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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Endansichten dar. Sie ist bestimmt, die sogen. Radsterne der Eisenbahnfuhr-
werke abzudrehen und auszubohren. Die Werkstücke werden durch vier
schraubstockartige, von innen gegen den Radkranz drückende Frösche,
welche an der Planscheibe sitzen, festgehalten, so dass die Aussenflächen
des Radsternkranzes und die Nabe des Radsternes für die Werkzeuge zu-
gänglich sind. Es erfolgt der Antrieb der Planscheibe, bezw. ihrer Spindel
durch eine dreistufige Riemenrolle, Wurm und Wurmrad. Am Schwanz-
ende der Arbeitsspindel sitzt eine Kurbelscheibe, welche zwei ausserhalb
des Bettes gelagerte Wellen a in schwingende Bewegung versetzt. Durch
sie werden die verschiedenen der Stichelverschiebung dienenden Schalt-
werke bethätigt. Die Stichelhäuser der Drehstichel können folgende Be-
wegungen ausführen. Es ist zunächst eine Verschiebung der Bettplatte
längs des Bettes möglich; sie dient nur der groben Einstellung und wird
mittels der Hand bewirkt. Auf der Bettplatte sind zwei Querschlitten zu
verschieben und zwar mittels der Schrauben b, auf welche Schaltwerke zu
stecken sind. Auf diesen Querschlitten sind die Zwischenstücke c so be-
festigt, dass sie um eine lothrechte Axe eingestellt werden können, um die
sie oben abschliessenden Führungsbahnen beliebig schräg gegen die Dreh-
bankaxe zu legen. Auf diesen Führungsbahnen gleiten die Schlitten d,
deren Schrauben durch Schaltwerke bethätigt werden können, und endlich
folgen die Stichelhäuser e, die ebenfalls mit Hilfe von, auf ihre Schrauben
gesteckten Schaltwerken selbstthätig verschoben werden können. Die Be-
thätigung dieser verschiedenen Schaltwerke von den Wellen a aus, ge-
schieht durch über Rollen geleitete Ketten. Letztere sind über einstellbare
Leitrollen gelegt. Es mag noch darauf hingewiesen werden, dass das
hintere Stichelhaus, dessen Stichel seine Schneide nach unten kehrt, etwas
höher liegt, als das vordere Stichelhaus. Das Ausbohren geschieht -- gleich-
zeitig mit dem Abdrehen -- mittels der Bohrstange f, welche sich einer-
seits in einer Bohrung der Arbeitsspindel stützt, anderseits in dem Schlitten g
festgehalten wird. In der Bohrstange ist der zum Ausbohren dienende
Stichel geeignet festgehalten. Der Schlitten g wird mittels der Schraube h
und eines Schaltwerks verschoben und bewirkt hierdurch die Schaltung des
Bohrstichels.

Die Fig. 631 und 632, Taf. XXIII, und Fig. 633, Taf. XXIV, stellen eine
grössere Planscheibenbank dar, welche Droop & Rein in Bielefeld bauen;
insbesondere ist Fig. 631 theils eine Vorderansicht, theils ein Längenschnitt
der Maschine, Fig. 632 eine Endansicht von der linken Seite, und Fig. 633
eine Darstellung des Spindelantriebs.

Aus Fig. 631 ist zunächst die Arbeitsspindel und deren Verbindung
mit der 2400 mm grossen Planscheibe zu erkennen. Letztere ist auf den
glatt abgedrehten Kopf gepresst und wird weiter durch eine Anzahl
Schrauben festgehalten. Diese Befestigungsweise der Planscheibe wird der
sonst gebräuchlichen (durch Schraubengewinde auf der Spindel, S. 124)
dann allgemein vorgezogen, wenn ein Auswechseln der Planscheibe nicht
in Frage kommt. Sowohl der 250 mm dicke Halszapfen, als auch der
190 mm dicke Schwanzzapfen der Spindel ist einfach walzenförmig (vergl.
S. 74); die Nachstellbarkeit der Lager lässt Fig. 632 erkennen. Der
Druck, welchen die Spindel in der Axenrichtung nach links erfährt, wird
durch einen festen Bund aufgenommen, der entgegengesetzte durch einen
Ring und zwei Muttern (vergl. S. 78). Der Spindelstock steht zum

