie aus ihrer Geiſtesfuͤlle immer etwas auf die umgebenden Gegenſtaͤnde uͤber, und genoſſen, was die Andern nicht einmal ahneten. Aber wie lange konnte die Taͤuſchung

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Zitationshilfe: [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/82>, abgerufen am 26.11.2024.