solcher Passstücke einen gewissen Zeitaufwand erfordert und ausserdem der Arbeiter das Passstück mit einer Hand halten muss, während er mit der andern den Schlitten verschiebt. Eine wirklich befriedigende Lösung der vorliegenden Aufgabe bedingt, jedem Werkzeuge seinen eigenen Anschlag zu geben, so dass man es fast unbe- kümmert um diesen einspannen kann und nachträglich den An- schlag einstellt. Jeder, der einmal die Ver- suchsarbeit für die Einstellung der Werk- zeuge einer mit Stahl- wechsel versehenen Maschine durchge- führt hat, wird zu- geben, dass auch in diesem Falle das Ein-
[Abbildung]
Fig. 605.
[Abbildung]
Fig. 606.
spannen der Werkzeuge Schwierigkeiten genug verursacht, wenn man auf längere Dauer gutes Arbeiten erzielen will.
Indem ich versuche, eine knappe Uebersicht der hierher gehörigen Einrichtungen zu geben, sehe ich davon ab, sie nach ihrem Alter zu ordnen, beginne vielmehr mit den einfacheren und gehe dann zu den Einrichtungen über, welche gesteigerten Anforderungen ge- nügen.
Den Anschlag für den einen im einschwenk- baren Arme der Patronendrehbänke sitzenden Stichel führe ich nur der Vollständigkeit halber hier an; es wird das Maass des Einschwenkens durch die Patrone begrenzt.
Für den mit zwei einander gegenüber liegenden Sticheln versehenen Stahlwechsel- schlitten sind die beiden Anschläge z. B. in folgender Weise anzubringen. Fig. 605 und 606 stellen einen solchen Schlitten in zwei Schnitten dar1). b bezeichnet das Bett, c die Bettplatte, s den Stahlwechselschlitten. In diesem sind für jedes Stichelhaus zwei Aufspann-Nuthen vorhanden, damit man die Stichel dem Werk- stückdurchmesser im Groben anpassen kann. An jedem Ende des Schlittens s befindet sich unten eine Anschlagschraube a, deren Spitzen nach vollzogener Verschiebung von s gegen die Bett- platte c stossen. Der Schlitten wird, wie aus der Figur ohne weiteres hervorgeht, mittels eines Handhebels verschoben.
[Abbildung]
Fig. 608.
[Abbildung]
Fig. 607.
Ein Beispiel für mehrere von einander unabhängige Anschläge stellen Fig. 607 und 608 im Grundriss und senkrechten Schnitt dar. Ich sah diese
1) Bardons & Oliver, Cleveland, O. American Mach. 18. Febr. 1892, mit Abb.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
solcher Passstücke einen gewissen Zeitaufwand erfordert und ausserdem der Arbeiter das Passstück mit einer Hand halten muss, während er mit der andern den Schlitten verschiebt. Eine wirklich befriedigende Lösung der vorliegenden Aufgabe bedingt, jedem Werkzeuge seinen eigenen Anschlag zu geben, so dass man es fast unbe- kümmert um diesen einspannen kann und nachträglich den An- schlag einstellt. Jeder, der einmal die Ver- suchsarbeit für die Einstellung der Werk- zeuge einer mit Stahl- wechsel versehenen Maschine durchge- führt hat, wird zu- geben, dass auch in diesem Falle das Ein-
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Fig. 605.
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Fig. 606.
spannen der Werkzeuge Schwierigkeiten genug verursacht, wenn man auf längere Dauer gutes Arbeiten erzielen will.
Indem ich versuche, eine knappe Uebersicht der hierher gehörigen Einrichtungen zu geben, sehe ich davon ab, sie nach ihrem Alter zu ordnen, beginne vielmehr mit den einfacheren und gehe dann zu den Einrichtungen über, welche gesteigerten Anforderungen ge- nügen.
Den Anschlag für den einen im einschwenk- baren Arme der Patronendrehbänke sitzenden Stichel führe ich nur der Vollständigkeit halber hier an; es wird das Maass des Einschwenkens durch die Patrone begrenzt.
