In weit mehr Fällen sind diese beiden Aufgaben von verschiedenen, vielleicht weit von einander entfernt wohnenden Männern zu lösen.
Es übersteigt oft die Kraft des Einzelnen, beide Dinge völlig zu be- herrschen, so dass der nöthige Einklang durch Hand-in-Hand-Gehen zweier oder gar mehrerer Personen, die je für sich einen Theil bearbeiten, ange- strebt werden muss.
Diese nothwendige Verständigung setzt bei Jedem, der in das Bereich seines besondern Fachs fallende Maschinen mit Erfolg entwerfen will, allge- meine Kenntniss des Werkzeugmaschinenwesens voraus, ja verlangt, dass manche Theile desselben ihm ziemlich geläufig sind.
Ich glaube, dass die von mir gewählte Anordnung des Stoffes in beiden Fällen das Herausheben derjenigen Dinge, die im Einzelfalle in Frage kommen, wesentlich erleichtert gegenüber dem Verfahren, nach welchem die einzelnen Maschinen in voller Breite beschrieben werden.
Für Studirende dürfte die Zergliederung des Stoffes unbedingt nöthig sein.
Den Vorträgen über Werkzeugmaschinenbau wird -- gegenüber dem gewaltigen Umfange des Gebietes -- sehr wenig Zeit gewährt. Es soll nun das Buch zur Ergänzung der Vorträge dienen, einerseits durch seine vorsichtig ausgewählten Abbildungen nebst kurzen Beschreibungen, anderseits durch Unterlagen und Angaben für die Berechnung der Ab- messungen.
Es würden nun die angeführten Zwecke des Buches -- als Handbuch für den Werkzeugmaschinenbauer und Ingenieure anderer maschinentechnischer Gebiete, sowie als Ergänzungsbuch für Vorträge über Werkzeugmaschinenkunde zu dienen -- am besten durch ausführliche Erörterung aller Zweige des Werk- zeugmaschinenbaues erreicht werden, wenn nicht hierdurch sein Preis ein für die Mehrzahl der Betheiligten viel zu hoher werden würde. Ich habe deshalb, wie in der "Einleitung" hervorgehoben ist, die Grenzen des be- arbeiteten Gebietes enger ziehen und mich knappsten Ausdrucks bedienen müssen. Ich bitte diejenigen Leser, die eine grössere Breite der Darstellung wünschen, den angeführten, die Kürze gebotenen Umstand berücksichtigen zu wollen.
Der Werkzeugmaschinenbau schreitet rasch vorwärts, Maschinen, welche vor wenigen Jahren in Zeitschriften als neu beschrieben worden sind, findet man zum Theil heute durch andere, noch nicht veröffentlichte überholt. Um möglichst zeitgemässe Beispiele zu bekommen, wandte ich mich an mehrere Werkzeugmaschinenfabrikanten mit der Bitte um Zeichnungen solcher von ihnen ausgeführter neuerer Maschinen, welche sich bewährt haben. Manche verhielten sich ablehnend, aber eine Anzahl der nam- haftesten Firmen hat mich reich unterstützt, wovon das vorliegende Buch Kunde giebt. Ich danke den Inhabern dieser Firmen auch an diesem Orte; ich glaube solches im Namen des deutschen Werkzeugmaschinenbaues thun zu dürfen, da die hochherzige Freigabe der Abbildungen diesem zu Gute kommt.
Im übrigen bitte ich um milde Beurtheilung meiner Arbeit.
Hannover, im Februar 1900. Hermann Fischer.
Vorwort.
In weit mehr Fällen sind diese beiden Aufgaben von verschiedenen, vielleicht weit von einander entfernt wohnenden Männern zu lösen.
Es übersteigt oft die Kraft des Einzelnen, beide Dinge völlig zu be- herrschen, so dass der nöthige Einklang durch Hand-in-Hand-Gehen zweier oder gar mehrerer Personen, die je für sich einen Theil bearbeiten, ange- strebt werden muss.
Diese nothwendige Verständigung setzt bei Jedem, der in das Bereich seines besondern Fachs fallende Maschinen mit Erfolg entwerfen will, allge- meine Kenntniss des Werkzeugmaschinenwesens voraus, ja verlangt, dass manche Theile desselben ihm ziemlich geläufig sind.
Ich glaube, dass die von mir gewählte Anordnung des Stoffes in beiden Fällen das Herausheben derjenigen Dinge, die im Einzelfalle in Frage kommen, wesentlich erleichtert gegenüber dem Verfahren, nach welchem die einzelnen Maschinen in voller Breite beschrieben werden.
Für Studirende dürfte die Zergliederung des Stoffes unbedingt nöthig sein.
Den Vorträgen über Werkzeugmaschinenbau wird — gegenüber dem gewaltigen Umfange des Gebietes — sehr wenig Zeit gewährt. Es soll nun das Buch zur Ergänzung der Vorträge dienen, einerseits durch seine vorsichtig ausgewählten Abbildungen nebst kurzen Beschreibungen, anderseits durch Unterlagen und Angaben für die Berechnung der Ab- messungen.
