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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Modellplatte, bezw. des Modelles a lothrecht zu verschieben. Die Platte b
ist mit den beiden lothrechten Platten c verschraubt, welche an zwei loth-
recht verschiebbaren Rahmen d (vergl. insbesondere Fig. 1313 links) sich
führen. Die beiden Rahmen d enthalten an ihrem oberen Rande je zwei
Stifte e, Fig. 1312, welche durch Löcher der Modellplatte ragen und be-
stimmt sind, den Formkasten abzuheben. Das Einformen findet, während
die Rippen- und Flanschenmodelle in höchster Lage sich befinden, in ge-
wöhnlicher Weise statt. Die Platten c stützen sich, so lange diese Arbeit
währt, auf die mit der Welle k fest verbundenen Daumen m. Die Rahmen d
befinden sich in tiefster Lage und ruhen mit dem unteren Rande auf den
Naben von m. Schwenkt man nun mit Hilfe des Handhebels h die Daumen m
zur Seite, so könnten die Platten c nebst b und den auf dieser befestigten
Rippenmodellen plötzlich nach unten fallen, wenn sie nicht durch an der Welle l
festsitzende Rädchen, welche in Zahnstangen von c (Fig. 1315, links) greifen,
weiter gestützt würden. Dreht man aber die Welle l mit Hilfe der Hebel g
in Bezug auf Fig. 1315 nach links, so senken sich die Platten c und die
Rippenmodelle; man kann dieses Durchziehen der Modelle beliebig langsam
stattfinden lassen. Sind die Rippenmodelle in ihrer untersten Lage ange-
kommen, so dass die Platten c sich auf die Naben von m stützen, und
dreht man die Hebel g in bisheriger Richtung weiter, so klettern die Räd-
chen i an der Zahnstange von c empor, es hebt sich nicht allein die Welle l
mit ihren lothrecht geführten Lagern, sondern es werden die Rahmen d,
in deren Verzahnungen die Rädchen i greifen, mit doppelter Geschwindig-
keit gehoben, so dass die Stifte e den Kasten von dem Modellrest a ab-
heben und der Kasten frei weggenommen werden kann.

[Abbildung] Fig. 1316.

Das Eisen fliesst durch zwei
längs der Röhre angebrachte Kanäle
und kurze Stichkanäle in die für
die Rippen bestimmten Hohlräume.
Diese Kanäle liegen zur Hälfte im
Ober-, zur Hälfte im Unterkasten
und werden durch Modelle erzeugt,
welche fest auf der Modellplatte
sitzen (vergl. Fig. 1313, rechts).

Es möge noch einer Durchzieh-Formmaschine ihrer Eigenart halber
besonders gedacht werden, nämlich einer solchen, welche zum Einformen
der 276 mm breiten, 867 im Durchmesser messenden Treibräder der Mähe-
maschinen dient. 1) Diese Treibräder sind an ihrer Aussenfläche mit Leiste
versehen, damit sie beim Arbeiten nicht gleiten, und enthalten ein Arm-
kreuz ähnlich den Riemenrollen. In Fig. 1316 bezeichnet A eine Art kreis-
runden Gefässes, welches die beweglichen Theile der Maschine umschliesst
und dessen Deckel die Modellplatte bildet, B das halbe, über die Modell-
platte hervorragende Modell und D einen, Schildzapfen von A umgreifenden
Bügel, welcher die ganze Maschine an einen Krahn zu hängen gestattet.
Der kreisrunde Formkasten wird in gewöhnlicher Weise mit Formsand aus-
gestampft, seine obere Fläche geebnet, hier ein Brett aufgelegt und mit
der Maschine A verklammert, worauf man den Bügel D auf den Krahn-

1) American Machinist, 11. Juli 1895, mit Schaubild. Zeitschr. d. Ver. deutscher
Ingen. 1896, S. 549, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Modellplatte, bezw. des Modelles a lothrecht zu verschieben. Die Platte b
ist mit den beiden lothrechten Platten c verschraubt, welche an zwei loth-
recht verschiebbaren Rahmen d (vergl. insbesondere Fig. 1313 links) sich
führen. Die beiden Rahmen d enthalten an ihrem oberen Rande je zwei
Stifte e, Fig. 1312, welche durch Löcher der Modellplatte ragen und be-
stimmt sind, den Formkasten abzuheben. Das Einformen findet, während
die Rippen- und Flanschenmodelle in höchster Lage sich befinden, in ge-
wöhnlicher Weise statt. Die Platten c stützen sich, so lange diese Arbeit
währt, auf die mit der Welle k fest verbundenen Daumen m. Die Rahmen d
befinden sich in tiefster Lage und ruhen mit dem unteren Rande auf den
Naben von m. Schwenkt man nun mit Hilfe des Handhebels h die Daumen m
zur Seite, so könnten die Platten c nebst b und den auf dieser befestigten
Rippenmodellen plötzlich nach unten fallen, wenn sie nicht durch an der Welle l
festsitzende Rädchen, welche in Zahnstangen von c (Fig. 1315, links) greifen,
weiter gestützt würden. Dreht man aber die Welle l mit Hilfe der Hebel g
in Bezug auf Fig. 1315 nach links, so senken sich die Platten c und die
Rippenmodelle; man kann dieses Durchziehen der Modelle beliebig langsam
stattfinden lassen. Sind die Rippenmodelle in ihrer untersten Lage ange-
kommen, so dass die Platten c sich auf die Naben von m stützen, und
dreht man die Hebel g in bisheriger Richtung weiter, so klettern die Räd-
chen i an der Zahnstange von c empor, es hebt sich nicht allein die Welle l
mit ihren lothrecht geführten Lagern, sondern es werden die Rahmen d,
in deren Verzahnungen die Rädchen i greifen, mit doppelter Geschwindig-
keit gehoben, so dass die Stifte e den Kasten von dem Modellrest a ab-
heben und der Kasten frei weggenommen werden kann.

