Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Theil. Schmiedemaschinen.
ihm deshalb eine Vorrichtung, welche ermöglicht, den Bär längere Zeit in
einiger Höhe festzuhalten; sein Bärgewicht beträgt 150 kg.

Die Fig. 1026, 1027 u. 1028 zeigen einen Stangenreibhammer mit Müller-
schem Antrieb (S. 559), welcher von L. W. Breuer, Schumacher & Co.
in Kalk b. Köln gebaut wird. Es lässt insbesondere die Grundrissfigur 1028
den Antrieb erkennen. Im Kopfstück d der Maschine sind zwei Wellen
unverschieblich gelagert; die eine derselben wird durch offenen, die andre
durch gekreuzten Riemen angetrieben. Auf jeder Welle sitzt eine Rolle r
fest, während die beiden Rollen o verschoben werden, und zwar mittels
des Querstücks i, einer steilgängigen Schraube und des Hebels h. An h
greift eine Stange k, Fig. 1026
und 1027, welche durch den
Handhebel l bethätigt wird. In
dem Amboss a können die
Stangen c genau eingestellt
werden, und zwar einerseits
durch die Druckschrauben e,
anderseits durch diesen gegen-
über liegende Keile f. Das Ein-
stellen des Untergesenkes findet
durch die 6 Schrauben g statt.

Der Bär b besteht aus
Stahlguss; man hat an der Hub-
stange s Aussparungen ange-
bracht, so dass das Heben des
Bärs jedenfalls aufhört, sobald
diese Aussparungen in die Höhe
der Rollen o und r kommen.
Mittels einer an der Hinterseite
des Bärs angebrachten Dreh-
klaue kann dieser in beliebiger
Höhe festgehalten werden. Der
Hammer wird für 100 bis 300 kg
Bärgewicht ausgeführt; die Rol-
len r drehen sich minutlich 150
bis 200 mal und die sekund-
liche Hubgeschwindigkeit be-
trägt 0,8 bis 1,2 m.

[Abbildung] Fig. 1029.

Fig. 1029 stellt endlich in zwei Ansichten den Hammer der Firma
Billings & Spencer Co. in Hartford, Conn.,1) dar. Auch hier werden beide
Rollen c, die jedoch walzenförmig sind, angetrieben. Sie wirken auf die
hölzerne Hubstange a, die mit dem Bär b geeignet verbunden ist. Die
Lagerung der verschieblichen Rolle ist -- nach Fig. 1020, S. 561 -- so
angeordnet, dass die Stange e nach unten bewegt werden muss, wenn der
Bär b gehoben werden soll. Es dient hierzu das eigene Gewicht der Zug-
stange e; soll der Bär fallen, so muss e gehoben werden, was durch den
Handhebel l oder einen diesem angegliederten Tretschemel geschieht. Es

1) American Machinist, 10. Jan. und 19. Dec. 1895; 17. Febr. 1898. The Iron Age,
Nov. 1895, S. 940, 30. Dec. 1897, sämmtl. mit Abb.

III. Theil. Schmiedemaschinen.
ihm deshalb eine Vorrichtung, welche ermöglicht, den Bär längere Zeit in
einiger Höhe festzuhalten; sein Bärgewicht beträgt 150 kg.

Die Fig. 1026, 1027 u. 1028 zeigen einen Stangenreibhammer mit Müller-
schem Antrieb (S. 559), welcher von L. W. Breuer, Schumacher & Co.
in Kalk b. Köln gebaut wird. Es lässt insbesondere die Grundrissfigur 1028
den Antrieb erkennen. Im Kopfstück d der Maschine sind zwei Wellen
unverschieblich gelagert; die eine derselben wird durch offenen, die andre
durch gekreuzten Riemen angetrieben. Auf jeder Welle sitzt eine Rolle r
fest, während die beiden Rollen o verschoben werden, und zwar mittels
des Querstücks i, einer steilgängigen Schraube und des Hebels h. An h
greift eine Stange k, Fig. 1026
und 1027, welche durch den
Handhebel l bethätigt wird. In
dem Amboss a können die
Stangen c genau eingestellt
werden, und zwar einerseits
durch die Druckschrauben e,
anderseits durch diesen gegen-
über liegende Keile f. Das Ein-
stellen des Untergesenkes findet
durch die 6 Schrauben g statt.

