Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fitzner, Heinrich: Prophetische Anzeige. Leipzig, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Das 5. Cap.
Buche zu finden; Diese hat ihren HErrn zum
christlichen Glauben überredet, weil Er in der
Schlacht gegen seine Feinde unglücklich gewe-
sen, da er zwar nach heydnischer Art den
Krieges Gott Mars angerufen, und doch nicht
gesieget. Da ihn aber seine Gemahlin ange-
redet, daß er in den Nahmen des gecreutzigten
JESU, seine Feinde solte angreiffen, als-
dann würde er siegen, und das ist auch ge-
schehen, und gleich darauf ist das schwangere
Weib genesen, wie im 5. v. dieses 12. Cap.
gem[el]det wird, und hat ein Knäblein ge-
bohren, der alle Heiden solte weiden mit
der etsern Ruthen.
Das Knäblein ist das
Wort GOttes, die eiserne Ruthe, damit alle
Heyden solten geweidet werden, ist das Schwerd
des Königes.

Die Christen in dem ersten Kirchen-Him-
mel, haben kein weitlich Schwerdt gefuhret,
sie haben Juden und Heyden sollen mit dem
geistlichen Schwerdte, welches ist das Wort
GOttes überführen und überwinden. Es ha-
ben aber weder Jüden noch Heyden sich mit
dem Worte GOttes wollen gewinnen lassen;
sondern sie haben das eiserne Schwerd gebrau-
chet, und damit die Christen ausgerottet.
Allhier aber in diesem andern Kirchen-Himmel
bekommen die Rechtgläubigen auch das welt-
liche Schwerd, weil ein König damit die
Rechtgläubigen vertheidiget. Hier litget nun

ein
B 2

Das 5. Cap.
Buche zu finden; Dieſe hat ihren HErrn zum
chriſtlichen Glauben uͤberredet, weil Er in der
Schlacht gegen ſeine Feinde ungluͤcklich gewe-
ſen, da er zwar nach heydniſcher Art den
Krieges Gott Mars angerufen, und doch nicht
geſieget. Da ihn aber ſeine Gemahlin ange-
redet, daß er in den Nahmen des gecreutzigten
JESU, ſeine Feinde ſolte angreiffen, als-
dann wuͤrde er ſiegen, und das iſt auch ge-
ſchehen, und gleich darauf iſt das ſchwangere
Weib geneſen, wie im 5. v. dieſes 12. Cap.
gem[el]det wird, und hat ein Knaͤblein ge-
bohren, der alle Heiden ſolte weiden mit
der etſern Ruthen.
Das Knaͤblein iſt das
Wort GOttes, die eiſerne Ruthe, damit alle
Heyden ſolten geweidet werden, iſt das Schwerd
des Koͤniges.

Die Chriſten in dem erſten Kirchen-Him-
mel, haben kein weitlich Schwerdt gefuhret,
ſie haben Juden und Heyden ſollen mit dem
geiſtlichen Schwerdte, welches iſt das Wort
GOttes uͤberfuͤhren und uͤberwinden. Es ha-
ben aber weder Juͤden noch Heyden ſich mit
dem Worte GOttes wollen gewinnen laſſen;
ſondern ſie haben das eiſerne Schwerd gebrau-
chet, und damit die Chriſten ausgerottet.
Allhier aber in dieſem andern Kirchen-Himmel
bekommen die Rechtglaͤubigen auch das welt-
liche Schwerd, weil ein Koͤnig damit die
Rechtglaͤubigen vertheidiget. Hier litget nun