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Endansichten dar. Sie ist bestimmt, die sogen. Radsterne der Eisenbahnfuhr-
werke abzudrehen und auszubohren. Die Werkstücke werden durch vier
schraubstockartige, von innen gegen den Radkranz drückende Frösche,
welche an der Planscheibe sitzen, festgehalten, so dass die Aussenflächen
des Radsternkranzes und die Nabe des Radsternes für die Werkzeuge zu-
gänglich sind. Es erfolgt der Antrieb der Planscheibe, bezw. ihrer Spindel
durch eine dreistufige Riemenrolle, Wurm und Wurmrad. Am Schwanz-
ende der Arbeitsspindel sitzt eine Kurbelscheibe, welche zwei ausserhalb
des Bettes gelagerte Wellen a in schwingende Bewegung versetzt. Durch
sie werden die verschiedenen der Stichelverschiebung dienenden Schalt-
werke bethätigt. Die Stichelhäuser der Drehstichel können folgende Be-
wegungen ausführen. Es ist zunächst eine Verschiebung der Bettplatte
längs des Bettes möglich; sie dient nur der groben Einstellung und wird
mittels der Hand bewirkt. Auf der Bettplatte sind zwei Querschlitten zu
verschieben und zwar mittels der Schrauben b, auf welche Schaltwerke zu
stecken sind. Auf diesen Querschlitten sind die Zwischenstücke c so be-
festigt, dass sie um eine lothrechte Axe eingestellt werden können, um die
sie oben abschliessenden Führungsbahnen beliebig schräg gegen die Dreh-
bankaxe zu legen. Auf diesen Führungsbahnen gleiten die Schlitten d,
deren Schrauben durch Schaltwerke bethätigt werden können, und endlich
folgen die Stichelhäuser e, die ebenfalls mit Hilfe von, auf ihre Schrauben
gesteckten Schaltwerken selbstthätig verschoben werden können. Die Be-
thätigung dieser verschiedenen Schaltwerke von den Wellen a aus, ge-
schieht durch über Rollen geleitete Ketten. Letztere sind über einstellbare
Leitrollen gelegt. Es mag noch darauf hingewiesen werden, dass das
hintere Stichelhaus, dessen Stichel seine Schneide nach unten kehrt, etwas
höher liegt, als das vordere Stichelhaus. Das Ausbohren geschieht — gleich-
zeitig mit dem Abdrehen — mittels der Bohrstange f, welche sich einer-
seits in einer Bohrung der Arbeitsspindel stützt, anderseits in dem Schlitten g
festgehalten wird. In der Bohrstange ist der zum Ausbohren dienende
Stichel geeignet festgehalten. Der Schlitten g wird mittels der Schraube h
und eines Schaltwerks verschoben und bewirkt hierdurch die Schaltung des
Bohrstichels.

Die Fig. 631 und 632, Taf. XXIII, und Fig. 633, Taf. XXIV, stellen eine
grössere Planscheibenbank dar, welche Droop & Rein in Bielefeld bauen;
insbesondere ist Fig. 631 theils eine Vorderansicht, theils ein Längenschnitt
der Maschine, Fig. 632 eine Endansicht von der linken Seite, und Fig. 633
eine Darstellung des Spindelantriebs.

Aus Fig. 631 ist zunächst die Arbeitsspindel und deren Verbindung
mit der 2400 mm grossen Planscheibe zu erkennen. Letztere ist auf den
glatt abgedrehten Kopf gepresst und wird weiter durch eine Anzahl
Schrauben festgehalten. Diese Befestigungsweise der Planscheibe wird der
sonst gebräuchlichen (durch Schraubengewinde auf der Spindel, S. 124)
dann allgemein vorgezogen, wenn ein Auswechseln der Planscheibe nicht
in Frage kommt. Sowohl der 250 mm dicke Halszapfen, als auch der
190 mm dicke Schwanzzapfen der Spindel ist einfach walzenförmig (vergl.
S. 74); die Nachstellbarkeit der Lager lässt Fig. 632 erkennen. Der
Druck, welchen die Spindel in der Axenrichtung nach links erfährt, wird
durch einen festen Bund aufgenommen, der entgegengesetzte durch einen
Ring und zwei Muttern (vergl. S. 78). Der Spindelstock steht zum

