Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Maschine, die mit Druckwasser arbeitende, Fig. 1325 u. 1326. Es ist eineähnliche Wendeplatte q wie bei der vorigen Maschine vorhanden. Auf ihr sitzt die Modellplatte p, mit welcher der im Lichten 600 mm lange, 500 mm weite Formkasten durch Stifte und Keile verbunden ist. Die Platte q ist mit ihren Zapfen in den Lagern a drehbar, und zwar durch eine Hand- kurbel mit Rädervorgelege. Ein Riegel r, Fig. 1326, hindert, wenn vor- geschoben, jede Drehung der Platte q. Die Lager a sitzen an den loth- recht geführten Zahnstangen b, in welche zwei auf der Welle c festsitzende Zahnräder greifen. Durch Drehen des ebenfalls auf c festen Handrades ist sonach möglich, die Platte q auf- und abzuschieben. Mit Gegengewichten behaftete Hebel d erleichtern diese Verschiebungen, und zwei Riegel e, Fig. 1325, hindern, wenn eingreifend, die Zahnstangen b nebst der Platte q u. s. w. nach unten zu fallen. Befinden sich Formkasten und Aufsetzrahmen in der für die Abbildung angenommenen Lage, ist dagegen die mit Rollen auf den Schienen i fahrbare Gegendruckplatte f in Bezug auf Fig. 1325 nach rechts verschoben, so füllt man Formkasten und Aufsetzrahmen aus dem Sandbehälter t. Man zieht dann f zurück, so dass diese Gegendruck- platte genau über den Kasten zu liegen kommt. Der Wagen w steht auf Schienen des Mönchs l; lässt man Druckwasser unter diesen Mönch treten, so hebt er den Wagen w und drückt unter dessen Vermittlung die Platte q nach oben und den Sandinhalt des Formkastens gegen die Platte f, wobei letztere durch die am Maschinengestell festen Nasen g gestützt wird. Nach vollzogener Pressung lässt man l in seine tiefste Stellung sinken, beseitigt den Aufsetzrahmen, schiebt f zur Seite, nöthigenfalls auch den Wagen w auf die Schienen h und hebt dann q so viel, dass diese Platte mit dem an ihr festen Kasten geschwenkt werden kann, setzt dann den Kasten mit seinem Rücken auf den Wagen, löst die ihn bisher festhaltenden Keile und hebt q und die Modellplatte p mit Hilfe der Zahnstangen von dem Kasten ab. Nunmehr wird der fertige Kasten mit dem Wagen auf die Schienen h gefahren und mittels eines Krahnes abgehoben. Diese Maschine formt zur Zeit nur Unter- oder Oberkasten. Man Diese Schwäche vermeidet die von derselben Firma (Badische Maschinen- Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Maschine, die mit Druckwasser arbeitende, Fig. 1325 u. 1326. Es ist eineähnliche Wendeplatte q wie bei der vorigen Maschine vorhanden. Auf ihr sitzt die Modellplatte p, mit welcher der im Lichten 600 mm lange, 500 mm weite Formkasten durch Stifte und Keile verbunden ist. Die Platte q ist mit ihren Zapfen in den Lagern a drehbar, und zwar durch eine Hand- kurbel mit Rädervorgelege. Ein Riegel r, Fig. 1326, hindert, wenn vor- geschoben, jede Drehung der Platte q. Die Lager a sitzen an den loth- recht geführten Zahnstangen b, in welche zwei auf der Welle c festsitzende Zahnräder greifen. Durch Drehen des ebenfalls auf c festen Handrades ist sonach möglich, die Platte q auf- und abzuschieben. Mit Gegengewichten behaftete Hebel d erleichtern diese Verschiebungen, und zwei Riegel e, Fig. 1325, hindern, wenn eingreifend, die Zahnstangen b nebst der Platte q u. s. w. nach unten zu fallen. Befinden sich Formkasten und Aufsetzrahmen in der für die Abbildung angenommenen Lage, ist dagegen die mit Rollen auf den Schienen i fahrbare Gegendruckplatte f in Bezug auf Fig. 1325 nach rechts verschoben, so füllt man Formkasten und Aufsetzrahmen aus dem Sandbehälter t. Man zieht dann f zurück, so dass diese Gegendruck- platte genau über den Kasten zu liegen kommt. Der Wagen w steht auf Schienen des Mönchs l; lässt man Druckwasser unter diesen Mönch treten, so hebt er den Wagen w und drückt unter dessen Vermittlung die Platte q nach oben und den Sandinhalt des Formkastens gegen die Platte f, wobei letztere durch die am Maschinengestell festen Nasen g gestützt wird. Nach vollzogener Pressung lässt man l in seine tiefste Stellung sinken, beseitigt den Aufsetzrahmen, schiebt f zur Seite, nöthigenfalls auch den Wagen w auf die Schienen h und hebt dann q so viel, dass diese Platte mit dem an ihr festen Kasten geschwenkt werden kann, setzt dann den Kasten mit seinem Rücken auf den Wagen, löst die ihn bisher festhaltenden Keile und hebt q und die Modellplatte p mit Hilfe der Zahnstangen von dem Kasten ab. Nunmehr wird der fertige Kasten mit dem Wagen auf die Schienen h gefahren und mittels eines Krahnes abgehoben. Diese Maschine formt zur Zeit nur Unter- oder Oberkasten. Man Diese Schwäche vermeidet die von derselben Firma (Badische Maschinen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0760" n="740"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/> Maschine, die mit Druckwasser arbeitende, Fig. 1325 u. 1326. 