der ganz rechts in der Figur sichtbaren Theilvorrichtung ausgedreht wird. Durch Einschalten verschiedener Wechselräder gewinnt man die verlangte Eintheilung mittels je einer ganzen Drehung des liegenden Spillrades. Die beiden Bohrmaschinen werden durch das rechts sichtbare Handrad gemeinsam verschoben. Es sind die Bohrspindeln im übrigen mit selbst- thätigen Zuschiebungsvorrichtungen versehen. Bemerkenswerth ist, dass über jedem Bohrer ein nach oben gerichteter Versenker liegt, welcher zur Beseitigung des am unteren Rande sich bildenden Grates dient, ferner, dass jeder Bohrer mit einem Versenker versehen ist, welcher am oberen Lochrande den Grat beseitigt.
Die selbstthätige Zuschiebung der Bohrer solcher Kesselmantelbohr- maschinen soll einfach zu bedienen und der rasche Rückgang leicht und doch sicher zu erreichen sein. Man begnügt sich deshalb meistens mit nur
[Abbildung]
Fig. 757.
[Abbildung]
Fig. 758.
einer Zuschiebungsgeschwindigkeit (0,13 bis 0,18 mm für jede Bohrdrehung) und lässt das Zurückziehen durch eine Feder bewirken, nachdem die selbst- thätige Zuschiebung selbstthätig aus- gelöst ist.
S. Dixon1) verwendet für die durch Fig. 751 und 752 abgebildeten Maschinen eine Einrichtung, welche die Fig. 757 und 758 darstellen. Die Bohrspindel D ist an ihrem Schwanz- ende mit flachgängigem Gewinde ver- sehen, in welches die unverschieblich gelagerte Mutter N greift. Auf D steckt die Büchse S, welche ohne Ge- winde ist und mit einer Leiste in eine lange Nuth der Bohrspindel D greift, so dass beide sich nur gemeinsam drehen können. Mit S ist nun mittels eines Sperrkegels i das Zahnrad k so verbunden, dass bei Rechtsdre- hung von D und S das Rad k mitge- nommen wird, bei umgekehrter Drehrichtung aber der nachgiebige Sperr- kegel i über die seitliche Verzahnung des Rades k hinweggleitet. k steht durch die in ihrer Grösse von einander ein wenig verschiedenen Räder m und n mit dem auf der Mutter N festen Rade l in Verbindung, so dass die Spindel D beim Rechtsdrehen langsam vorgeschoben wird. Beim Links- drehen der Spindel ruht aber das Räderwerk m n k l, so dass sie sich in der ruhenden Mutter rasch zurückzieht. Die Spindel o kann durch einen aufgesteckten Schlüssel gedreht und dadurch die Handzuschiebung der Bohrspindel bewirkt werden.
Es fordert also diese Dixon'sche Zuschiebung ein Kehrgetriebe in dem Antriebe der Bohrspindel, giebt aber damit dem Arbeiter die Möglichkeit sicher und rasch zu steuern.
Man verwendet zum Bohren der Nietlöcher vielfach tragbare Bohr-
1) Iron Age, Jan. 1895, S. 59.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
der ganz rechts in der Figur sichtbaren Theilvorrichtung ausgedreht wird. Durch Einschalten verschiedener Wechselräder gewinnt man die verlangte Eintheilung mittels je einer ganzen Drehung des liegenden Spillrades. Die beiden Bohrmaschinen werden durch das rechts sichtbare Handrad gemeinsam verschoben. Es sind die Bohrspindeln im übrigen mit selbst- thätigen Zuschiebungsvorrichtungen versehen. Bemerkenswerth ist, dass über jedem Bohrer ein nach oben gerichteter Versenker liegt, welcher zur Beseitigung des am unteren Rande sich bildenden Grates dient, ferner, dass jeder Bohrer mit einem Versenker versehen ist, welcher am oberen Lochrande den Grat beseitigt.
Die selbstthätige Zuschiebung der Bohrer solcher Kesselmantelbohr- maschinen soll einfach zu bedienen und der rasche Rückgang leicht und doch sicher zu erreichen sein. Man begnügt sich deshalb meistens mit nur
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Fig. 757.
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Fig. 758.
einer Zuschiebungsgeschwindigkeit (0,13 bis 0,18 mm für jede Bohrdrehung) und lässt das Zurückziehen durch eine Feder bewirken, nachdem die selbst- thätige Zuschiebung selbstthätig aus- gelöst ist.
