sie für irgend einen demgemäss eingestellt wurde. Bei geradliniger Schneide entsteht auf diesem Wege allerdings keine eigentliche Kegelfläche, vielmehr eine Pyramidenfläche mit sehr zahlreichen Seiten, welche sich jedoch für die Praxis genau genug der Kegelfläche anschliesst. Man könnte die Stichelschneide hohl krümmen, würde damit aber die Eigenart der entstehenden Fläche nicht ändern, weil die Krümmungshalbmesser von dem Fuss des Kegels ab gerechnet, stetig abnehmen.
[Abbildung]
Fig. 44.
Es lassen sich auf gleichem Wege Hohlkegelflächen erzeugen. Hierfür sind selbstverständlich gerade Schneiden unzulässig, vielmehr gekrümmte Schnei- den nothwendig, und zwar darf der Krümmungshalbmesser der Schneide höchstens dem kleinsten Halbmesser des Kegelstumpfes gleich sein, d. h. die so zu bearbeitenden Hohlkegelflächen können nur verhältnissmässig niedrigen Kegelstumpfen angehören, wenn sie eine befriedigende Glätte erhalten sollen.
Ausser den Kegelflächen mit kreis- förmigem Querschnitt vermag man auch manche anderen Querschnitts mittels der Hobelmaschine so zu bearbeiten, dass die Stichelschneide berührend sich anlegt. Einige derselben sind sogar für das vorliegende Verfahren von grösserer Bedeutung als die gemeine, mit kreisförmigem Querschnitt, weil letztere, soweit sie ganze Kegelflächen sind, bequemer auf der Drehbank (s. w. u.) erzeugt werden können. Zu jenen gehören die Flächen der Kegelradzähne.1)
d. Die geradlinigen Hauptwege des Stichels sind nicht zu einander gleichlaufend, schneiden sich auch nicht.
[Abbildung]
Fig. 45.
Die hierher gehörenden Flächen haben für die Praxis im allgemeinen nur geringe Bedeutung: man vermeidet sie so viel als möglich, oder stellt sie auf anderen, als hier in Rede stehenden Wegen dar.
Die windschiefe Fläche entsteht, indem eine gerade Linie an einer zweiten geraden Linie gleitet und sich gleichzeitig um sie dreht. Soll eine, sie nur berührende Schneide diese Fläche erzeugen, so muss die Schneide mit jener sich drehenden Linie zusammenfallen; es ist diese Herstellungs-
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 14 bis 16.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
sie für irgend einen demgemäss eingestellt wurde. Bei geradliniger Schneide entsteht auf diesem Wege allerdings keine eigentliche Kegelfläche, vielmehr eine Pyramidenfläche mit sehr zahlreichen Seiten, welche sich jedoch für die Praxis genau genug der Kegelfläche anschliesst. Man könnte die Stichelschneide hohl krümmen, würde damit aber die Eigenart der entstehenden Fläche nicht ändern, weil die Krümmungshalbmesser von dem Fuss des Kegels ab gerechnet, stetig abnehmen.
[Abbildung]
Fig. 44.
Es lassen sich auf gleichem Wege Hohlkegelflächen erzeugen. Hierfür sind selbstverständlich gerade Schneiden unzulässig, vielmehr gekrümmte Schnei- den nothwendig, und zwar darf der Krümmungshalbmesser der Schneide höchstens dem kleinsten Halbmesser des Kegelstumpfes gleich sein, d. h. die so zu bearbeitenden Hohlkegelflächen können nur verhältnissmässig niedrigen Kegelstumpfen angehören, wenn sie eine befriedigende Glätte erhalten sollen.
Ausser den Kegelflächen mit kreis- förmigem Querschnitt vermag man auch manche anderen Querschnitts mittels der Hobelmaschine so zu bearbeiten, dass die Stichelschneide berührend sich anlegt. Einige derselben sind sogar für das vorliegende Verfahren von grösserer Bedeutung als die gemeine, mit kreisförmigem Querschnitt, weil letztere, soweit sie ganze Kegelflächen sind, bequemer auf der Drehbank (s. w. u.) erzeugt werden können. Zu jenen gehören die Flächen der Kegelradzähne.1)
δ. Die geradlinigen Hauptwege des Stichels sind nicht zu einander gleichlaufend, schneiden sich auch nicht.
[Abbildung]
Fig. 45.
Die hierher gehörenden Flächen haben für die Praxis im allgemeinen nur geringe Bedeutung: man vermeidet sie so viel als möglich, oder stellt sie auf anderen, als hier in Rede stehenden Wegen dar.
