wohl das thätige Scheerblatt A als auch das stützende Scheerblatt B in die Oberfläche des Bleches ein, so dass, nach Fig. 904, von dem Punkte ab, in welchem ersteres auf das Werkstück trifft, dieses nach unten gebogen wird und an der Stelle, wo der Bruch erfolgt, dieses Verbiegen den Betrag e erreicht hat, weil dann B um e in das Blech eingedrungen ist. Fig. 903 ist ein an dieser Stelle gemachter Querschnitt der Fig. 904. Von diesem Punkte ab wird das unter dem Scheerblatt A liegende Blech um den Weg von A weiter nach unten geschoben, während das über B liegende Blech seine Gestalt nicht mehr ändert. Die Vertiefung, welche auf der oberen Fläche des Bleches, in Bezug auf Fig. 905, rechts von der Scheerblattkante sich bildet, hat -- wie schon erwähnt -- als Grundriss ein rechtwinkliges Dreieck. Die eine Seite dieses Dreiecks ist = a, die zu dieser rechtwinklig liegende ist e · tg b lang.
[Abbildung]
Fig. 903.
[Abbildung]
Fig. 905.
[Abbildung]
Fig. 904.
[Abbildung]
Es sind über das allmählige Anwachsen des Widerstandes, welchen die Stempel der Durchschnitte bei ihrem Eindringen zu über- winden haben, sehr beachtenswerthe Ver- suche gemacht worden. 1) Ich habe nicht vermocht, sie für den vorliegenden Zweck rechnerisch zu verwenden, und gehe des- halb von der -- nicht ganz richtigen -- Annahme aus, dass der Widerstand im geraden Verhältniss zur Grösse der wider- stehenden Fläche steht. Dann wächst sie in geradem Verhältniss zur Eindringungs- tiefe y, Fig. 904. Im Abstand a vom Anfangs- punkt des Eindringens tritt der Bruch ein, es ist die Eindringungstiefe = e und der Widerstand zweifellos gleich der Scheer- festigkeit d. Es beträgt daher -- nach der gemachten Annahme -- der Wider- stand d p bei der Eindringungstiefe y für einen Streifen von der Breite d x:
[Formel 1]
. . . . . . . . . . . (94) sonach:
[Formel 2]
. . . . . . . (95)
1) K. Keller, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1888, S. 77, u. f.
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
wohl das thätige Scheerblatt A als auch das stützende Scheerblatt B in die Oberfläche des Bleches ein, so dass, nach Fig. 904, von dem Punkte ab, in welchem ersteres auf das Werkstück trifft, dieses nach unten gebogen wird und an der Stelle, wo der Bruch erfolgt, dieses Verbiegen den Betrag e erreicht hat, weil dann B um e in das Blech eingedrungen ist. Fig. 903 ist ein an dieser Stelle gemachter Querschnitt der Fig. 904. Von diesem Punkte ab wird das unter dem Scheerblatt A liegende Blech um den Weg von A weiter nach unten geschoben, während das über B liegende Blech seine Gestalt nicht mehr ändert. Die Vertiefung, welche auf der oberen Fläche des Bleches, in Bezug auf Fig. 905, rechts von der Scheerblattkante sich bildet, hat — wie schon erwähnt — als Grundriss ein rechtwinkliges Dreieck. Die eine Seite dieses Dreiecks ist = a, die zu dieser rechtwinklig liegende ist e · tg β lang.
[Abbildung]
Fig. 903.
[Abbildung]
Fig. 905.
[Abbildung]
Fig. 904.
[Abbildung]
Es sind über das allmählige Anwachsen des Widerstandes, welchen die Stempel der Durchschnitte bei ihrem Eindringen zu über- winden haben, sehr beachtenswerthe Ver- suche gemacht worden. 1) Ich habe nicht vermocht, sie für den vorliegenden Zweck rechnerisch zu verwenden, und gehe des- halb von der — nicht ganz richtigen — Annahme aus, dass der Widerstand im geraden Verhältniss zur Grösse der wider- stehenden Fläche steht. Dann wächst sie in geradem Verhältniss zur Eindringungs- tiefe y, Fig. 904. Im Abstand a vom Anfangs- punkt des Eindringens tritt der Bruch ein, es ist die Eindringungstiefe = e und der Widerstand zweifellos gleich der Scheer- festigkeit δ. Es beträgt daher — nach der gemachten Annahme — der Wider- stand d p bei der Eindringungstiefe y für einen Streifen von der Breite d x:
[Formel 1]
. . . . . . . . . . . (94) sonach:
[Formel 2]
. . . . . . . (95)
1) K. Keller, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1888, S. 77, u. f.
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[489/0503]
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
wohl das thätige Scheerblatt A als auch das stützende Scheerblatt B in die
Oberfläche des Bleches ein, so dass, nach Fig. 904, von dem Punkte ab,
in welchem ersteres auf das Werkstück trifft, dieses nach unten gebogen
wird und an der Stelle, wo der Bruch erfolgt, dieses Verbiegen den Betrag
e erreicht hat, weil dann B um e in das Blech eingedrungen ist. Fig. 903
ist ein an dieser Stelle gemachter Querschnitt der Fig. 904. Von diesem
Punkte ab wird das unter dem Scheerblatt A liegende Blech um den Weg
von A weiter nach unten geschoben, während das über B liegende Blech
seine Gestalt nicht mehr ändert. Die Vertiefung, welche auf der oberen
Fläche des Bleches, in Bezug auf Fig. 905, rechts von der Scheerblattkante
sich bildet, hat — wie schon erwähnt — als Grundriss ein rechtwinkliges
Dreieck. Die eine Seite dieses Dreiecks ist = a, die zu dieser rechtwinklig
liegende ist e · tg β lang.
[Abbildung Fig. 903. ]
[Abbildung Fig. 905. ]
[Abbildung Fig. 904. ]
[Abbildung]
Es sind über das allmählige Anwachsen
des Widerstandes, welchen die Stempel der
Durchschnitte bei ihrem Eindringen zu über-
winden haben, sehr beachtenswerthe Ver-
suche gemacht worden. 1) Ich habe nicht
vermocht, sie für den vorliegenden Zweck
rechnerisch zu verwenden, und gehe des-
halb von der — nicht ganz richtigen —
Annahme aus, dass der Widerstand im
geraden Verhältniss zur Grösse der wider-
stehenden Fläche steht. Dann wächst sie
in geradem Verhältniss zur Eindringungs-
tiefe y, Fig. 904. Im Abstand a vom Anfangs-
punkt des Eindringens tritt der Bruch ein, es
ist die Eindringungstiefe = e und der Widerstand zweifellos gleich der Scheer-
festigkeit δ. Es beträgt daher — nach der gemachten Annahme — der Wider-
stand d p bei der Eindringungstiefe y für einen Streifen von der Breite d x:
[FORMEL] . . . . . . . . . . . (94)
sonach:
[FORMEL] . . . . . . . (95)
1) K. Keller, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1888, S. 77, u. f.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/503>, abgerufen am 22.11.2024.
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