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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
wicht oder eine Feder; zwei über einander greifende Nasen stützen ihn in
der gezeichneten Lage, so lange der Schlitten s sich verschieben soll. Eine
dieser Nasen, nämlich i, sitzt an dem kleinen Schlitten a, die andern am
äussersten Ende von e. Ein nach oben gerichteter Arm des Schlittens a
ragt in die Bahn der Frösche f, welche am Schlitten einstellbar befestigt
sind. Es wird demnach durch den Angriff eines der Frösche f der Schlitten
a nach rechts oder links verschoben, so dass die Nase i unter der an e
befindlichen hinweggleitet und e die zum Ausrücken der Kupplung er-
forderliche Drehung macht.

Die hier angeführten Beispiele kennzeichnen sich dadurch, dass von
dem bewegten Schlitten nur der Anlass zum Ausrücken gegeben wird,
letzteres aber eine besondere Kraft ausführt. Hierdurch wird erreicht,
dass das Ausrücken selbst in sehr kurzer Zeit erfolgt, und deshalb die un-
vermeidlichen Ungenauigkeiten in der Wegesbegrenzung so klein ausfallen,
dass man sie vernachlässigen kann.

Es ist hier noch
eines selbstthätigen Aus-
rückens zu gedenken,
welches zwar keiner
eigentlichen Wegesbe-
grenzung dient, aber
erwähnt werden muss,
nämlich das selbst-
thätige Ausrücken, so-
bald der Widerstand
ein gewisses Maass über-
schreitet. Man verwen-
det für diesen Zweck
Nachgiebigkeiten im
Antrieb, welche dem zu-
lässig höchsten Wider-
stande entsprechen.
Derartiges kommt auch

[Abbildung] Fig. 403.
bei anderen Aufbereitungsmaschinen vor, z. B. in Gestalt sogenannter
Brechstücke bei Walzwerken, das sind leicht ersetzbare Verbindungstheile,
welche bei der Ueberschreitung der für andere theurere Maschinentheile zu-
lässigen Beanspruchung brechen, um letztere vor Bruch zu schützen.

Für die spanabhebenden Werkzeugmaschinen kommen zu diesem
Zweck in erster Linie die Treibriemen in Frage: man wählt deren Ab-
messungen in betreffenden Fällen absichtlich so klein, dass die Riemen
nicht im stande sind, eine für andere Maschinentheile gefährlich grosse
Kraft zu übertragen. Manche Reibungskupplungen lassen sich, wie weiter
oben schon angedeutet, in gleichem Sinne verwenden, und werden so ver-
wendet.

Aber auch Klauenkupplungen sind für den vorliegenden Zweck
brauchbar. Bei manchen Schraublehren1) ist der Knopf a, Fig. 404, um
die Messschraube s an sich lose drehbar; ihre Drehung wird aber auf

1) Herm. Fischer, Allgem. Grundsätze und Mittel des mechanischen Aufbereitens.
Leipzig 1888, S. 22.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
wicht oder eine Feder; zwei über einander greifende Nasen stützen ihn in
der gezeichneten Lage, so lange der Schlitten s sich verschieben soll. Eine
dieser Nasen, nämlich i, sitzt an dem kleinen Schlitten a, die andern am
äussersten Ende von e. Ein nach oben gerichteter Arm des Schlittens a
ragt in die Bahn der Frösche f, welche am Schlitten einstellbar befestigt
sind. Es wird demnach durch den Angriff eines der Frösche f der Schlitten
a nach rechts oder links verschoben, so dass die Nase i unter der an e
befindlichen hinweggleitet und e die zum Ausrücken der Kupplung er-
forderliche Drehung macht.

Die hier angeführten Beispiele kennzeichnen sich dadurch, dass von
dem bewegten Schlitten nur der Anlass zum Ausrücken gegeben wird,
letzteres aber eine besondere Kraft ausführt. Hierdurch wird erreicht,
dass das Ausrücken selbst in sehr kurzer Zeit erfolgt, und deshalb die un-
vermeidlichen Ungenauigkeiten in der Wegesbegrenzung so klein ausfallen,
dass man sie vernachlässigen kann.

