stücke erheblich beschränken. Das Bett der Maschine, welche Fig. 456 darstellt, hat nur nebensächlichen Zwecken zu genügen und die Stütze des Bettes nur so stark zu sein, dass sie dem Zug des Treibriemens und zufälligen Kräften Stand zu halten vermag. Es ist deshalb das Bett auf einen Kasten oder Schrank gelegt, welcher gleichzeitig zum Aufbewahren der Werkzeuge dient.
Es werden auch Räummaschinen gebaut, bei welchen die Verschiebung der Nadel mittels Zahnstange und Rad stattfindet.
2. Die Stossmaschine und die Feilmaschine (Shapingmachine) sind gekennzeichnet durch den Umstand, dass die arbeitende Schneide in der Arbeitsrichtung über ihre Führungen hinwegragt. Eine Verschiedenheit dieser beiden Maschinen, welche einwandsfrei die verschiedene Benennung rechtfertigt, ist schwer aufzufinden. Der Umstand, dass die Schlitten- bewegung bei der Stossmaschine gewöhnlich senkrecht, bei der Feilmaschine fast immer wagerecht ist, kann nicht als durchschlagend angesehen werden, da auch liegende Stossmaschinen vorkommen. Man könnte den Namen Stossmaschine ausschliesslich für diejenigen Maschinen vorliegender Gruppe benutzen, bei denen der Stichel arbeitet, während er sich von der Führung entfernt, so dass er während des Arbeitens von dem Antrieb gewissermassen hinausgestossen wird. Allein dieses Merkmal ist auch nicht brauchbar, weil bei Feilmaschinen etwa eben so häufig die Hinausbewegung wie die entgegengesetzte für das Arbeiten benutzt wird. Eine bessere Ueberein- stimmung mit dem Sprachgebrauch gewinnt man, wenn man von einer Stoss- maschine spricht, sobald die Stichelschneide an der den Führungen entgegen- gesetzten Seite des Schlittens liegt, und den Namen Feilmaschine verwendet, wenn die Stichelschneide und die Führungen auf derselben Seite des Schlittens sich befinden. Ganz deckt aber auch dieser Unterschied sich nicht mit dem Sprachgebrauch.
Das Wesentliche: erheblicher Abstand der Stichelschneide von der Schlittenführung und zwar in der Richtung der Arbeitsbewegung des Schlittens ist beiden Maschinen gemeinsam, weshalb gerechtfertigt sein dürfte, sie bei der vorliegenden Erörterung nicht zu trennen.
Jene gemeinsame Eigenart bestimmt die Gestalt des den Stichel tragenden Schlittens.
Fig. 457 stellt den Schlitten oder Stössela einer Stossmaschine dar. Er wird bei b b geführt, und sein Stichel s ist an dem die Führungen über- ragenden unteren Ende befestigt.
Man findet in den Abbildungen der Stossmaschinen meistens einen Stichel, welcher dem in Fig. 457 mit s bezeichneten ähnlich ist. Aus der Figur ergiebt sich ohne weiteres, dass die grösste Schnittlänge günstigsten Falles gleich dem Abstande der Schneide von dem zunächst belegenen Befestigungsbügel, also etwa gleich l ist. Hat der Stössel z. B. 280 mm Hub, so muss, um diese Hubhöhe auszunutzen, l etwa gleich 300 mm sein. Es sei nun der Schnittwiderstand W1 = 400 kg und eben so gross sei (vergl. S. 14) der Druck W2, welchen die Schneide winkelrecht zur Schnittrichtung erfährt; es liege ferner die Hauptschneide rechtwinklig zur Bildfläche, also W2 wie W1 in dieser, ferner sei der Hebelarm, an welchen W1 in Bezug auf seine Befestigungsstelle wirkt, 50 mm lang. Dann wirkt auf den Stichel links drehend das Moment: 400 (300--50) = 100 000 kg/mm
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
stücke erheblich beschränken. Das Bett der Maschine, welche Fig. 456 darstellt, hat nur nebensächlichen Zwecken zu genügen und die Stütze des Bettes nur so stark zu sein, dass sie dem Zug des Treibriemens und zufälligen Kräften Stand zu halten vermag. Es ist deshalb das Bett auf einen Kasten oder Schrank gelegt, welcher gleichzeitig zum Aufbewahren der Werkzeuge dient.
