schriebenen Drehbank der Fall ist. Die Verschiebung des Querschlittens ist insofern ein wenig anders, als auf der Bettplatte zwei Querschlitten sich befinden, sonach auch zwei Schrauben zu deren Verschiebung erforderlich sind. Aus Fig. 572 ist zu erkennen, dass ein gemeinsames Rad das selbst- thätige Drehen der beiden Querschlittenschrauben bewirkt.
Die Reitstockeinrichtung unterscheidet sich von derjenigen der vorhin beschriebenen Drehbank dadurch, dass die Verschiebung des schweren Reit- nagels mittels einer Mutter stattfindet, die durch zwei Rädervorgelege ge- dreht wird. Es ist hierdurch die erforderliche Kraft vermindert, gleich- zeitig aber auch die Zugänglichkeit des betreffenden Handrades erleichtert worden. Es ist diese Drehbank auch für 10 m Spitzenentfernung ausgeführt worden.
Die Fig. 575, 576 u. 577, Taf. XVIII, stellen eine von Ernst Schiess in Düsseldorf gebaute Geschützdrehbank in Vorderansicht, Grundriss, bezw. theilweisem Querschnitt dar. Die Arbeitsspindel hat im Hauptlager 300 mm Durchmesser, und dieses Hauptlager ist 450 mm lang. Die vier auf der Arbeitsspindel steckenden zusammengefügten Riemenrollen haben 625, 750, 875 und 1000 mm Durchmesser, bei 180 mm Breite. Sie drehen, wenn sie mit dem Rade b auf gewöhnliche Weise gekuppelt sind, die Arbeitsspindel unmittelbar. Löst man b von der Stufenrolle, so kann man auf folgendem Wege vier fernere Geschwindigkeitsgruppen erzielen. Es sind die Räder e und f mit der Stufenrolle fest verbunden, g und h können sich zunächst frei um ihre Welle drehen. Zwischen g und h sitzt aber fest auf der Welle eine in der Figur nicht sichtbare Scheibe, welche sowohl mit g als auch mit h verbunden werden kann, und zwar so, wie b mit der Stufenrolle verbunden wird (Fig. 320 S. 161). Man ist somit im Stande, der zugehörigen Welle zwei Geschwindigkeiten zu geben. Indem man nun c durch Ver- schieben mit b in Eingriff bringt, werden diese beiden Geschwindigkeiten auf die Arbeitsspindel übertragen.
An der Welle von g und h sitzt ferner das Rad i fest, und diesem gegenüber ist ein innen verzahntes Rad k angebracht, welches nebst dem kleinen, theilweise verdeckten Rade l auf einer in ihrer Längenrichtung ver- schiebbaren Welle festsitzt. Verschiebt man diese Welle nach rechts, so greift i in k und l in den Zahnkranz d. Die Schaltbewegung wird von dem auf der Arbeitsspindel festen Rade m abgeleitet und durch die lang- genuthete Welle n an die verschiedenen Bettplatten übertragen. Bevor ich zu diesen übergehe, mache ich noch auf die Steuerwelle o aufmerksam. Diese ist in der Nähe des Zahnkranzes d mit einem Handhebel versehen und überträgt die ihr hier gegebene Drehung durch ein Kegelradpaar auf die stehende Welle p. p verschiebt den Riemenführer des Deckenvorge- leges so, dass die Stufenrolle entweder Rechts- oder Linksdrehung erfährt, oder ruht.
Die lange Welle n überträgt ihre Drehbewegung unter jeder der fünf Bettplatten durch ein Wendeherz (vergl. Fig. 577), welches durch den Knopf r (Fig. 575 u. 576) gesteuert wird, auf ein Stufenräderpaar. Die Verschiebung des Splintes, welches die einzelnen Räder mit ihrer Welle kuppelt, geschieht mittels des Handrädchens q. Es wird durch die Stufen- räder ein Wurm und Wurmrad angetrieben und weiter der Längs- wie der Planzug bethätigt. Das Aus- bezw. Einrücken der Räder für Plan- wie Längszug wird durch Klauenkupplungen (vergl. Fig. 369 S. 179) bewirkt.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
schriebenen Drehbank der Fall ist. Die Verschiebung des Querschlittens ist insofern ein wenig anders, als auf der Bettplatte zwei Querschlitten sich befinden, sonach auch zwei Schrauben zu deren Verschiebung erforderlich sind. Aus Fig. 572 ist zu erkennen, dass ein gemeinsames Rad das selbst- thätige Drehen der beiden Querschlittenschrauben bewirkt.