Für den mit zwei einander gegenüber liegenden Sticheln versehenen Stahlwechsel- schlitten sind die beiden Anschläge z. B. in folgender Weise anzubringen. Fig. 605 und 606 stellen einen solchen Schlitten in zwei Schnitten dar1). b bezeichnet das Bett, c die Bettplatte, s den Stahlwechselschlitten. In diesem sind für jedes Stichelhaus zwei Aufspann-Nuthen vorhanden, damit man die Stichel dem Werk- stückdurchmesser im Groben anpassen kann. An jedem Ende des Schlittens s befindet sich unten eine Anschlagschraube a, deren Spitzen nach vollzogener Verschiebung von s gegen die Bett- platte c stossen. Der Schlitten wird, wie aus der Figur ohne weiteres hervorgeht, mittels eines Handhebels verschoben.
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Fig. 608.
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Fig. 607.
Ein Beispiel für mehrere von einander unabhängige Anschläge stellen Fig. 607 und 608 im Grundriss und senkrechten Schnitt dar. Ich sah diese
1) Bardons & Oliver, Cleveland, O. American Mach. 18. Febr. 1892, mit Abb.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
solcher Passstücke einen gewissen Zeitaufwand erfordert und ausserdem
der Arbeiter das Passstück mit einer Hand halten muss, während er mit
der andern den Schlitten verschiebt. Eine wirklich befriedigende Lösung
der vorliegenden Aufgabe bedingt, jedem Werkzeuge seinen
eigenen Anschlag zu geben, so dass man es fast unbe-
kümmert um diesen
einspannen kann und
nachträglich den An-
schlag einstellt. Jeder,
der einmal die Ver-
suchsarbeit für die
Einstellung der Werk-
zeuge einer mit Stahl-
wechsel versehenen
Maschine durchge-
führt hat, wird zu-
geben, dass auch in
diesem Falle das Ein-
[Abbildung Fig. 605.]
[Abbildung Fig. 606.]
spannen der Werkzeuge Schwierigkeiten genug verursacht, wenn man auf
längere Dauer gutes Arbeiten erzielen will.
Indem ich versuche, eine knappe Uebersicht der hierher gehörigen
Einrichtungen zu geben, sehe ich davon ab, sie nach ihrem Alter zu ordnen,
beginne vielmehr mit den einfacheren und gehe dann zu den Einrichtungen
über, welche gesteigerten Anforderungen ge-
nügen.
Den Anschlag für den einen im einschwenk-
baren Arme der Patronendrehbänke sitzenden
Stichel führe ich nur der Vollständigkeit halber
hier an; es wird das Maass des Einschwenkens
durch die Patrone begrenzt.
Für den mit zwei einander gegenüber
liegenden Sticheln versehenen Stahlwechsel-
schlitten sind die beiden Anschläge z. B. in
folgender Weise anzubringen. Fig. 605 und
606 stellen einen solchen Schlitten in zwei
Schnitten dar 1). b bezeichnet das Bett, c die
Bettplatte, s den Stahlwechselschlitten. In diesem
sind für jedes Stichelhaus zwei Aufspann-Nuthen
vorhanden, damit man die Stichel dem Werk-
stückdurchmesser im Groben anpassen kann. An
jedem Ende des Schlittens s befindet sich unten
eine Anschlagschraube a, deren Spitzen nach
vollzogener Verschiebung von s gegen die Bett-
platte c stossen. Der Schlitten wird, wie aus
der Figur ohne weiteres hervorgeht, mittels eines
Handhebels verschoben.
[Abbildung Fig. 608. ]
[Abbildung Fig. 607. ]
Ein Beispiel für mehrere von einander unabhängige Anschläge stellen
Fig. 607 und 608 im Grundriss und senkrechten Schnitt dar. Ich sah diese
1) Bardons & Oliver, Cleveland, O. American Mach. 18. Febr. 1892, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/329>, abgerufen am 22.11.2024.
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