Es werden auch Räummaschinen gebaut, bei welchen die Verschiebung der Nadel mittels Zahnstange und Rad stattfindet.
2. Die Stossmaschine und die Feilmaschine (Shapingmachine) sind gekennzeichnet durch den Umstand, dass die arbeitende Schneide in der Arbeitsrichtung über ihre Führungen hinwegragt. Eine Verschiedenheit dieser beiden Maschinen, welche einwandsfrei die verschiedene Benennung rechtfertigt, ist schwer aufzufinden. Der Umstand, dass die Schlitten- bewegung bei der Stossmaschine gewöhnlich senkrecht, bei der Feilmaschine fast immer wagerecht ist, kann nicht als durchschlagend angesehen werden, da auch liegende Stossmaschinen vorkommen. Man könnte den Namen Stossmaschine ausschliesslich für diejenigen Maschinen vorliegender Gruppe benutzen, bei denen der Stichel arbeitet, während er sich von der Führung entfernt, so dass er während des Arbeitens von dem Antrieb gewissermassen hinausgestossen wird. Allein dieses Merkmal ist auch nicht brauchbar, weil bei Feilmaschinen etwa eben so häufig die Hinausbewegung wie die entgegengesetzte für das Arbeiten benutzt wird. Eine bessere Ueberein- stimmung mit dem Sprachgebrauch gewinnt man, wenn man von einer Stoss- maschine spricht, sobald die Stichelschneide an der den Führungen entgegen- gesetzten Seite des Schlittens liegt, und den Namen Feilmaschine verwendet, wenn die Stichelschneide und die Führungen auf derselben Seite des Schlittens sich befinden. Ganz deckt aber auch dieser Unterschied sich nicht mit dem Sprachgebrauch.
Das Wesentliche: erheblicher Abstand der Stichelschneide von der Schlittenführung und zwar in der Richtung der Arbeitsbewegung des Schlittens ist beiden Maschinen gemeinsam, weshalb gerechtfertigt sein dürfte, sie bei der vorliegenden Erörterung nicht zu trennen.
Jene gemeinsame Eigenart bestimmt die Gestalt des den Stichel tragenden Schlittens.
Fig. 457 stellt den Schlitten oder Stössela einer Stossmaschine dar. Er wird bei b b geführt, und sein Stichel s ist an dem die Führungen über- ragenden unteren Ende befestigt.
Man findet in den Abbildungen der Stossmaschinen meistens einen Stichel, welcher dem in Fig. 457 mit s bezeichneten ähnlich ist. Aus der Figur ergiebt sich ohne weiteres, dass die grösste Schnittlänge günstigsten Falles gleich dem Abstande der Schneide von dem zunächst belegenen Befestigungsbügel, also etwa gleich l ist. Hat der Stössel z. B. 280 mm Hub, so muss, um diese Hubhöhe auszunutzen, l etwa gleich 300 mm sein. Es sei nun der Schnittwiderstand W1 = 400 kg und eben so gross sei (vergl. S. 14) der Druck W2, welchen die Schneide winkelrecht zur Schnittrichtung erfährt; es liege ferner die Hauptschneide rechtwinklig zur Bildfläche, also W2 wie W1 in dieser, ferner sei der Hebelarm, an welchen W1 in Bezug auf seine Befestigungsstelle wirkt, 50 mm lang. Dann wirkt auf den Stichel links drehend das Moment: 400 (300—50) = 100 000 kg/mm
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[226/0240]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
stücke erheblich beschränken. Das Bett der Maschine, welche Fig. 456
darstellt, hat nur nebensächlichen Zwecken zu genügen und die Stütze
des Bettes nur so stark zu sein, dass sie dem Zug des Treibriemens und
zufälligen Kräften Stand zu halten vermag. Es ist deshalb das Bett auf
einen Kasten oder Schrank gelegt, welcher gleichzeitig zum Aufbewahren
der Werkzeuge dient.
