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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
nur annähernd gelöst. Man hat die beiden neben einander liegenden Bohr-
spindeln so gegen einander geneigt, dass ihre Axen in der Mitte des Werk-
stücks sich kreuzen, sobald die Bohrerspitzen um 1,07 m von dieser Mitte
entfernt sind und ihr Abstand 90 mm beträgt. Bei anderen Werkstück-
halbmessern und Bohrerentfernungen weicht die Axenrichtung von der
eigentlich zu verlangenden mehr oder weniger ab. Man kann den Abstand
der Bohrerspitzen von 90 bis 130 mm ändern, die Bohrspindeln 1320 mm
senkrecht verschieben und bis zu 2440 mm weite Mäntel bohren. Die
Spindeln sind 50 mm dick, um 150 mm selbstthätig vorzuschieben und
mittels der Hand rasch zurückzuziehen.

Eine ähnliche Maschine1) löst die vorliegende Aufgabe noch weniger gut.

Weit besser erscheint die Einrichtung, welche S. Dixon in einem Vor-
trage in der Institution of Mechanical Engineers beschrieben hat.2)

Fig. 751 u. 752 stellen diese
Einrichtung für den Fall dar, dass
ein Ständer a mit zwei Bohrspindeln
D ausgerüstet werden soll. An
Leisten des Ständers a ist der
Winkel b mit Hilfe einer geeignet
angebrachten Schraube lothrecht
verschiebbar; die Bohrspindel-
Lagerungen c ruhen auf der wage-
rechten Platte des Winkels b und
erfahren eine Führung in dem
Schlitz dieser Platte vermöge
je eines Zwischenstücks i, um
dessen nach oben ragenden
Zapfen der einzelne Lagerkörper
sich zu drehen vermag. Zwei
links und rechts von der Platte
gelagerte Schrauben d sind zur
Hälfte mit rechtsgängigem, zur
Hälfte mit linksgängigem Ge-
winde versehen, welches in an c
sitzende Muttern greift. Dreht
man eine dieser Schrauben, so

[Abbildung] Fig. 751.
[Abbildung] Fig. 752.
verschiebt sie die betreffenden Enden der Bohrerlager in gleichem Grade
nach innen oder aussen. Beide Bohrer haben daher, wenn sie von Haus
aus richtig lagen, in jeder Stellung, welche sie einzunehmen vermögen,
gleiche Neigung zu der Mittellinie e f, Fig. 752; diese Mittellinie geht aber
durch die lothrechte Axe der Planscheibe und des Kesselmantels. Es ist
sonach das Einstellen der Bohrspindelrichtung zu dem jeweiligen Kessel-
mantelhalbmesser leicht auszuführen. Den von der stehenden Welle h aus-
gehenden Betrieb der Bohrspindeln stellen die Abbildungen genügend
deutlich dar.

Derselbe Dixon hat die durch Fig. 753 und 754 im Auf- und Grund-
riss dargestellte Kesselmantelbohrmaschine gebaut. Sie ist rechts mit fünf

1) Campbells & Hunter, Engineer, Juni 1884, S. 430, mit Schaubild.
2) Iron Age, Jan. 1895, S. 55, mit Abb.

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
nur annähernd gelöst. Man hat die beiden neben einander liegenden Bohr-
spindeln so gegen einander geneigt, dass ihre Axen in der Mitte des Werk-
stücks sich kreuzen, sobald die Bohrerspitzen um 1,07 m von dieser Mitte
entfernt sind und ihr Abstand 90 mm beträgt. Bei anderen Werkstück-
halbmessern und Bohrerentfernungen weicht die Axenrichtung von der
eigentlich zu verlangenden mehr oder weniger ab. Man kann den Abstand
der Bohrerspitzen von 90 bis 130 mm ändern, die Bohrspindeln 1320 mm
senkrecht verschieben und bis zu 2440 mm weite Mäntel bohren. Die
Spindeln sind 50 mm dick, um 150 mm selbstthätig vorzuschieben und
mittels der Hand rasch zurückzuziehen.

Eine ähnliche Maschine1) löst die vorliegende Aufgabe noch weniger gut.