S. Dixon1) verwendet für die durch Fig. 751 und 752 abgebildeten Maschinen eine Einrichtung, welche die Fig. 757 und 758 darstellen. Die Bohrspindel D ist an ihrem Schwanz- ende mit flachgängigem Gewinde ver- sehen, in welches die unverschieblich gelagerte Mutter N greift. Auf D steckt die Büchse S, welche ohne Ge- winde ist und mit einer Leiste in eine lange Nuth der Bohrspindel D greift, so dass beide sich nur gemeinsam drehen können. Mit S ist nun mittels eines Sperrkegels i das Zahnrad k so verbunden, dass bei Rechtsdre- hung von D und S das Rad k mitge- nommen wird, bei umgekehrter Drehrichtung aber der nachgiebige Sperr- kegel i über die seitliche Verzahnung des Rades k hinweggleitet. k steht durch die in ihrer Grösse von einander ein wenig verschiedenen Räder m und n mit dem auf der Mutter N festen Rade l in Verbindung, so dass die Spindel D beim Rechtsdrehen langsam vorgeschoben wird. Beim Links- drehen der Spindel ruht aber das Räderwerk m n k l, so dass sie sich in der ruhenden Mutter rasch zurückzieht. Die Spindel o kann durch einen aufgesteckten Schlüssel gedreht und dadurch die Handzuschiebung der Bohrspindel bewirkt werden.
Es fordert also diese Dixon’sche Zuschiebung ein Kehrgetriebe in dem Antriebe der Bohrspindel, giebt aber damit dem Arbeiter die Möglichkeit sicher und rasch zu steuern.
Man verwendet zum Bohren der Nietlöcher vielfach tragbare Bohr-
1) Iron Age, Jan. 1895, S. 59.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
der ganz rechts in der Figur sichtbaren Theilvorrichtung ausgedreht wird.
Durch Einschalten verschiedener Wechselräder gewinnt man die verlangte
Eintheilung mittels je einer ganzen Drehung des liegenden Spillrades.
Die beiden Bohrmaschinen werden durch das rechts sichtbare Handrad
gemeinsam verschoben. Es sind die Bohrspindeln im übrigen mit selbst-
thätigen Zuschiebungsvorrichtungen versehen. Bemerkenswerth ist, dass
über jedem Bohrer ein nach oben gerichteter Versenker liegt, welcher zur
Beseitigung des am unteren Rande sich bildenden Grates dient, ferner,
dass jeder Bohrer mit einem Versenker versehen ist, welcher am oberen
Lochrande den Grat beseitigt.
Die selbstthätige Zuschiebung der Bohrer solcher Kesselmantelbohr-
maschinen soll einfach zu bedienen und der rasche Rückgang leicht und
doch sicher zu erreichen sein. Man begnügt sich deshalb meistens mit nur
[Abbildung Fig. 757.]
[Abbildung Fig. 758.]
einer Zuschiebungsgeschwindigkeit
(0,13 bis 0,18 mm für jede Bohrdrehung)
und lässt das Zurückziehen durch eine
Feder bewirken, nachdem die selbst-
thätige Zuschiebung selbstthätig aus-
gelöst ist.
S. Dixon 1) verwendet für die
durch Fig. 751 und 752 abgebildeten
Maschinen eine Einrichtung, welche
die Fig. 757 und 758 darstellen. Die
Bohrspindel D ist an ihrem Schwanz-
ende mit flachgängigem Gewinde ver-
sehen, in welches die unverschieblich
gelagerte Mutter N greift. Auf D
steckt die Büchse S, welche ohne Ge-
winde ist und mit einer Leiste in eine
lange Nuth der Bohrspindel D greift,
so dass beide sich nur gemeinsam
drehen können. Mit S ist nun mittels
eines Sperrkegels i das Zahnrad k
so verbunden, dass bei Rechtsdre-
hung von D und S das Rad k mitge-
nommen wird, bei umgekehrter Drehrichtung aber der nachgiebige Sperr-
kegel i über die seitliche Verzahnung des Rades k hinweggleitet. k steht
durch die in ihrer Grösse von einander ein wenig verschiedenen Räder m
und n mit dem auf der Mutter N festen Rade l in Verbindung, so dass die
Spindel D beim Rechtsdrehen langsam vorgeschoben wird. Beim Links-
drehen der Spindel ruht aber das Räderwerk m n k l, so dass sie sich in
der ruhenden Mutter rasch zurückzieht. Die Spindel o kann durch einen
aufgesteckten Schlüssel gedreht und dadurch die Handzuschiebung der
Bohrspindel bewirkt werden.
Es fordert also diese Dixon’sche Zuschiebung ein Kehrgetriebe in dem
Antriebe der Bohrspindel, giebt aber damit dem Arbeiter die Möglichkeit
sicher und rasch zu steuern.
Man verwendet zum Bohren der Nietlöcher vielfach tragbare Bohr-
1) Iron Age, Jan. 1895, S. 59.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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