Die windschiefe Fläche entsteht, indem eine gerade Linie an einer zweiten geraden Linie gleitet und sich gleichzeitig um sie dreht. Soll eine, sie nur berührende Schneide diese Fläche erzeugen, so muss die Schneide mit jener sich drehenden Linie zusammenfallen; es ist diese Herstellungs-
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 14 bis 16.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0052"n="38"/><fwplace="top"type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/>
sie für irgend einen demgemäss eingestellt wurde. Bei geradliniger<lb/>
Schneide entsteht auf diesem Wege allerdings keine eigentliche Kegelfläche,<lb/>
vielmehr eine Pyramidenfläche mit sehr zahlreichen Seiten, welche sich<lb/>
jedoch für die Praxis genau genug der Kegelfläche anschliesst. Man<lb/>
könnte die Stichelschneide hohl krümmen, würde damit aber die Eigenart<lb/>
der entstehenden Fläche nicht ändern, weil die Krümmungshalbmesser von<lb/>
dem Fuss des Kegels ab gerechnet, stetig abnehmen.</p><lb/><figure><head>Fig. 44.</head></figure><lb/><p>Es lassen sich auf gleichem Wege<lb/>
Hohlkegelflächen erzeugen. Hierfür<lb/>
sind selbstverständlich gerade Schneiden<lb/>
unzulässig, vielmehr gekrümmte Schnei-<lb/>
den nothwendig, und zwar darf der<lb/>
Krümmungshalbmesser der Schneide<lb/>
höchstens dem kleinsten Halbmesser<lb/>
des Kegelstumpfes gleich sein, d. h. die<lb/>
so zu bearbeitenden Hohlkegelflächen<lb/>
können nur verhältnissmässig niedrigen<lb/>
Kegelstumpfen angehören, wenn sie eine<lb/>
befriedigende Glätte erhalten sollen.</p><lb/><p>Ausser den Kegelflächen mit kreis-<lb/>
förmigem Querschnitt vermag man auch<lb/>
manche anderen Querschnitts mittels<lb/>
der Hobelmaschine so zu bearbeiten,<lb/>
dass die Stichelschneide berührend sich anlegt. Einige derselben sind<lb/>
sogar für das vorliegende Verfahren von grösserer Bedeutung als die<lb/>
gemeine, mit kreisförmigem Querschnitt, weil letztere, soweit sie ganze<lb/>
Kegelflächen sind, bequemer auf der Drehbank (s. w. u.) erzeugt werden<lb/>
können. Zu jenen gehören die Flächen der Kegelradzähne.<noteplace="foot"n="1)">Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 14 bis 16.</note></p><lb/><p><hirendition="#i">δ</hi>. Die geradlinigen Hauptwege des Stichels sind nicht zu einander<lb/>
gleichlaufend, schneiden sich auch nicht.</p><lb/><figure><head>Fig. 45.</head></figure><lb/><p>Die hierher gehörenden Flächen haben für die Praxis im allgemeinen<lb/>
nur geringe Bedeutung: man vermeidet sie so viel als möglich, oder stellt<lb/>
sie auf anderen, als hier in Rede stehenden Wegen dar.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">windschiefe Fläche</hi> entsteht, indem eine gerade Linie an einer<lb/>
zweiten geraden Linie gleitet und sich gleichzeitig um sie dreht. Soll eine,<lb/>
sie nur berührende Schneide diese Fläche erzeugen, so muss die Schneide<lb/>
mit jener sich drehenden Linie zusammenfallen; es ist diese Herstellungs-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[38/0052]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
sie für irgend einen demgemäss eingestellt wurde. Bei geradliniger
Schneide entsteht auf diesem Wege allerdings keine eigentliche Kegelfläche,
vielmehr eine Pyramidenfläche mit sehr zahlreichen Seiten, welche sich
jedoch für die Praxis genau genug der Kegelfläche anschliesst. Man
könnte die Stichelschneide hohl krümmen, würde damit aber die Eigenart
der entstehenden Fläche nicht ändern, weil die Krümmungshalbmesser von
dem Fuss des Kegels ab gerechnet, stetig abnehmen.
[Abbildung Fig. 44. ]
Es lassen sich auf gleichem Wege
Hohlkegelflächen erzeugen. Hierfür
sind selbstverständlich gerade Schneiden
unzulässig, vielmehr gekrümmte Schnei-
den nothwendig, und zwar darf der
Krümmungshalbmesser der Schneide
höchstens dem kleinsten Halbmesser
des Kegelstumpfes gleich sein, d. h. die
so zu bearbeitenden Hohlkegelflächen
können nur verhältnissmässig niedrigen
Kegelstumpfen angehören, wenn sie eine
befriedigende Glätte erhalten sollen.
Ausser den Kegelflächen mit kreis-
förmigem Querschnitt vermag man auch
manche anderen Querschnitts mittels
der Hobelmaschine so zu bearbeiten,
dass die Stichelschneide berührend sich anlegt. Einige derselben sind
sogar für das vorliegende Verfahren von grösserer Bedeutung als die
gemeine, mit kreisförmigem Querschnitt, weil letztere, soweit sie ganze
Kegelflächen sind, bequemer auf der Drehbank (s. w. u.) erzeugt werden
können. Zu jenen gehören die Flächen der Kegelradzähne. 1)
δ. Die geradlinigen Hauptwege des Stichels sind nicht zu einander
gleichlaufend, schneiden sich auch nicht.
[Abbildung Fig. 45. ]
Die hierher gehörenden Flächen haben für die Praxis im allgemeinen
nur geringe Bedeutung: man vermeidet sie so viel als möglich, oder stellt
sie auf anderen, als hier in Rede stehenden Wegen dar.
Die windschiefe Fläche entsteht, indem eine gerade Linie an einer
zweiten geraden Linie gleitet und sich gleichzeitig um sie dreht. Soll eine,
sie nur berührende Schneide diese Fläche erzeugen, so muss die Schneide
mit jener sich drehenden Linie zusammenfallen; es ist diese Herstellungs-
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1898, S. 14 bis 16.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/52>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.