Weit besser erscheint die Einrichtung, welche S. Dixon in einem Vor-
trage in der Institution of Mechanical Engineers beschrieben hat.2)

Fig. 751 u. 752 stellen diese
Einrichtung für den Fall dar, dass
ein Ständer a mit zwei Bohrspindeln
D ausgerüstet werden soll. An
Leisten des Ständers a ist der
Winkel b mit Hilfe einer geeignet
angebrachten Schraube lothrecht
verschiebbar; die Bohrspindel-
Lagerungen c ruhen auf der wage-
rechten Platte des Winkels b und
erfahren eine Führung in dem
Schlitz dieser Platte vermöge
je eines Zwischenstücks i, um
dessen nach oben ragenden
Zapfen der einzelne Lagerkörper
sich zu drehen vermag. Zwei
links und rechts von der Platte
gelagerte Schrauben d sind zur
Hälfte mit rechtsgängigem, zur
Hälfte mit linksgängigem Ge-
winde versehen, welches in an c
sitzende Muttern greift. Dreht
man eine dieser Schrauben, so

[Abbildung] Fig. 751.
[Abbildung] Fig. 752.
verschiebt sie die betreffenden Enden der Bohrerlager in gleichem Grade
nach innen oder aussen. Beide Bohrer haben daher, wenn sie von Haus
aus richtig lagen, in jeder Stellung, welche sie einzunehmen vermögen,
gleiche Neigung zu der Mittellinie e f, Fig. 752; diese Mittellinie geht aber
durch die lothrechte Axe der Planscheibe und des Kesselmantels. Es ist
sonach das Einstellen der Bohrspindelrichtung zu dem jeweiligen Kessel-
mantelhalbmesser leicht auszuführen. Den von der stehenden Welle h aus-
gehenden Betrieb der Bohrspindeln stellen die Abbildungen genügend
deutlich dar.

Derselbe Dixon hat die durch Fig. 753 und 754 im Auf- und Grund-
riss dargestellte Kesselmantelbohrmaschine gebaut. Sie ist rechts mit fünf

1) Campbells & Hunter, Engineer, Juni 1884, S. 430, mit Schaubild.
2) Iron Age, Jan. 1895, S. 55, mit Abb.
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[393/0407] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. nur annähernd gelöst. Man hat die beiden neben einander liegenden Bohr- spindeln so gegen einander geneigt, dass ihre Axen in der Mitte des Werk- stücks sich kreuzen, sobald die Bohrerspitzen um 1,07 m von dieser Mitte entfernt sind und ihr Abstand 90 mm beträgt. Bei anderen Werkstück- halbmessern und Bohrerentfernungen weicht die Axenrichtung von der eigentlich zu verlangenden mehr oder weniger ab. Man kann den Abstand der Bohrerspitzen von 90 bis 130 mm ändern, die Bohrspindeln 1320 mm senkrecht verschieben und bis zu 2440 mm weite Mäntel bohren. Die Spindeln sind 50 mm dick, um 150 mm selbstthätig vorzuschieben und mittels der Hand rasch zurückzuziehen. Eine ähnliche Maschine 1) löst die vorliegende Aufgabe noch weniger gut. Weit besser erscheint die Einrichtung, welche S. Dixon in einem Vor- trage in der Institution of Mechanical Engineers beschrieben hat. 2) Fig. 751 u. 752 stellen diese Einrichtung für den Fall dar, dass ein Ständer a mit zwei Bohrspindeln D ausgerüstet werden soll. An Leisten des Ständers a ist der Winkel b mit Hilfe einer geeignet angebrachten Schraube lothrecht verschiebbar; die Bohrspindel- Lagerungen c ruhen auf der wage- rechten Platte des Winkels b und erfahren eine Führung in dem Schlitz dieser Platte vermöge je eines Zwischenstücks i, um dessen nach oben ragenden Zapfen der einzelne Lagerkörper sich zu drehen vermag. Zwei links und rechts von der Platte gelagerte Schrauben d sind zur Hälfte mit rechtsgängigem, zur Hälfte mit linksgängigem Ge- winde versehen, welches in an c sitzende Muttern greift. Dreht man eine dieser Schrauben, so [Abbildung Fig. 751.] [Abbildung Fig. 752.] verschiebt sie die betreffenden Enden der Bohrerlager in gleichem Grade nach innen oder aussen. Beide Bohrer haben daher, wenn sie von Haus aus richtig lagen, in jeder Stellung, welche sie einzunehmen vermögen, gleiche Neigung zu der Mittellinie e f, Fig. 752; diese Mittellinie geht aber durch die lothrechte Axe der Planscheibe und des Kesselmantels. Es ist sonach das Einstellen der Bohrspindelrichtung zu dem jeweiligen Kessel- mantelhalbmesser leicht auszuführen. Den von der stehenden Welle h aus- gehenden Betrieb der Bohrspindeln stellen die Abbildungen genügend deutlich dar. Derselbe Dixon hat die durch Fig. 753 und 754 im Auf- und Grund- riss dargestellte Kesselmantelbohrmaschine gebaut. Sie ist rechts mit fünf 1) Campbells & Hunter, Engineer, Juni 1884, S. 430, mit Schaubild. 2) Iron Age, Jan. 1895, S. 55, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/407>, abgerufen am 25.11.2024.