Es würden nun die angeführten Zwecke des Buches — als Handbuch für den Werkzeugmaschinenbauer und Ingenieure anderer maschinentechnischer Gebiete, sowie als Ergänzungsbuch für Vorträge über Werkzeugmaschinenkunde zu dienen — am besten durch ausführliche Erörterung aller Zweige des Werk- zeugmaschinenbaues erreicht werden, wenn nicht hierdurch sein Preis ein für die Mehrzahl der Betheiligten viel zu hoher werden würde. Ich habe deshalb, wie in der „Einleitung“ hervorgehoben ist, die Grenzen des be- arbeiteten Gebietes enger ziehen und mich knappsten Ausdrucks bedienen müssen. Ich bitte diejenigen Leser, die eine grössere Breite der Darstellung wünschen, den angeführten, die Kürze gebotenen Umstand berücksichtigen zu wollen.
Der Werkzeugmaschinenbau schreitet rasch vorwärts, Maschinen, welche vor wenigen Jahren in Zeitschriften als neu beschrieben worden sind, findet man zum Theil heute durch andere, noch nicht veröffentlichte überholt. Um möglichst zeitgemässe Beispiele zu bekommen, wandte ich mich an mehrere Werkzeugmaschinenfabrikanten mit der Bitte um Zeichnungen solcher von ihnen ausgeführter neuerer Maschinen, welche sich bewährt haben. Manche verhielten sich ablehnend, aber eine Anzahl der nam- haftesten Firmen hat mich reich unterstützt, wovon das vorliegende Buch Kunde giebt. Ich danke den Inhabern dieser Firmen auch an diesem Orte; ich glaube solches im Namen des deutschen Werkzeugmaschinenbaues thun zu dürfen, da die hochherzige Freigabe der Abbildungen diesem zu Gute kommt.
Im übrigen bitte ich um milde Beurtheilung meiner Arbeit.
Hannover, im Februar 1900. Hermann Fischer.
<TEI><text><front><divn="1"><pbfacs="#f0010"n="IV"/><fwplace="top"type="header">Vorwort.</fw><lb/><p>In weit mehr Fällen sind diese beiden Aufgaben von verschiedenen,<lb/>
vielleicht weit von einander entfernt wohnenden Männern zu lösen.</p><lb/><p>Es übersteigt oft die Kraft des Einzelnen, beide Dinge völlig zu be-<lb/>
herrschen, so dass der nöthige Einklang durch Hand-in-Hand-Gehen zweier<lb/>
oder gar mehrerer Personen, die je für sich einen Theil bearbeiten, ange-<lb/>
strebt werden muss.</p><lb/><p>Diese nothwendige Verständigung setzt bei Jedem, der in das Bereich<lb/>
seines besondern Fachs fallende Maschinen mit Erfolg entwerfen will, allge-<lb/>
meine Kenntniss des Werkzeugmaschinenwesens voraus, ja verlangt, dass<lb/>
manche Theile desselben ihm ziemlich geläufig sind.</p><lb/><p>Ich glaube, dass die von mir gewählte Anordnung des Stoffes in<lb/>
beiden Fällen das Herausheben derjenigen Dinge, die im Einzelfalle in<lb/>
Frage kommen, wesentlich erleichtert gegenüber dem Verfahren, nach<lb/>
welchem die einzelnen Maschinen in voller Breite beschrieben werden.</p><lb/><p>Für Studirende dürfte die Zergliederung des Stoffes unbedingt<lb/>
nöthig sein.</p><lb/><p>Den Vorträgen über Werkzeugmaschinenbau wird — gegenüber dem<lb/>
gewaltigen Umfange des Gebietes — sehr wenig Zeit gewährt. Es soll<lb/>
nun das Buch zur Ergänzung der Vorträge dienen, einerseits durch<lb/>
seine vorsichtig ausgewählten Abbildungen nebst kurzen Beschreibungen,<lb/>
anderseits durch Unterlagen und Angaben für die Berechnung der Ab-<lb/>
messungen.</p><lb/><p>Es würden nun die angeführten Zwecke des Buches — als Handbuch für<lb/>
den Werkzeugmaschinenbauer und Ingenieure anderer maschinentechnischer<lb/>
Gebiete, sowie als Ergänzungsbuch für Vorträge über Werkzeugmaschinenkunde<lb/>
zu dienen — am besten durch ausführliche Erörterung aller Zweige des Werk-<lb/>
zeugmaschinenbaues erreicht werden, wenn nicht hierdurch sein Preis ein<lb/>
für die Mehrzahl der Betheiligten viel zu hoher werden würde. Ich habe<lb/>
deshalb, wie in der „Einleitung“ hervorgehoben ist, die Grenzen des be-<lb/>
arbeiteten Gebietes enger ziehen und mich knappsten Ausdrucks bedienen<lb/>
müssen. Ich bitte diejenigen Leser, die eine grössere Breite der Darstellung<lb/>
wünschen, den angeführten, die Kürze gebotenen Umstand berücksichtigen<lb/>
zu wollen.</p><lb/><p>Der Werkzeugmaschinenbau schreitet rasch vorwärts, Maschinen, welche<lb/>
vor wenigen Jahren in Zeitschriften als neu beschrieben worden sind, findet<lb/>
man zum Theil heute durch andere, noch nicht veröffentlichte überholt.<lb/>
Um möglichst zeitgemässe Beispiele zu bekommen, wandte ich mich an<lb/>
mehrere Werkzeugmaschinenfabrikanten mit der Bitte um Zeichnungen<lb/>
solcher von ihnen ausgeführter neuerer Maschinen, welche sich bewährt<lb/>
haben. Manche verhielten sich ablehnend, aber eine Anzahl der nam-<lb/>
haftesten Firmen hat mich reich unterstützt, wovon das vorliegende Buch<lb/>
Kunde giebt. Ich danke den Inhabern dieser Firmen auch an diesem<lb/>
Orte; ich glaube solches im Namen des deutschen Werkzeugmaschinenbaues<lb/>
thun zu dürfen, da die hochherzige Freigabe der Abbildungen diesem zu<lb/>
Gute kommt.</p><lb/><p>Im übrigen bitte ich um milde Beurtheilung meiner Arbeit.</p><lb/><p><hirendition="#g">Hannover</hi>, im Februar 1900. <hirendition="#et"><hirendition="#b">Hermann Fischer.</hi></hi></p></div><lb/></front></text></TEI>
[IV/0010]
Vorwort.