Der Bär b besteht aus
Stahlguss; man hat an der Hub-
stange s Aussparungen ange-
bracht, so dass das Heben des
Bärs jedenfalls aufhört, sobald
diese Aussparungen in die Höhe
der Rollen o und r kommen.
Mittels einer an der Hinterseite
des Bärs angebrachten Dreh-
klaue kann dieser in beliebiger
Höhe festgehalten werden. Der
Hammer wird für 100 bis 300 kg
Bärgewicht ausgeführt; die Rol-
len r drehen sich minutlich 150
bis 200 mal und die sekund-
liche Hubgeschwindigkeit be-
trägt 0,8 bis 1,2 m.

[Abbildung] Fig. 1029.

Fig. 1029 stellt endlich in zwei Ansichten den Hammer der Firma
Billings & Spencer Co. in Hartford, Conn.,1) dar. Auch hier werden beide
Rollen c, die jedoch walzenförmig sind, angetrieben. Sie wirken auf die
hölzerne Hubstange a, die mit dem Bär b geeignet verbunden ist. Die
Lagerung der verschieblichen Rolle ist — nach Fig. 1020, S. 561 — so
angeordnet, dass die Stange e nach unten bewegt werden muss, wenn der
Bär b gehoben werden soll. Es dient hierzu das eigene Gewicht der Zug-
stange e; soll der Bär fallen, so muss e gehoben werden, was durch den
Handhebel l oder einen diesem angegliederten Tretschemel geschieht. Es