Es werden auch Räummaschinen gebaut, bei welchen die Verschiebung
der Nadel mittels Zahnstange und Rad stattfindet.
2. Die Stossmaschine und die Feilmaschine (Shapingmachine)
sind gekennzeichnet durch den Umstand, dass die arbeitende Schneide in
der Arbeitsrichtung über ihre Führungen hinwegragt. Eine Verschiedenheit
dieser beiden Maschinen, welche einwandsfrei die verschiedene Benennung
rechtfertigt, ist schwer aufzufinden. Der Umstand, dass die Schlitten-
bewegung bei der Stossmaschine gewöhnlich senkrecht, bei der Feilmaschine
fast immer wagerecht ist, kann nicht als durchschlagend angesehen werden,
da auch liegende Stossmaschinen vorkommen. Man könnte den Namen
Stossmaschine ausschliesslich für diejenigen Maschinen vorliegender Gruppe
benutzen, bei denen der Stichel arbeitet, während er sich von der Führung
entfernt, so dass er während des Arbeitens von dem Antrieb gewissermassen
hinausgestossen wird. Allein dieses Merkmal ist auch nicht brauchbar,
weil bei Feilmaschinen etwa eben so häufig die Hinausbewegung wie die
entgegengesetzte für das Arbeiten benutzt wird. Eine bessere Ueberein-
stimmung mit dem Sprachgebrauch gewinnt man, wenn man von einer Stoss-
maschine spricht, sobald die Stichelschneide an der den Führungen entgegen-
gesetzten Seite des Schlittens liegt, und den Namen Feilmaschine verwendet,
wenn die Stichelschneide und die Führungen auf derselben Seite des
Schlittens sich befinden. Ganz deckt aber auch dieser Unterschied sich
nicht mit dem Sprachgebrauch.
Das Wesentliche: erheblicher Abstand der Stichelschneide von der
Schlittenführung und zwar in der Richtung der Arbeitsbewegung des
Schlittens ist beiden Maschinen gemeinsam, weshalb gerechtfertigt sein
dürfte, sie bei der vorliegenden Erörterung nicht zu trennen.
Jene gemeinsame Eigenart bestimmt die Gestalt des den Stichel
tragenden Schlittens.
Fig. 457 stellt den Schlitten oder Stössel a einer Stossmaschine dar.
Er wird bei b b geführt, und sein Stichel s ist an dem die Führungen über-
ragenden unteren Ende befestigt.
Man findet in den Abbildungen der Stossmaschinen meistens einen
Stichel, welcher dem in Fig. 457 mit s bezeichneten ähnlich ist. Aus der
Figur ergiebt sich ohne weiteres, dass die grösste Schnittlänge günstigsten
Falles gleich dem Abstande der Schneide von dem zunächst belegenen
Befestigungsbügel, also etwa gleich l ist. Hat der Stössel z. B. 280 mm
Hub, so muss, um diese Hubhöhe auszunutzen, l etwa gleich 300 mm sein.
Es sei nun der Schnittwiderstand W1 = 400 kg und eben so gross sei (vergl.
S. 14) der Druck W2, welchen die Schneide winkelrecht zur Schnittrichtung
erfährt; es liege ferner die Hauptschneide rechtwinklig zur Bildfläche, also
W2 wie W1 in dieser, ferner sei der Hebelarm, an welchen W1 in Bezug
auf seine Befestigungsstelle wirkt, 50 mm lang. Dann wirkt auf den Stichel
links drehend das Moment:
400 (300—50) = 100 000 kg/mm
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/240>, abgerufen am 27.11.2024.
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