In weit mehr Fällen sind diese beiden Aufgaben von verschiedenen,
vielleicht weit von einander entfernt wohnenden Männern zu lösen.
Es übersteigt oft die Kraft des Einzelnen, beide Dinge völlig zu be-
herrschen, so dass der nöthige Einklang durch Hand-in-Hand-Gehen zweier
oder gar mehrerer Personen, die je für sich einen Theil bearbeiten, ange-
strebt werden muss.
Diese nothwendige Verständigung setzt bei Jedem, der in das Bereich
seines besondern Fachs fallende Maschinen mit Erfolg entwerfen will, allge-
meine Kenntniss des Werkzeugmaschinenwesens voraus, ja verlangt, dass
manche Theile desselben ihm ziemlich geläufig sind.
Ich glaube, dass die von mir gewählte Anordnung des Stoffes in
beiden Fällen das Herausheben derjenigen Dinge, die im Einzelfalle in
Frage kommen, wesentlich erleichtert gegenüber dem Verfahren, nach
welchem die einzelnen Maschinen in voller Breite beschrieben werden.
Für Studirende dürfte die Zergliederung des Stoffes unbedingt
nöthig sein.
Den Vorträgen über Werkzeugmaschinenbau wird — gegenüber dem
gewaltigen Umfange des Gebietes — sehr wenig Zeit gewährt. Es soll
nun das Buch zur Ergänzung der Vorträge dienen, einerseits durch
seine vorsichtig ausgewählten Abbildungen nebst kurzen Beschreibungen,
anderseits durch Unterlagen und Angaben für die Berechnung der Ab-
messungen.
Es würden nun die angeführten Zwecke des Buches — als Handbuch für
den Werkzeugmaschinenbauer und Ingenieure anderer maschinentechnischer
Gebiete, sowie als Ergänzungsbuch für Vorträge über Werkzeugmaschinenkunde
zu dienen — am besten durch ausführliche Erörterung aller Zweige des Werk-
zeugmaschinenbaues erreicht werden, wenn nicht hierdurch sein Preis ein
für die Mehrzahl der Betheiligten viel zu hoher werden würde. Ich habe
deshalb, wie in der „Einleitung“ hervorgehoben ist, die Grenzen des be-
arbeiteten Gebietes enger ziehen und mich knappsten Ausdrucks bedienen
müssen. Ich bitte diejenigen Leser, die eine grössere Breite der Darstellung
wünschen, den angeführten, die Kürze gebotenen Umstand berücksichtigen
zu wollen.
Der Werkzeugmaschinenbau schreitet rasch vorwärts, Maschinen, welche
vor wenigen Jahren in Zeitschriften als neu beschrieben worden sind, findet
man zum Theil heute durch andere, noch nicht veröffentlichte überholt.
Um möglichst zeitgemässe Beispiele zu bekommen, wandte ich mich an
mehrere Werkzeugmaschinenfabrikanten mit der Bitte um Zeichnungen
solcher von ihnen ausgeführter neuerer Maschinen, welche sich bewährt
haben. Manche verhielten sich ablehnend, aber eine Anzahl der nam-
haftesten Firmen hat mich reich unterstützt, wovon das vorliegende Buch
Kunde giebt. Ich danke den Inhabern dieser Firmen auch an diesem
Orte; ich glaube solches im Namen des deutschen Werkzeugmaschinenbaues
thun zu dürfen, da die hochherzige Freigabe der Abbildungen diesem zu
Gute kommt.
Im übrigen bitte ich um milde Beurtheilung meiner Arbeit.
Hannover, im Februar 1900. Hermann Fischer.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/10>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.