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[327/0341] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Endansichten dar. Sie ist bestimmt, die sogen. Radsterne der Eisenbahnfuhr- werke abzudrehen und auszubohren. Die Werkstücke werden durch vier schraubstockartige, von innen gegen den Radkranz drückende Frösche, welche an der Planscheibe sitzen, festgehalten, so dass die Aussenflächen des Radsternkranzes und die Nabe des Radsternes für die Werkzeuge zu- gänglich sind. Es erfolgt der Antrieb der Planscheibe, bezw. ihrer Spindel durch eine dreistufige Riemenrolle, Wurm und Wurmrad. Am Schwanz- ende der Arbeitsspindel sitzt eine Kurbelscheibe, welche zwei ausserhalb des Bettes gelagerte Wellen a in schwingende Bewegung versetzt. Durch sie werden die verschiedenen der Stichelverschiebung dienenden Schalt- werke bethätigt. Die Stichelhäuser der Drehstichel können folgende Be- wegungen ausführen. Es ist zunächst eine Verschiebung der Bettplatte längs des Bettes möglich; sie dient nur der groben Einstellung und wird mittels der Hand bewirkt. Auf der Bettplatte sind zwei Querschlitten zu verschieben und zwar mittels der Schrauben b, auf welche Schaltwerke zu stecken sind. Auf diesen Querschlitten sind die Zwischenstücke c so be- festigt, dass sie um eine lothrechte Axe eingestellt werden können, um die sie oben abschliessenden Führungsbahnen beliebig schräg gegen die Dreh- bankaxe zu legen. Auf diesen Führungsbahnen gleiten die Schlitten d, deren Schrauben durch Schaltwerke bethätigt werden können, und endlich folgen die Stichelhäuser e, die ebenfalls mit Hilfe von, auf ihre Schrauben gesteckten Schaltwerken selbstthätig verschoben werden können. Die Be- thätigung dieser verschiedenen Schaltwerke von den Wellen a aus, ge- schieht durch über Rollen geleitete Ketten. Letztere sind über einstellbare Leitrollen gelegt. Es mag noch darauf hingewiesen werden, dass das hintere Stichelhaus, dessen Stichel seine Schneide nach unten kehrt, etwas höher liegt, als das vordere Stichelhaus. Das Ausbohren geschieht — gleich- zeitig mit dem Abdrehen — mittels der Bohrstange f, welche sich einer- seits in einer Bohrung der Arbeitsspindel stützt, anderseits in dem Schlitten g festgehalten wird. In der Bohrstange ist der zum Ausbohren dienende Stichel geeignet festgehalten. Der Schlitten g wird mittels der Schraube h und eines Schaltwerks verschoben und bewirkt hierdurch die Schaltung des Bohrstichels. Die Fig. 631 und 632, Taf. XXIII, und Fig. 633, Taf. XXIV, stellen eine grössere Planscheibenbank dar, welche Droop & Rein in Bielefeld bauen; insbesondere ist Fig. 631 theils eine Vorderansicht, theils ein Längenschnitt der Maschine, Fig. 632 eine Endansicht von der linken Seite, und Fig. 633 eine Darstellung des Spindelantriebs. Aus Fig. 631 ist zunächst die Arbeitsspindel und deren Verbindung mit der 2400 mm grossen Planscheibe zu erkennen. Letztere ist auf den glatt abgedrehten Kopf gepresst und wird weiter durch eine Anzahl Schrauben festgehalten. Diese Befestigungsweise der Planscheibe wird der sonst gebräuchlichen (durch Schraubengewinde auf der Spindel, S. 124) dann allgemein vorgezogen, wenn ein Auswechseln der Planscheibe nicht in Frage kommt. Sowohl der 250 mm dicke Halszapfen, als auch der 190 mm dicke Schwanzzapfen der Spindel ist einfach walzenförmig (vergl. S. 74); die Nachstellbarkeit der Lager lässt Fig. 632 erkennen. Der Druck, welchen die Spindel in der Axenrichtung nach links erfährt, wird durch einen festen Bund aufgenommen, der entgegengesetzte durch einen Ring und zwei Muttern (vergl. S. 78). Der Spindelstock steht zum

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/341>, abgerufen am 21.11.2024.