Es ist hier noch
eines selbstthätigen Aus-
rückens zu gedenken,
welches zwar keiner
eigentlichen Wegesbe-
grenzung dient, aber
erwähnt werden muss,
nämlich das selbst-
thätige Ausrücken, so-
bald der Widerstand
ein gewisses Maass über-
schreitet. Man verwen-
det für diesen Zweck
Nachgiebigkeiten im
Antrieb, welche dem zu-
lässig höchsten Wider-
stande entsprechen.
Derartiges kommt auch

[Abbildung] Fig. 403.
bei anderen Aufbereitungsmaschinen vor, z. B. in Gestalt sogenannter
Brechstücke bei Walzwerken, das sind leicht ersetzbare Verbindungstheile,
welche bei der Ueberschreitung der für andere theurere Maschinentheile zu-
lässigen Beanspruchung brechen, um letztere vor Bruch zu schützen.

Für die spanabhebenden Werkzeugmaschinen kommen zu diesem
Zweck in erster Linie die Treibriemen in Frage: man wählt deren Ab-
messungen in betreffenden Fällen absichtlich so klein, dass die Riemen
nicht im stande sind, eine für andere Maschinentheile gefährlich grosse
Kraft zu übertragen. Manche Reibungskupplungen lassen sich, wie weiter
oben schon angedeutet, in gleichem Sinne verwenden, und werden so ver-
wendet.

Aber auch Klauenkupplungen sind für den vorliegenden Zweck
brauchbar. Bei manchen Schraublehren1) ist der Knopf a, Fig. 404, um
die Messschraube s an sich lose drehbar; ihre Drehung wird aber auf

1) Herm. Fischer, Allgem. Grundsätze und Mittel des mechanischen Aufbereitens.
Leipzig 1888, S. 22.
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[195/0209] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. wicht oder eine Feder; zwei über einander greifende Nasen stützen ihn in der gezeichneten Lage, so lange der Schlitten s sich verschieben soll. Eine dieser Nasen, nämlich i, sitzt an dem kleinen Schlitten a, die andern am äussersten Ende von e. Ein nach oben gerichteter Arm des Schlittens a ragt in die Bahn der Frösche f, welche am Schlitten einstellbar befestigt sind. Es wird demnach durch den Angriff eines der Frösche f der Schlitten a nach rechts oder links verschoben, so dass die Nase i unter der an e befindlichen hinweggleitet und e die zum Ausrücken der Kupplung er- forderliche Drehung macht. Die hier angeführten Beispiele kennzeichnen sich dadurch, dass von dem bewegten Schlitten nur der Anlass zum Ausrücken gegeben wird, letzteres aber eine besondere Kraft ausführt. Hierdurch wird erreicht, dass das Ausrücken selbst in sehr kurzer Zeit erfolgt, und deshalb die un- vermeidlichen Ungenauigkeiten in der Wegesbegrenzung so klein ausfallen, dass man sie vernachlässigen kann. Es ist hier noch eines selbstthätigen Aus- rückens zu gedenken, welches zwar keiner eigentlichen Wegesbe- grenzung dient, aber erwähnt werden muss, nämlich das selbst- thätige Ausrücken, so- bald der Widerstand ein gewisses Maass über- schreitet. Man verwen- det für diesen Zweck Nachgiebigkeiten im Antrieb, welche dem zu- lässig höchsten Wider- stande entsprechen. Derartiges kommt auch [Abbildung Fig. 403.] bei anderen Aufbereitungsmaschinen vor, z. B. in Gestalt sogenannter Brechstücke bei Walzwerken, das sind leicht ersetzbare Verbindungstheile, welche bei der Ueberschreitung der für andere theurere Maschinentheile zu- lässigen Beanspruchung brechen, um letztere vor Bruch zu schützen. Für die spanabhebenden Werkzeugmaschinen kommen zu diesem Zweck in erster Linie die Treibriemen in Frage: man wählt deren Ab- messungen in betreffenden Fällen absichtlich so klein, dass die Riemen nicht im stande sind, eine für andere Maschinentheile gefährlich grosse Kraft zu übertragen. Manche Reibungskupplungen lassen sich, wie weiter oben schon angedeutet, in gleichem Sinne verwenden, und werden so ver- wendet. Aber auch Klauenkupplungen sind für den vorliegenden Zweck brauchbar. Bei manchen Schraublehren 1) ist der Knopf a, Fig. 404, um die Messschraube s an sich lose drehbar; ihre Drehung wird aber auf 1) Herm. Fischer, Allgem. Grundsätze und Mittel des mechanischen Aufbereitens. Leipzig 1888, S. 22. 13*

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/209>, abgerufen am 23.11.2024.