als Mangel zu bezeichnen, dass es einige Schwierigkeiten verursacht, das Rad r4 genügend sicher gegen Schwankungen zu machen.
Wenn der Uebersetzungsgrad der verschiedenen Geschwindigkeiten ein ganz bestimmter sein soll, sind ausschliesslich Zahnräder brauchbar. Man bedient sich zur Aenderung der Geschwindigkeiten der sogenannten Wechselräder, d. h. Räder, die ausgewechselt oder durch solche anderer Grösse ersetzt werden.
Fig. 331 zeigt eine derartige Einrichtung. Rad a betreibt das Rad b in dem Uebersetzungsverhältniss
[Formel 1]
. Soll dieses ein anderes werden, so ersetzt man a oder b durch ein grösseres oder kleineres Rad. Da aber die Wellen der Räder a und b eine feste gegensätzliche Lage haben, so muss ein Zwischenrad c den wechselnden Raum zwischen den Rädern a und b ausfüllen. Dieses Zwischenrad dreht sich lose um einen Zapfen, der so zu befestigen ist, dass man ihm bequem den richtigen Ort geben kann.
In stärkerem Grade als durch die vorliegende Einrichtung lässt sich das Uebersetzungsverhältniss ändern, wenn man, nach Fig. 332, a in d und c in b greifen lässt, wobei c und d mit einander fest verbunden sind, aber sich lose um einen einstellbaren Zapfen drehen. Es beträgt die Ueber- setzung:
[Formel 2]
, wenn r2 der Halbmesser von b ist; ersetzt man also c und d durch Räder, deren Halbmesser im entgegengesetzten Sinne von den bis- herigen abweichen, so wird z. B. gleichzeitig der Zähler des Uebersetzungs- verhältnisses kleiner und der Nenner grösser. Es kann aber auch b oder a ausgewechselt werden.
Zur Befestigung des stellbaren Zapfens pflegt man bei der Anordnung, welche Fig. 331 zeigt, wie bei der durch Fig. 332 dargestellten, den Pferde- kopf oder das Stelleisene, Fig. 332, zu benützen. Es ist das eine Platte mit mehreren, zur Aufnahme des Zapfens geeigneten, Schlitzen, welche man um einen Vorsprung des Lagers m sich drehen und mittels in bogenförmigen Schlitzen steckender Schrauben festhalten lässt.
Diese Wechselräderanordnungen gestatten, weitgehende Aenderungen in der Uebersetzung vorzunehmen, wenn man eine entsprechend grosse Zahl von Rädern vorräthig hat; sie sind auch für eine Uebersetzung, die ursprünglich nicht vorgesehen war, zu gebrauchen, indem man nur nöthig hat, ein neues, passendes Rad zu beschaffen. Aber das Auswechseln der Räder ist zeitraubend. Es giebt zahlreiche Fälle, in denen man mit wenigen Geschwindigkeitsstufen auskommt. In diesen Fällen erscheint es zweck- mässig, -- ähnlich den Stufenrollen -- Stufenräder anzuwenden. Man sieht aber aus Fig. 333 sofort, dass nur eins der Stufenräder aus mit ein- ander fest verbundenen Rädern bestehen darf; das andere muss aus ein- zelnen, unabhängig von einander drehbaren Rädern bestehen, von denen je nur eins mit der zugehörigen Welle gekuppelt wird.1) Diese Kupplung kann nun, nach Fig. 334, durch einen verschiebbaren Splint i stattfinden, der in einer Stange a steckt und durch Schlitze der hohlen Welle b nach aussen hervorragt, um in Kerben der betreffenden Radnabe zu greifen. Durch Verschieben der Stange a wird so ohne weiteres das eine oder andere
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 275, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
als Mangel zu bezeichnen, dass es einige Schwierigkeiten verursacht, das Rad r4 genügend sicher gegen Schwankungen zu machen.
Wenn der Uebersetzungsgrad der verschiedenen Geschwindigkeiten ein ganz bestimmter sein soll, sind ausschliesslich Zahnräder brauchbar. Man bedient sich zur Aenderung der Geschwindigkeiten der sogenannten Wechselräder, d. h. Räder, die ausgewechselt oder durch solche anderer Grösse ersetzt werden.
Fig. 331 zeigt eine derartige Einrichtung. Rad a betreibt das Rad b in dem Uebersetzungsverhältniss
[Formel 1]
. Soll dieses ein anderes werden, so ersetzt man a oder b durch ein grösseres oder kleineres Rad. Da aber die Wellen der Räder a und b eine feste gegensätzliche Lage haben, so muss ein Zwischenrad c den wechselnden Raum zwischen den Rädern a und b ausfüllen. Dieses Zwischenrad dreht sich lose um einen Zapfen, der so zu befestigen ist, dass man ihm bequem den richtigen Ort geben kann.
In stärkerem Grade als durch die vorliegende Einrichtung lässt sich das Uebersetzungsverhältniss ändern, wenn man, nach Fig. 332, a in d und c in b greifen lässt, wobei c und d mit einander fest verbunden sind, aber sich lose um einen einstellbaren Zapfen drehen. Es beträgt die Ueber- setzung:
[Formel 2]
, wenn r2 der Halbmesser von b ist; ersetzt man also c und d durch Räder, deren Halbmesser im entgegengesetzten Sinne von den bis- herigen abweichen, so wird z. B. gleichzeitig der Zähler des Uebersetzungs- verhältnisses kleiner und der Nenner grösser. Es kann aber auch b oder a ausgewechselt werden.