[Abbildung] Fig. 1316.

Das Eisen fliesst durch zwei
längs der Röhre angebrachte Kanäle
und kurze Stichkanäle in die für
die Rippen bestimmten Hohlräume.
Diese Kanäle liegen zur Hälfte im
Ober-, zur Hälfte im Unterkasten
und werden durch Modelle erzeugt,
welche fest auf der Modellplatte
sitzen (vergl. Fig. 1313, rechts).

Es möge noch einer Durchzieh-Formmaschine ihrer Eigenart halber
besonders gedacht werden, nämlich einer solchen, welche zum Einformen
der 276 mm breiten, 867 im Durchmesser messenden Treibräder der Mähe-
maschinen dient. 1) Diese Treibräder sind an ihrer Aussenfläche mit Leiste
versehen, damit sie beim Arbeiten nicht gleiten, und enthalten ein Arm-
kreuz ähnlich den Riemenrollen. In Fig. 1316 bezeichnet A eine Art kreis-
runden Gefässes, welches die beweglichen Theile der Maschine umschliesst
und dessen Deckel die Modellplatte bildet, B das halbe, über die Modell-
platte hervorragende Modell und D einen, Schildzapfen von A umgreifenden
Bügel, welcher die ganze Maschine an einen Krahn zu hängen gestattet.
Der kreisrunde Formkasten wird in gewöhnlicher Weise mit Formsand aus-
gestampft, seine obere Fläche geebnet, hier ein Brett aufgelegt und mit
der Maschine A verklammert, worauf man den Bügel D auf den Krahn-

1) American Machinist, 11. Juli 1895, mit Schaubild. Zeitschr. d. Ver. deutscher
Ingen. 1896, S. 549, mit Abb.
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[732/0752] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Modellplatte, bezw. des Modelles a lothrecht zu verschieben. Die Platte b ist mit den beiden lothrechten Platten c verschraubt, welche an zwei loth- recht verschiebbaren Rahmen d (vergl. insbesondere Fig. 1313 links) sich führen. Die beiden Rahmen d enthalten an ihrem oberen Rande je zwei Stifte e, Fig. 1312, welche durch Löcher der Modellplatte ragen und be- stimmt sind, den Formkasten abzuheben. Das Einformen findet, während die Rippen- und Flanschenmodelle in höchster Lage sich befinden, in ge- wöhnlicher Weise statt. Die Platten c stützen sich, so lange diese Arbeit währt, auf die mit der Welle k fest verbundenen Daumen m. Die Rahmen d befinden sich in tiefster Lage und ruhen mit dem unteren Rande auf den Naben von m. Schwenkt man nun mit Hilfe des Handhebels h die Daumen m zur Seite, so könnten die Platten c nebst b und den auf dieser befestigten Rippenmodellen plötzlich nach unten fallen, wenn sie nicht durch an der Welle l festsitzende Rädchen, welche in Zahnstangen von c (Fig. 1315, links) greifen, weiter gestützt würden. Dreht man aber die Welle l mit Hilfe der Hebel g in Bezug auf Fig. 1315 nach links, so senken sich die Platten c und die Rippenmodelle; man kann dieses Durchziehen der Modelle beliebig langsam stattfinden lassen. Sind die Rippenmodelle in ihrer untersten Lage ange- kommen, so dass die Platten c sich auf die Naben von m stützen, und dreht man die Hebel g in bisheriger Richtung weiter, so klettern die Räd- chen i an der Zahnstange von c empor, es hebt sich nicht allein die Welle l mit ihren lothrecht geführten Lagern, sondern es werden die Rahmen d, in deren Verzahnungen die Rädchen i greifen, mit doppelter Geschwindig- keit gehoben, so dass die Stifte e den Kasten von dem Modellrest a ab- heben und der Kasten frei weggenommen werden kann. [Abbildung Fig. 1316. ] Das Eisen fliesst durch zwei längs der Röhre angebrachte Kanäle und kurze Stichkanäle in die für die Rippen bestimmten Hohlräume. Diese Kanäle liegen zur Hälfte im Ober-, zur Hälfte im Unterkasten und werden durch Modelle erzeugt, welche fest auf der Modellplatte sitzen (vergl. Fig. 1313, rechts). Es möge noch einer Durchzieh-Formmaschine ihrer Eigenart halber besonders gedacht werden, nämlich einer solchen, welche zum Einformen der 276 mm breiten, 867 im Durchmesser messenden Treibräder der Mähe- maschinen dient. 1) Diese Treibräder sind an ihrer Aussenfläche mit Leiste versehen, damit sie beim Arbeiten nicht gleiten, und enthalten ein Arm- kreuz ähnlich den Riemenrollen. In Fig. 1316 bezeichnet A eine Art kreis- runden Gefässes, welches die beweglichen Theile der Maschine umschliesst und dessen Deckel die Modellplatte bildet, B das halbe, über die Modell- platte hervorragende Modell und D einen, Schildzapfen von A umgreifenden Bügel, welcher die ganze Maschine an einen Krahn zu hängen gestattet. Der kreisrunde Formkasten wird in gewöhnlicher Weise mit Formsand aus- gestampft, seine obere Fläche geebnet, hier ein Brett aufgelegt und mit der Maschine A verklammert, worauf man den Bügel D auf den Krahn- 1) American Machinist, 11. Juli 1895, mit Schaubild. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1896, S. 549, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 732. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/752>, abgerufen am 22.11.2024.