Die Reitstockeinrichtung unterscheidet sich von derjenigen der vorhin beschriebenen Drehbank dadurch, dass die Verschiebung des schweren Reit- nagels mittels einer Mutter stattfindet, die durch zwei Rädervorgelege ge- dreht wird. Es ist hierdurch die erforderliche Kraft vermindert, gleich- zeitig aber auch die Zugänglichkeit des betreffenden Handrades erleichtert worden. Es ist diese Drehbank auch für 10 m Spitzenentfernung ausgeführt worden.
Die Fig. 575, 576 u. 577, Taf. XVIII, stellen eine von Ernst Schiess in Düsseldorf gebaute Geschützdrehbank in Vorderansicht, Grundriss, bezw. theilweisem Querschnitt dar. Die Arbeitsspindel hat im Hauptlager 300 mm Durchmesser, und dieses Hauptlager ist 450 mm lang. Die vier auf der Arbeitsspindel steckenden zusammengefügten Riemenrollen haben 625, 750, 875 und 1000 mm Durchmesser, bei 180 mm Breite. Sie drehen, wenn sie mit dem Rade b auf gewöhnliche Weise gekuppelt sind, die Arbeitsspindel unmittelbar. Löst man b von der Stufenrolle, so kann man auf folgendem Wege vier fernere Geschwindigkeitsgruppen erzielen. Es sind die Räder e und f mit der Stufenrolle fest verbunden, g und h können sich zunächst frei um ihre Welle drehen. Zwischen g und h sitzt aber fest auf der Welle eine in der Figur nicht sichtbare Scheibe, welche sowohl mit g als auch mit h verbunden werden kann, und zwar so, wie b mit der Stufenrolle verbunden wird (Fig. 320 S. 161). Man ist somit im Stande, der zugehörigen Welle zwei Geschwindigkeiten zu geben. Indem man nun c durch Ver- schieben mit b in Eingriff bringt, werden diese beiden Geschwindigkeiten auf die Arbeitsspindel übertragen.
An der Welle von g und h sitzt ferner das Rad i fest, und diesem gegenüber ist ein innen verzahntes Rad k angebracht, welches nebst dem kleinen, theilweise verdeckten Rade l auf einer in ihrer Längenrichtung ver- schiebbaren Welle festsitzt. Verschiebt man diese Welle nach rechts, so greift i in k und l in den Zahnkranz d. Die Schaltbewegung wird von dem auf der Arbeitsspindel festen Rade m abgeleitet und durch die lang- genuthete Welle n an die verschiedenen Bettplatten übertragen. Bevor ich zu diesen übergehe, mache ich noch auf die Steuerwelle o aufmerksam. Diese ist in der Nähe des Zahnkranzes d mit einem Handhebel versehen und überträgt die ihr hier gegebene Drehung durch ein Kegelradpaar auf die stehende Welle p. p verschiebt den Riemenführer des Deckenvorge- leges so, dass die Stufenrolle entweder Rechts- oder Linksdrehung erfährt, oder ruht.
Die lange Welle n überträgt ihre Drehbewegung unter jeder der fünf Bettplatten durch ein Wendeherz (vergl. Fig. 577), welches durch den Knopf r (Fig. 575 u. 576) gesteuert wird, auf ein Stufenräderpaar. Die Verschiebung des Splintes, welches die einzelnen Räder mit ihrer Welle kuppelt, geschieht mittels des Handrädchens q. Es wird durch die Stufen- räder ein Wurm und Wurmrad angetrieben und weiter der Längs- wie der Planzug bethätigt. Das Aus- bezw. Einrücken der Räder für Plan- wie Längszug wird durch Klauenkupplungen (vergl. Fig. 369 S. 179) bewirkt.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
schriebenen Drehbank der Fall ist. Die Verschiebung des Querschlittens
ist insofern ein wenig anders, als auf der Bettplatte zwei Querschlitten sich
befinden, sonach auch zwei Schrauben zu deren Verschiebung erforderlich
sind. Aus Fig. 572 ist zu erkennen, dass ein gemeinsames Rad das selbst-
thätige Drehen der beiden Querschlittenschrauben bewirkt.
