fest verbunden. Das untere Ende des Schaftes A wird von der Hülse mit Rad F frei drehbar umschlossen, und diese Hülse ist in dem tellerartigen Körper H, Fig. 788, gelagert, welcher durch einen hindurch gesteckten Stift gehindert wird sich zu drehen. Zwischen dem Zahnkranz D und dem Zahnrad F befinden sich zwei an H frei drehbar gelagerte Stirnräder E.
Der Gewindebohrer ist in einem am unteren Ende des Zapfens B sitzenden Futter befestigt. In eine Nuth halbrunden Querschnitts, welche nahe dem oberen Ende von B angebracht ist, greift ein Stift, durch welchen B in der gezeichneten Lage gehalten wird. Ein quer durch B gesteckter vierkantiger Stift greift dann gegen am unteren Rande von A ausgebildete Kuppelzähne, so dass sich B mit A drehen muss. Das ist die Zustellung für das Arbeiten des Gewindebohrers. Dreht man den in die Nuth von
[Abbildung]
Fig. 788.
[Abbildung]
Fig. 790.
[Abbildung]
Fig. 789.
B greifenden Stift um 180°, so hält er -- vergl. die Beifiguren -- B nicht mehr, weil er bis zur Hälfte ausgebogt ist. Wenn nun der Schaft A nach oben zurückgezogen wird, so löst sich die bisherige Kupplung, und der in B steckende Querstift wird nach Fig. 790 durch die an dem Bodenstück G befindlichen Kuppelzähne mitgenommen. Es ist leicht zu erkennen, dass das an F feste Bodenstück sich ent- gegengesetzt von A dreht, und zwar wegen der nunmehr thä- tigen Räder D E F mit erheblich grösserer Geschwindigkeit. So ist die Einrichtung in der Quelle beschrieben.
Lässt man den in die Nuth von B greifenden, mehrfach erwähnten Stift fort, so wird zunächst B in seiner tiefsten Lage sich befinden und durch das Räderwerk umgedreht. Sobald aber der Bohrer gegen das Werkstück gedrückt wird, so hört zunächst die Kupplung mit G auf, und dann tritt die Kupplung zwischen B und A ein, d. h. B dreht sich so, wie das Gewindeschneiden es erfordert. Wird nunmehr aber A zurückgezogen, so kuppelt sich B mit F u. s. w., d. h. jener Stift ist gar nicht nöthig; er stört sogar die Selbstthätigkeit der Vorrichtung.
Eine verwandte, nur durch die Art des Rädervorgeleges sich unter-
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
fest verbunden. Das untere Ende des Schaftes A wird von der Hülse mit Rad F frei drehbar umschlossen, und diese Hülse ist in dem tellerartigen Körper H, Fig. 788, gelagert, welcher durch einen hindurch gesteckten Stift gehindert wird sich zu drehen. Zwischen dem Zahnkranz D und dem Zahnrad F befinden sich zwei an H frei drehbar gelagerte Stirnräder E.
Der Gewindebohrer ist in einem am unteren Ende des Zapfens B sitzenden Futter befestigt. In eine Nuth halbrunden Querschnitts, welche nahe dem oberen Ende von B angebracht ist, greift ein Stift, durch welchen B in der gezeichneten Lage gehalten wird. Ein quer durch B gesteckter vierkantiger Stift greift dann gegen am unteren Rande von A ausgebildete Kuppelzähne, so dass sich B mit A drehen muss. Das ist die Zustellung für das Arbeiten des Gewindebohrers. Dreht man den in die Nuth von
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Fig. 788.
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Fig. 790.
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Fig. 789.
B greifenden Stift um 180°, so hält er — vergl. die Beifiguren — B nicht mehr, weil er bis zur Hälfte ausgebogt ist. Wenn nun der Schaft A nach oben zurückgezogen wird, so löst sich die bisherige Kupplung, und der in B steckende Querstift wird nach Fig. 790 durch die an dem Bodenstück G befindlichen Kuppelzähne mitgenommen. Es ist leicht zu erkennen, dass das an F feste Bodenstück sich ent- gegengesetzt von A dreht, und zwar wegen der nunmehr thä- tigen Räder D E F mit erheblich grösserer Geschwindigkeit. So ist die Einrichtung in der Quelle beschrieben.
Lässt man den in die Nuth von B greifenden, mehrfach erwähnten Stift fort, so wird zunächst B in seiner tiefsten Lage sich befinden und durch das Räderwerk umgedreht. Sobald aber der Bohrer gegen das Werkstück gedrückt wird, so hört zunächst die Kupplung mit G auf, und dann tritt die Kupplung zwischen B und A ein, d. h. B dreht sich so, wie das Gewindeschneiden es erfordert. Wird nunmehr aber A zurückgezogen, so kuppelt sich B mit F u. s. w., d. h. jener Stift ist gar nicht nöthig; er stört sogar die Selbstthätigkeit der Vorrichtung.
Eine verwandte, nur durch die Art des Rädervorgeleges sich unter-
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[416/0430]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
fest verbunden. Das untere Ende des Schaftes A wird von der Hülse mit
Rad F frei drehbar umschlossen, und diese Hülse ist in dem tellerartigen
Körper H, Fig. 788, gelagert, welcher durch einen hindurch gesteckten
Stift gehindert wird sich zu drehen. Zwischen dem Zahnkranz D und dem
Zahnrad F befinden sich zwei an H frei drehbar gelagerte Stirnräder E.
Der Gewindebohrer ist in einem am unteren Ende des Zapfens B
sitzenden Futter befestigt. In eine Nuth halbrunden Querschnitts, welche
nahe dem oberen Ende von B angebracht ist, greift ein Stift, durch welchen
B in der gezeichneten Lage gehalten wird. Ein quer durch B gesteckter
vierkantiger Stift greift dann gegen am unteren Rande von A ausgebildete
Kuppelzähne, so dass sich B mit A drehen muss. Das ist die Zustellung
für das Arbeiten des Gewindebohrers. Dreht man den in die Nuth von
[Abbildung Fig. 788.]
[Abbildung Fig. 790.]
[Abbildung Fig. 789.]
B greifenden Stift um 180°, so
hält er — vergl. die Beifiguren
— B nicht mehr, weil er bis
zur Hälfte ausgebogt ist. Wenn
nun der Schaft A nach oben
zurückgezogen wird, so löst sich
die bisherige Kupplung, und der
in B steckende Querstift wird
nach Fig. 790 durch die an
dem Bodenstück G befindlichen
Kuppelzähne mitgenommen. Es
ist leicht zu erkennen, dass das
an F feste Bodenstück sich ent-
gegengesetzt von A dreht, und
zwar wegen der nunmehr thä-
tigen Räder D E F mit erheblich
grösserer Geschwindigkeit. So ist die Einrichtung in der Quelle beschrieben.
Lässt man den in die Nuth von B greifenden, mehrfach erwähnten
Stift fort, so wird zunächst B in seiner tiefsten Lage sich befinden und
durch das Räderwerk umgedreht. Sobald aber der Bohrer gegen das
Werkstück gedrückt wird, so hört zunächst die Kupplung mit G auf, und
dann tritt die Kupplung zwischen B und A ein, d. h. B dreht sich so, wie
das Gewindeschneiden es erfordert. Wird nunmehr aber A zurückgezogen,
so kuppelt sich B mit F u. s. w., d. h. jener Stift ist gar nicht nöthig; er
stört sogar die Selbstthätigkeit der Vorrichtung.
Eine verwandte, nur durch die Art des Rädervorgeleges sich unter-
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/430>, abgerufen am 22.11.2024.
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