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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fussplatten mit einander und mit dem Querhaupt und fernere starke Bolzen
verbinden die Ständer unter Vermittlung zweier gusseiserner, durchbrochener
Platten. Um jede Verschiebung der Ständer gegen einander zu hindern,
sind die zuletzt genannten Bolzen da, wo Ständer und Verbindungsplatten
zusammenstossen, verdickt (Fig. 1041 und 1042) und abgedreht, sie füllen
die an diesen Stellen gebohrten Löcher ganz aus. Der Hammer ist insbe-
sondere für das Ausschmieden von Lokomotivradreifen bestimmt. Es ist
deshalb in Fig. 1035 ein Amboss mit Hörnern gezeichnet; auf einem der
Hörner hängt ein solcher Reifen. Man erkennt nun aus der Fig. 1035 ohne
weiteres, dass beim Schmieden auf dem Dorn stark ausseraxige Schläge
stattfinden, also die nachstellbare Führung von grossem Werth ist.

[Abbildung] Fig. 1039.
[Abbildung] Fig. 1040.
[Abbildung] Fig. 1041.
[Abbildung] Fig. 1042.

Es sei noch angeführt, dass der stählerne Kolben an dem gesammten
Fallgewicht von 20000 kg nur mit 545 kg betheiligt ist. Der Dampfüberdruck
beträgt 7 kg für 1 qcm.

Wegen Beispielen einfach wirkender Hämmer verweise ich auf die
unten verzeichneten Quellen.1)

Die einfach wirkenden Dampfhämmer können in der Zeiteinheit keine
grössern Schlagzahlen liefern als die Reibhämmer. Zwar ist möglich, durch
grosses a (S. 566) die Zeit für den Hub abzukürzen; das Fallen erfordert
aber -- abgesehen von Reibungswiderständen -- dieselbe Zeit (Gl. 147, S. 567)
-- wie bei den Reibhämmern. In Wirklichkeit ist die Fallzeit bei einfach
wirkenden Dampfhämmern sogar grösser als bei letzteren, weil die Reibung
des Kolbens in seinem Stiefel und der Kolbenstange in der Stopfbüchse
hemmend wirken. Man verzichtet deshalb bei diesen Hämmern auf rasche
Schlagfolge und wählt a, d. h. das Verhältniss des unter dem Dampf-

1) Killer, Riedler u. Seeberg, Dampfhämmer, Graz 1870. J. v. Hauer, Hütten-
werksmaschinen, 2. Aufl., Leipzig 1876. 80 t Hammer zu Crenzot, Dingl. polyt. Journ.
1878, Bd. 229, S. 408, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fussplatten mit einander und mit dem Querhaupt und fernere starke Bolzen
verbinden die Ständer unter Vermittlung zweier gusseiserner, durchbrochener
Platten. Um jede Verschiebung der Ständer gegen einander zu hindern,
sind die zuletzt genannten Bolzen da, wo Ständer und Verbindungsplatten
zusammenstossen, verdickt (Fig. 1041 und 1042) und abgedreht, sie füllen
die an diesen Stellen gebohrten Löcher ganz aus. Der Hammer ist insbe-
sondere für das Ausschmieden von Lokomotivradreifen bestimmt. Es ist
deshalb in Fig. 1035 ein Amboss mit Hörnern gezeichnet; auf einem der
Hörner hängt ein solcher Reifen. Man erkennt nun aus der Fig. 1035 ohne
weiteres, dass beim Schmieden auf dem Dorn stark ausseraxige Schläge
stattfinden, also die nachstellbare Führung von grossem Werth ist.

[Abbildung] Fig. 1039.
[Abbildung] Fig. 1040.
[Abbildung] Fig. 1041.
[Abbildung] Fig. 1042.

Es sei noch angeführt, dass der stählerne Kolben an dem gesammten
Fallgewicht von 20000 kg nur mit 545 kg betheiligt ist. Der Dampfüberdruck
beträgt 7 kg für 1 qcm.