Die Reitstockeinrichtung unterscheidet sich von derjenigen der vorhin
beschriebenen Drehbank dadurch, dass die Verschiebung des schweren Reit-
nagels mittels einer Mutter stattfindet, die durch zwei Rädervorgelege ge-
dreht wird. Es ist hierdurch die erforderliche Kraft vermindert, gleich-
zeitig aber auch die Zugänglichkeit des betreffenden Handrades erleichtert
worden. Es ist diese Drehbank auch für 10 m Spitzenentfernung ausgeführt
worden.
Die Fig. 575, 576 u. 577, Taf. XVIII, stellen eine von Ernst Schiess in
Düsseldorf gebaute Geschützdrehbank in Vorderansicht, Grundriss, bezw.
theilweisem Querschnitt dar. Die Arbeitsspindel hat im Hauptlager 300 mm
Durchmesser, und dieses Hauptlager ist 450 mm lang. Die vier auf der
Arbeitsspindel steckenden zusammengefügten Riemenrollen haben 625, 750,
875 und 1000 mm Durchmesser, bei 180 mm Breite. Sie drehen, wenn sie
mit dem Rade b auf gewöhnliche Weise gekuppelt sind, die Arbeitsspindel
unmittelbar. Löst man b von der Stufenrolle, so kann man auf folgendem
Wege vier fernere Geschwindigkeitsgruppen erzielen. Es sind die Räder e
und f mit der Stufenrolle fest verbunden, g und h können sich zunächst
frei um ihre Welle drehen. Zwischen g und h sitzt aber fest auf der Welle
eine in der Figur nicht sichtbare Scheibe, welche sowohl mit g als auch
mit h verbunden werden kann, und zwar so, wie b mit der Stufenrolle
verbunden wird (Fig. 320 S. 161). Man ist somit im Stande, der zugehörigen
Welle zwei Geschwindigkeiten zu geben. Indem man nun c durch Ver-
schieben mit b in Eingriff bringt, werden diese beiden Geschwindigkeiten
auf die Arbeitsspindel übertragen.
An der Welle von g und h sitzt ferner das Rad i fest, und diesem
gegenüber ist ein innen verzahntes Rad k angebracht, welches nebst dem
kleinen, theilweise verdeckten Rade l auf einer in ihrer Längenrichtung ver-
schiebbaren Welle festsitzt. Verschiebt man diese Welle nach rechts, so
greift i in k und l in den Zahnkranz d. Die Schaltbewegung wird von dem
auf der Arbeitsspindel festen Rade m abgeleitet und durch die lang-
genuthete Welle n an die verschiedenen Bettplatten übertragen. Bevor ich
zu diesen übergehe, mache ich noch auf die Steuerwelle o aufmerksam.
Diese ist in der Nähe des Zahnkranzes d mit einem Handhebel versehen
und überträgt die ihr hier gegebene Drehung durch ein Kegelradpaar auf
die stehende Welle p. p verschiebt den Riemenführer des Deckenvorge-
leges so, dass die Stufenrolle entweder Rechts- oder Linksdrehung erfährt,
oder ruht.
Die lange Welle n überträgt ihre Drehbewegung unter jeder der fünf
Bettplatten durch ein Wendeherz (vergl. Fig. 577), welches durch den
Knopf r (Fig. 575 u. 576) gesteuert wird, auf ein Stufenräderpaar. Die
Verschiebung des Splintes, welches die einzelnen Räder mit ihrer Welle
kuppelt, geschieht mittels des Handrädchens q. Es wird durch die Stufen-
räder ein Wurm und Wurmrad angetrieben und weiter der Längs- wie der
Planzug bethätigt. Das Aus- bezw. Einrücken der Räder für Plan- wie
Längszug wird durch Klauenkupplungen (vergl. Fig. 369 S. 179) bewirkt.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/311>, abgerufen am 22.11.2024.
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