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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Maschine, die mit Druckwasser arbeitende, Fig. 1325 u. 1326. Es ist eine
ähnliche Wendeplatte q wie bei der vorigen Maschine vorhanden. Auf ihr
sitzt die Modellplatte p, mit welcher der im Lichten 600 mm lange, 500 mm
weite Formkasten durch Stifte und Keile verbunden ist. Die Platte q ist
mit ihren Zapfen in den Lagern a drehbar, und zwar durch eine Hand-
kurbel mit Rädervorgelege. Ein Riegel r, Fig. 1326, hindert, wenn vor-
geschoben, jede Drehung der Platte q. Die Lager a sitzen an den loth-
recht geführten Zahnstangen b, in welche zwei auf der Welle c festsitzende
Zahnräder greifen. Durch Drehen des ebenfalls auf c festen Handrades ist
sonach möglich, die Platte q auf- und abzuschieben. Mit Gegengewichten
behaftete Hebel d erleichtern diese Verschiebungen, und zwei Riegel e,
Fig. 1325, hindern, wenn eingreifend, die Zahnstangen b nebst der Platte q
u. s. w. nach unten zu fallen. Befinden sich Formkasten und Aufsetzrahmen
in der für die Abbildung angenommenen Lage, ist dagegen die mit Rollen
auf den Schienen i fahrbare Gegendruckplatte f in Bezug auf Fig. 1325
nach rechts verschoben, so füllt man Formkasten und Aufsetzrahmen aus
dem Sandbehälter t. Man zieht dann f zurück, so dass diese Gegendruck-
platte genau über den Kasten zu liegen kommt. Der Wagen w steht auf
Schienen des Mönchs l; lässt man Druckwasser unter diesen Mönch treten,
so hebt er den Wagen w und drückt unter dessen Vermittlung die Platte q
nach oben und den Sandinhalt des Formkastens gegen die Platte f, wobei
letztere durch die am Maschinengestell festen Nasen g gestützt wird. Nach
vollzogener Pressung lässt man l in seine tiefste Stellung sinken, beseitigt
den Aufsetzrahmen, schiebt f zur Seite, nöthigenfalls auch den Wagen w
auf die Schienen h und hebt dann q so viel, dass diese Platte mit dem an
ihr festen Kasten geschwenkt werden kann, setzt dann den Kasten mit
seinem Rücken auf den Wagen, löst die ihn bisher festhaltenden Keile und
hebt q und die Modellplatte p mit Hilfe der Zahnstangen von dem Kasten
ab. Nunmehr wird der fertige Kasten mit dem Wagen auf die Schienen h
gefahren und mittels eines Krahnes abgehoben.
Diese Maschine formt zur Zeit nur Unter- oder Oberkasten. Man
verwendet deshalb zwei Maschinen gleichzeitig, oder — für kleinere Be-
triebe — formt zunächst eine Zahl Unterkasten und dann — nach Aus-
wechseln der Modellplatte p — eine gleiche Zahl Oberkasten.
Diese Schwäche vermeidet die von derselben Firma (Badische Maschinen-
fabrik und Eisengiesserei in Durlach) gebaute Maschine, welche die Fig. 1327
und 1328 in zwei lothrechten Schnitten darstellen. Sie ist mit einer Wende-
platte q versehen, die auf einer Seite die Modellplatte für den Unter-, auf
der anderen Seite diejenige für den Oberkasten enthält. Die Formkasten
sind im Lichten 800 mm lang und 600 mm weit. Die Wendeplatte q wird
mit Hilfe eines Handrades in oben offenen Lagern der Böcke e gedreht;
eine geeignete Verriegelung ist natürlich vorgesehen. Die Böcke e sind auf
zwei kräftigen am Grundmauerwerk verankerten I-förmigen Walzeisen c
befestigt. Diese Balken c tragen gleichzeitig die Nonne a der Wasser-
druckpresse, die Schienen d des Wagens w — die, nach Fig. 1328, rechts
noch auf das Grundmauerwerk gestützt sind — und den Stiefel s für den
Steuerschieber. Die Gegendruckplatte f sitzt an zwei starken Eisenbalken,
die mit lothrechten U-Eisen h vernietet sind und unter Vermittlung von
Rädern auf Schienen g verschoben werden können. Man füllt den nach
oben gerichteten Kasten nebst Aufsatzrahmen mit Formsand, verschiebt die
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