1) American Machinist, 10. Jan. und 19. Dec. 1895; 17. Febr. 1898. The Iron Age,
Nov. 1895, S. 940, 30. Dec. 1897, sämmtl. mit Abb.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0583" n="565"/><fw place="top" type="header">III. Theil. Schmiedemaschinen.</fw><lb/>
ihm deshalb eine Vorrichtung, welche ermöglicht, den Bär längere Zeit in<lb/>
einiger Höhe festzuhalten; sein Bärgewicht beträgt 150 kg.</p><lb/>
              <p>Die Fig. 1026, 1027 u. 1028 zeigen einen Stangenreibhammer mit Müller-<lb/>
schem Antrieb (S. 559), welcher von L. W. Breuer, Schumacher &amp; Co.<lb/>
in Kalk b. Köln gebaut wird. Es lässt insbesondere die Grundrissfigur 1028<lb/>
den Antrieb erkennen. Im Kopfstück <hi rendition="#i">d</hi> der Maschine sind zwei Wellen<lb/>
unverschieblich gelagert; die eine derselben wird durch offenen, die andre<lb/>
durch gekreuzten Riemen angetrieben. Auf jeder Welle sitzt eine Rolle <hi rendition="#i">r</hi><lb/>
fest, während die beiden Rollen <hi rendition="#i">o</hi> verschoben werden, und zwar mittels<lb/>
des Querstücks <hi rendition="#i">i</hi>, einer steilgängigen Schraube und des Hebels <hi rendition="#i">h.</hi> An <hi rendition="#i">h</hi><lb/>
greift eine Stange <hi rendition="#i">k</hi>, Fig. 1026<lb/>
und 1027, welche durch den<lb/>
Handhebel <hi rendition="#i">l</hi> bethätigt wird. In<lb/>
dem Amboss <hi rendition="#i">a</hi> können die<lb/>
Stangen <hi rendition="#i">c</hi> genau eingestellt<lb/>
werden, und zwar einerseits<lb/>
durch die Druckschrauben <hi rendition="#i">e</hi>,<lb/>
anderseits durch diesen gegen-<lb/>
über liegende Keile <hi rendition="#i">f.</hi> Das Ein-<lb/>
stellen des Untergesenkes findet<lb/>
durch die 6 Schrauben <hi rendition="#i">g</hi> statt.</p><lb/>
              <p>Der Bär <hi rendition="#i">b</hi> besteht aus<lb/>
Stahlguss; man hat an der Hub-<lb/>
stange <hi rendition="#i">s</hi> Aussparungen ange-<lb/>
bracht, so dass das Heben des<lb/>
Bärs jedenfalls aufhört, sobald<lb/>
diese Aussparungen in die Höhe<lb/>
der Rollen <hi rendition="#i">o</hi> und <hi rendition="#i">r</hi> kommen.<lb/>
Mittels einer an der Hinterseite<lb/>
des Bärs angebrachten Dreh-<lb/>
klaue kann dieser in beliebiger<lb/>
Höhe festgehalten werden. Der<lb/>
Hammer wird für 100 bis 300 kg<lb/>
Bärgewicht ausgeführt; die Rol-<lb/>
len <hi rendition="#i">r</hi> drehen sich minutlich 150<lb/>
bis 200 mal und die sekund-<lb/>
liche Hubgeschwindigkeit be-<lb/>
trägt 0,8 bis 1,2 m.</p><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 1029.</head>
              </figure><lb/>
              <p>Fig. 1029 stellt endlich in zwei Ansichten den Hammer der Firma<lb/>
Billings &amp; Spencer Co. in Hartford, Conn.,<note place="foot" n="1)">American Machinist, 10. Jan. und 19. Dec. 1895; 17. Febr. 1898. The Iron Age,<lb/>
Nov. 1895, S. 940, 30. Dec. 1897, sämmtl. mit Abb.</note> dar. Auch hier werden beide<lb/>
Rollen <hi rendition="#i">c</hi>, die jedoch walzenförmig sind, angetrieben. Sie wirken auf die<lb/>
hölzerne Hubstange <hi rendition="#i">a</hi>, die mit dem Bär <hi rendition="#i">b</hi> geeignet verbunden ist. Die<lb/>
Lagerung der verschieblichen Rolle ist &#x2014; nach Fig. 1020, S. 561 &#x2014; so<lb/>
angeordnet, dass die Stange <hi rendition="#i">e</hi> nach unten bewegt werden muss, wenn der<lb/>
Bär <hi rendition="#i">b</hi> gehoben werden soll. Es dient hierzu das eigene Gewicht der Zug-<lb/>
stange <hi rendition="#i">e</hi>; soll der Bär fallen, so muss <hi rendition="#i">e</hi> gehoben werden, was durch den<lb/>
Handhebel <hi rendition="#i">l</hi> oder einen diesem angegliederten Tretschemel geschieht. Es<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[565/0583] III. Theil. Schmiedemaschinen. ihm deshalb eine Vorrichtung, welche ermöglicht, den Bär längere Zeit in einiger Höhe festzuhalten; sein Bärgewicht beträgt 150 kg. Die Fig. 1026, 1027 u. 1028 zeigen einen Stangenreibhammer mit Müller- schem Antrieb (S. 559), welcher von L. W. Breuer, Schumacher & Co. in Kalk b. Köln gebaut wird. Es lässt insbesondere die Grundrissfigur 1028 den Antrieb erkennen. Im Kopfstück d der Maschine sind zwei Wellen unverschieblich gelagert; die eine derselben wird durch offenen, die andre durch gekreuzten Riemen angetrieben. Auf jeder Welle sitzt eine Rolle r fest, während die beiden Rollen o verschoben werden, und zwar mittels des Querstücks i, einer steilgängigen Schraube und des Hebels h. An h greift eine Stange k, Fig. 1026 und 1027, welche durch den Handhebel l bethätigt wird. In dem Amboss a können die Stangen c genau eingestellt werden, und zwar einerseits durch die Druckschrauben e, anderseits durch diesen gegen- über liegende Keile f. Das Ein- stellen des Untergesenkes findet durch die 6 Schrauben g statt. Der Bär b besteht aus Stahlguss; man hat an der Hub- stange s Aussparungen ange- bracht, so dass das Heben des Bärs jedenfalls aufhört, sobald diese Aussparungen in die Höhe der Rollen o und r kommen. Mittels einer an der Hinterseite des Bärs angebrachten Dreh- klaue kann dieser in beliebiger Höhe festgehalten werden. Der Hammer wird für 100 bis 300 kg Bärgewicht ausgeführt; die Rol- len r drehen sich minutlich 150 bis 200 mal und die sekund- liche Hubgeschwindigkeit be- trägt 0,8 bis 1,2 m. [Abbildung Fig. 1029. ] Fig. 1029 stellt endlich in zwei Ansichten den Hammer der Firma Billings & Spencer Co. in Hartford, Conn., 1) dar. Auch hier werden beide Rollen c, die jedoch walzenförmig sind, angetrieben. Sie wirken auf die hölzerne Hubstange a, die mit dem Bär b geeignet verbunden ist. Die Lagerung der verschieblichen Rolle ist — nach Fig. 1020, S. 561 — so angeordnet, dass die Stange e nach unten bewegt werden muss, wenn der Bär b gehoben werden soll. Es dient hierzu das eigene Gewicht der Zug- stange e; soll der Bär fallen, so muss e gehoben werden, was durch den Handhebel l oder einen diesem angegliederten Tretschemel geschieht. Es 1) American Machinist, 10. Jan. und 19. Dec. 1895; 17. Febr. 1898. The Iron Age, Nov. 1895, S. 940, 30. Dec. 1897, sämmtl. mit Abb.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/583
Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/583>, abgerufen am 22.11.2024.