Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Wie früher nachgewiesen, ist für tadelloses Abheben der Späne bei
möglichst geringer Reibung am Rücken der Schneide ein passender Ansatz-
winkel nöthig. Bei Hobelmaschinen und dergl. ist dieser zu erreichen durch
geeigneten Anschliff und dauernd zu erhalten, wenn man bei jedem Nach-
schleifen die ursprünglichen Winkel beibehält. Nicht so ist es bei Dreh-
bänken und Ausbohrmaschinen. Wenn z. B. ein Stichel s Fig. 195 im neuen

[Abbildung] Fig. 191.
Zustande bei A angreift und der Rücken der Schneide in zutreffender
Weise von der zu A gehörenden Tangente t abweicht, so ist das nicht mehr
der Fall, wenn der Stichel soweit abgeschliffen ist, dass seine Schneide
[Abbildung] Fig. 192.
[Abbildung] Fig. 193.
[Abbildung] Fig. 194.
bei A1 angreift, also die zugehörige Tangente der Schnittrichtung die Lage
von t1 angenommen hat. Nun ist die Höhenlage der Rast R unter der
Werkstückmitte M nicht bei allen vorhandenen Drehbänken, für welche die-
selben Stichel zur Verwendung kommen, gleich. Man müsste also, um durch
Schleifen der Stichelschneide den geeigneten Ansatzwinkel zu erreichen,
jeden einzelnen Stichel für die besondere Drehbank zurichten. Das würde

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Wie früher nachgewiesen, ist für tadelloses Abheben der Späne bei
möglichst geringer Reibung am Rücken der Schneide ein passender Ansatz-
winkel nöthig. Bei Hobelmaschinen und dergl. ist dieser zu erreichen durch
geeigneten Anschliff und dauernd zu erhalten, wenn man bei jedem Nach-
schleifen die ursprünglichen Winkel beibehält. Nicht so ist es bei Dreh-
bänken und Ausbohrmaschinen. Wenn z. B. ein Stichel s Fig. 195 im neuen

[Abbildung] Fig. 191.
Zustande bei A angreift und der Rücken der Schneide in zutreffender
Weise von der zu A gehörenden Tangente t abweicht, so ist das nicht mehr
der Fall, wenn der Stichel soweit abgeschliffen ist, dass seine Schneide
[Abbildung] Fig. 192.
[Abbildung] Fig. 193.
[Abbildung] Fig. 194.
bei A1 angreift, also die zugehörige Tangente der Schnittrichtung die Lage
von t1 angenommen hat. Nun ist die Höhenlage der Rast R unter der
Werkstückmitte M nicht bei allen vorhandenen Drehbänken, für welche die-
selben Stichel zur Verwendung kommen, gleich. Man müsste also, um durch
Schleifen der Stichelschneide den geeigneten Ansatzwinkel zu erreichen,
jeden einzelnen Stichel für die besondere Drehbank zurichten. Das würde

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0115" n="101"/>
              <fw place="top" type="header">I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.</fw><lb/>
              <p>Wie früher nachgewiesen, ist für tadelloses Abheben der Späne bei<lb/>
möglichst geringer Reibung am Rücken der Schneide ein passender Ansatz-<lb/>
winkel nöthig. Bei Hobelmaschinen und dergl. ist dieser zu erreichen durch<lb/>
geeigneten Anschliff und dauernd zu erhalten, wenn man bei jedem Nach-<lb/>
schleifen die ursprünglichen Winkel beibehält. Nicht so ist es bei Dreh-<lb/>
bänken und Ausbohrmaschinen. Wenn z. B. ein Stichel <hi rendition="#i">s</hi> Fig. 195 im neuen<lb/><figure><head>Fig. 191.</head></figure><lb/>
Zustande bei <hi rendition="#i">A</hi> angreift und der Rücken der Schneide in zutreffender<lb/>
Weise von der zu <hi rendition="#i">A</hi> gehörenden Tangente <hi rendition="#i">t</hi> abweicht, so ist das nicht mehr<lb/>
der Fall, wenn der Stichel soweit abgeschliffen ist, dass seine Schneide<lb/><figure><head>Fig. 192.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 193.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 194.</head></figure><lb/>
bei <hi rendition="#i">A</hi><hi rendition="#sub">1</hi> angreift, also die zugehörige Tangente der Schnittrichtung die Lage<lb/>
von <hi rendition="#i">t</hi><hi rendition="#sub">1</hi> angenommen hat. Nun ist die Höhenlage der Rast <hi rendition="#i">R</hi> unter der<lb/>
Werkstückmitte <hi rendition="#i">M</hi> nicht bei allen vorhandenen Drehbänken, für welche die-<lb/>
selben Stichel zur Verwendung kommen, gleich. Man müsste also, um durch<lb/>
Schleifen der Stichelschneide den geeigneten Ansatzwinkel zu erreichen,<lb/>
jeden einzelnen Stichel für die besondere Drehbank zurichten. Das würde<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0115] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Wie früher nachgewiesen, ist für tadelloses Abheben der Späne bei möglichst geringer Reibung am Rücken der Schneide ein passender Ansatz- winkel nöthig. Bei Hobelmaschinen und dergl. ist dieser zu erreichen durch geeigneten Anschliff und dauernd zu erhalten, wenn man bei jedem Nach- schleifen die ursprünglichen Winkel beibehält. Nicht so ist es bei Dreh- bänken und Ausbohrmaschinen. Wenn z. B. ein Stichel s Fig. 195 im neuen [Abbildung Fig. 191.] Zustande bei A angreift und der Rücken der Schneide in zutreffender Weise von der zu A gehörenden Tangente t abweicht, so ist das nicht mehr der Fall, wenn der Stichel soweit abgeschliffen ist, dass seine Schneide [Abbildung Fig. 192.] [Abbildung Fig. 193.] [Abbildung Fig. 194.] bei A1 angreift, also die zugehörige Tangente der Schnittrichtung die Lage von t1 angenommen hat. Nun ist die Höhenlage der Rast R unter der Werkstückmitte M nicht bei allen vorhandenen Drehbänken, für welche die- selben Stichel zur Verwendung kommen, gleich. Man müsste also, um durch Schleifen der Stichelschneide den geeigneten Ansatzwinkel zu erreichen, jeden einzelnen Stichel für die besondere Drehbank zurichten. Das würde

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/115
Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/115>, abgerufen am 24.11.2024.