Wegen Beispielen einfach wirkender Hämmer verweise ich auf die
unten verzeichneten Quellen.1)

Die einfach wirkenden Dampfhämmer können in der Zeiteinheit keine
grössern Schlagzahlen liefern als die Reibhämmer. Zwar ist möglich, durch
grosses a (S. 566) die Zeit für den Hub abzukürzen; das Fallen erfordert
aber — abgesehen von Reibungswiderständen — dieselbe Zeit (Gl. 147, S. 567)
— wie bei den Reibhämmern. In Wirklichkeit ist die Fallzeit bei einfach
wirkenden Dampfhämmern sogar grösser als bei letzteren, weil die Reibung
des Kolbens in seinem Stiefel und der Kolbenstange in der Stopfbüchse
hemmend wirken. Man verzichtet deshalb bei diesen Hämmern auf rasche
Schlagfolge und wählt a, d. h. das Verhältniss des unter dem Dampf-

1) Killer, Riedler u. Seeberg, Dampfhämmer, Graz 1870. J. v. Hauer, Hütten-
werksmaschinen, 2. Aufl., Leipzig 1876. 80 t Hammer zu Crenzot, Dingl. polyt. Journ.
1878, Bd. 229, S. 408, mit Abb.
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[574/0592] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Fussplatten mit einander und mit dem Querhaupt und fernere starke Bolzen verbinden die Ständer unter Vermittlung zweier gusseiserner, durchbrochener Platten. Um jede Verschiebung der Ständer gegen einander zu hindern, sind die zuletzt genannten Bolzen da, wo Ständer und Verbindungsplatten zusammenstossen, verdickt (Fig. 1041 und 1042) und abgedreht, sie füllen die an diesen Stellen gebohrten Löcher ganz aus. Der Hammer ist insbe- sondere für das Ausschmieden von Lokomotivradreifen bestimmt. Es ist deshalb in Fig. 1035 ein Amboss mit Hörnern gezeichnet; auf einem der Hörner hängt ein solcher Reifen. Man erkennt nun aus der Fig. 1035 ohne weiteres, dass beim Schmieden auf dem Dorn stark ausseraxige Schläge stattfinden, also die nachstellbare Führung von grossem Werth ist. [Abbildung Fig. 1039. ] [Abbildung Fig. 1040. ] [Abbildung Fig. 1041. ] [Abbildung Fig. 1042. ] Es sei noch angeführt, dass der stählerne Kolben an dem gesammten Fallgewicht von 20000 kg nur mit 545 kg betheiligt ist. Der Dampfüberdruck beträgt 7 kg für 1 qcm. Wegen Beispielen einfach wirkender Hämmer verweise ich auf die unten verzeichneten Quellen. 1) Die einfach wirkenden Dampfhämmer können in der Zeiteinheit keine grössern Schlagzahlen liefern als die Reibhämmer. Zwar ist möglich, durch grosses a (S. 566) die Zeit für den Hub abzukürzen; das Fallen erfordert aber — abgesehen von Reibungswiderständen — dieselbe Zeit (Gl. 147, S. 567) — wie bei den Reibhämmern. In Wirklichkeit ist die Fallzeit bei einfach wirkenden Dampfhämmern sogar grösser als bei letzteren, weil die Reibung des Kolbens in seinem Stiefel und der Kolbenstange in der Stopfbüchse hemmend wirken. Man verzichtet deshalb bei diesen Hämmern auf rasche Schlagfolge und wählt a, d. h. das Verhältniss des unter dem Dampf- 1) Killer, Riedler u. Seeberg, Dampfhämmer, Graz 1870. J. v. Hauer, Hütten- werksmaschinen, 2. Aufl., Leipzig 1876. 80 t Hammer zu Crenzot, Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 229, S. 408, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/592>, abgerufen am 22.11.2024.