ein
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0023" n="19"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das 5. Cap.</hi></fw><lb/>
Buche zu finden; Die&#x017F;e hat ihren HErrn zum<lb/>
chri&#x017F;tlichen Glauben u&#x0364;berredet, weil Er in der<lb/>
Schlacht gegen &#x017F;eine Feinde unglu&#x0364;cklich gewe-<lb/>
&#x017F;en, da er zwar nach heydni&#x017F;cher Art den<lb/>
Krieges Gott Mars angerufen, und doch nicht<lb/>
ge&#x017F;ieget. Da ihn aber &#x017F;eine Gemahlin ange-<lb/>
redet, daß er in den Nahmen des gecreutzigten<lb/><hi rendition="#g">JESU,</hi> &#x017F;eine Feinde &#x017F;olte angreiffen, als-<lb/>
dann wu&#x0364;rde er &#x017F;iegen, und das i&#x017F;t auch ge-<lb/>
&#x017F;chehen, und gleich darauf i&#x017F;t das &#x017F;chwangere<lb/>
Weib gene&#x017F;en, wie im 5. v. die&#x017F;es 12. Cap.<lb/>
gem<supplied>el</supplied>det wird, und <hi rendition="#fr">hat ein Kna&#x0364;blein ge-<lb/>
bohren, der alle Heiden &#x017F;olte weiden mit<lb/>
der et&#x017F;ern Ruthen.</hi> Das Kna&#x0364;blein i&#x017F;t das<lb/>
Wort GOttes, die ei&#x017F;erne Ruthe, damit alle<lb/>
Heyden &#x017F;olten geweidet werden, i&#x017F;t das Schwerd<lb/>
des Ko&#x0364;niges.</p><lb/>
        <p>Die Chri&#x017F;ten in dem er&#x017F;ten Kirchen-Him-<lb/>
mel, haben kein weitlich Schwerdt gefuhret,<lb/>
&#x017F;ie haben Juden und Heyden &#x017F;ollen mit dem<lb/>
gei&#x017F;tlichen Schwerdte, welches i&#x017F;t das Wort<lb/>
GOttes u&#x0364;berfu&#x0364;hren und u&#x0364;berwinden. Es ha-<lb/>
ben aber weder Ju&#x0364;den noch Heyden &#x017F;ich mit<lb/>
dem Worte GOttes wollen gewinnen la&#x017F;&#x017F;en;<lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;ie haben das ei&#x017F;erne Schwerd gebrau-<lb/>
chet, und damit die Chri&#x017F;ten ausgerottet.<lb/>
Allhier aber in die&#x017F;em andern Kirchen-Himmel<lb/>
bekommen die Rechtgla&#x0364;ubigen auch das welt-<lb/>
liche Schwerd, weil ein Ko&#x0364;nig damit die<lb/>
Rechtgla&#x0364;ubigen vertheidiget. Hier litget nun<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0023] Das 5. Cap. Buche zu finden; Dieſe hat ihren HErrn zum chriſtlichen Glauben uͤberredet, weil Er in der Schlacht gegen ſeine Feinde ungluͤcklich gewe- ſen, da er zwar nach heydniſcher Art den Krieges Gott Mars angerufen, und doch nicht geſieget. Da ihn aber ſeine Gemahlin ange- redet, daß er in den Nahmen des gecreutzigten JESU, ſeine Feinde ſolte angreiffen, als- dann wuͤrde er ſiegen, und das iſt auch ge- ſchehen, und gleich darauf iſt das ſchwangere Weib geneſen, wie im 5. v. dieſes 12. Cap. gemeldet wird, und hat ein Knaͤblein ge- bohren, der alle Heiden ſolte weiden mit der etſern Ruthen. Das Knaͤblein iſt das Wort GOttes, die eiſerne Ruthe, damit alle Heyden ſolten geweidet werden, iſt das Schwerd des Koͤniges. Die Chriſten in dem erſten Kirchen-Him- mel, haben kein weitlich Schwerdt gefuhret, ſie haben Juden und Heyden ſollen mit dem geiſtlichen Schwerdte, welches iſt das Wort GOttes uͤberfuͤhren und uͤberwinden. Es ha- ben aber weder Juͤden noch Heyden ſich mit dem Worte GOttes wollen gewinnen laſſen; ſondern ſie haben das eiſerne Schwerd gebrau- chet, und damit die Chriſten ausgerottet. Allhier aber in dieſem andern Kirchen-Himmel bekommen die Rechtglaͤubigen auch das welt- liche Schwerd, weil ein Koͤnig damit die Rechtglaͤubigen vertheidiget. Hier litget nun ein B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736/23
Zitationshilfe: Fitzner, Heinrich: Prophetische Anzeige. Leipzig, 1736, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736/23>, abgerufen am 21.11.2024.