Zur Befestigung des stellbaren Zapfens pflegt man bei der Anordnung, welche Fig. 331 zeigt, wie bei der durch Fig. 332 dargestellten, den Pferde- kopf oder das Stelleisene, Fig. 332, zu benützen. Es ist das eine Platte mit mehreren, zur Aufnahme des Zapfens geeigneten, Schlitzen, welche man um einen Vorsprung des Lagers m sich drehen und mittels in bogenförmigen Schlitzen steckender Schrauben festhalten lässt.
Diese Wechselräderanordnungen gestatten, weitgehende Aenderungen in der Uebersetzung vorzunehmen, wenn man eine entsprechend grosse Zahl von Rädern vorräthig hat; sie sind auch für eine Uebersetzung, die ursprünglich nicht vorgesehen war, zu gebrauchen, indem man nur nöthig hat, ein neues, passendes Rad zu beschaffen. Aber das Auswechseln der Räder ist zeitraubend. Es giebt zahlreiche Fälle, in denen man mit wenigen Geschwindigkeitsstufen auskommt. In diesen Fällen erscheint es zweck- mässig, — ähnlich den Stufenrollen — Stufenräder anzuwenden. Man sieht aber aus Fig. 333 sofort, dass nur eins der Stufenräder aus mit ein- ander fest verbundenen Rädern bestehen darf; das andere muss aus ein- zelnen, unabhängig von einander drehbaren Rädern bestehen, von denen je nur eins mit der zugehörigen Welle gekuppelt wird.1) Diese Kupplung kann nun, nach Fig. 334, durch einen verschiebbaren Splint i stattfinden, der in einer Stange a steckt und durch Schlitze der hohlen Welle b nach aussen hervorragt, um in Kerben der betreffenden Radnabe zu greifen. Durch Verschieben der Stange a wird so ohne weiteres das eine oder andere
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 275, mit Abb.
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[164/0178]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
als Mangel zu bezeichnen, dass es einige Schwierigkeiten verursacht, das
Rad r4 genügend sicher gegen Schwankungen zu machen.
Wenn der Uebersetzungsgrad der verschiedenen Geschwindigkeiten
ein ganz bestimmter sein soll, sind ausschliesslich Zahnräder brauchbar.
Man bedient sich zur Aenderung der Geschwindigkeiten der sogenannten
Wechselräder, d. h. Räder, die ausgewechselt oder durch solche anderer
Grösse ersetzt werden.
Fig. 331 zeigt eine derartige Einrichtung. Rad a betreibt das Rad b
in dem Uebersetzungsverhältniss [FORMEL]. Soll dieses ein anderes werden, so
ersetzt man a oder b durch ein grösseres oder kleineres Rad. Da aber
die Wellen der Räder a und b eine feste gegensätzliche Lage haben, so
muss ein Zwischenrad c den wechselnden Raum zwischen den Rädern a
und b ausfüllen. Dieses Zwischenrad dreht sich lose um einen Zapfen, der so
zu befestigen ist, dass man ihm bequem den richtigen Ort geben kann.
In stärkerem Grade als durch die vorliegende Einrichtung lässt sich
das Uebersetzungsverhältniss ändern, wenn man, nach Fig. 332, a in d und
c in b greifen lässt, wobei c und d mit einander fest verbunden sind, aber
sich lose um einen einstellbaren Zapfen drehen. Es beträgt die Ueber-
setzung: [FORMEL], wenn r2 der Halbmesser von b ist; ersetzt man also c und
d durch Räder, deren Halbmesser im entgegengesetzten Sinne von den bis-
herigen abweichen, so wird z. B. gleichzeitig der Zähler des Uebersetzungs-
verhältnisses kleiner und der Nenner grösser. Es kann aber auch b oder
a ausgewechselt werden.
Zur Befestigung des stellbaren Zapfens pflegt man bei der Anordnung,
welche Fig. 331 zeigt, wie bei der durch Fig. 332 dargestellten, den Pferde-
kopf oder das Stelleisen e, Fig. 332, zu benützen. Es ist das eine Platte mit
mehreren, zur Aufnahme des Zapfens geeigneten, Schlitzen, welche man um
einen Vorsprung des Lagers m sich drehen und mittels in bogenförmigen
Schlitzen steckender Schrauben festhalten lässt.
Diese Wechselräderanordnungen gestatten, weitgehende Aenderungen
in der Uebersetzung vorzunehmen, wenn man eine entsprechend grosse
Zahl von Rädern vorräthig hat; sie sind auch für eine Uebersetzung, die
ursprünglich nicht vorgesehen war, zu gebrauchen, indem man nur nöthig
hat, ein neues, passendes Rad zu beschaffen. Aber das Auswechseln der
Räder ist zeitraubend. Es giebt zahlreiche Fälle, in denen man mit wenigen
Geschwindigkeitsstufen auskommt. In diesen Fällen erscheint es zweck-
mässig, — ähnlich den Stufenrollen — Stufenräder anzuwenden. Man
sieht aber aus Fig. 333 sofort, dass nur eins der Stufenräder aus mit ein-
ander fest verbundenen Rädern bestehen darf; das andere muss aus ein-
zelnen, unabhängig von einander drehbaren Rädern bestehen, von denen
je nur eins mit der zugehörigen Welle gekuppelt wird. 1) Diese Kupplung
kann nun, nach Fig. 334, durch einen verschiebbaren Splint i stattfinden,
der in einer Stange a steckt und durch Schlitze der hohlen Welle b nach
aussen hervorragt, um in Kerben der betreffenden Radnabe zu greifen.
Durch Verschieben der Stange a wird so ohne weiteres das eine oder andere
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 275, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/178>, abgerufen am 25.11.2024.
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