Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.September. [Spaltenumbruch]
Kraut und Rüben zu suchen unterrich-ten, auch folgen die Bäre denen Wölf- fen gerne auf der Spuhr nach, was die- selben gefangen, nehmen sie ihnen mit Ge- walt ab, und jagen sie darvon, ohne Wie- dersetzen. Der Hirsch. Zu dieser Zeit ziehet sich meistens das Das Schwein. Das Schwartz-Wildpräth, die Sau- Das Reh. Nachdem die Rehe von denen Feld- Der Hase. Wann trocken Wetter, halten sie sich Der Wolff. Nunmehro hat sich die alte Wölffin Der Fuchs. Nunmehro führen die alten Füchse Der Dachs. Diesen Monat gehet der Dachs nun Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von diesen Raub-Thieren ist bereits Vom Feder-Wildpräth. Das Wald-Geflügel. Der Auer-Hahn. Jetzo haben die Auer-Hühner ihre Der Birck-Hahn. Diese genüssen ebenfalls meistens o- Das
September. [Spaltenumbruch]
Kraut und Ruͤben zu ſuchen unterrich-ten, auch folgen die Baͤre denen Woͤlf- fen gerne auf der Spuhr nach, was die- ſelben gefangen, nehmen ſie ihnen mit Ge- walt ab, und jagen ſie darvon, ohne Wie- derſetzen. Der Hirſch. Zu dieſer Zeit ziehet ſich meiſtens das Das Schwein. Das Schwartz-Wildpraͤth, die Sau- Das Reh. Nachdem die Rehe von denen Feld- Der Haſe. Wann trocken Wetter, halten ſie ſich Der Wolff. Nunmehro hat ſich die alte Woͤlffin Der Fuchs. Nunmehro fuͤhren die alten Fuͤchſe Der Dachs. Dieſen Monat gehet der Dachs nun Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits Vom Feder-Wildpraͤth. Das Wald-Gefluͤgel. Der Auer-Hahn. Jetzo haben die Auer-Huͤhner ihre Der Birck-Hahn. Dieſe genuͤſſen ebenfalls meiſtens o- Das
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September.
Kraut und Ruͤben zu ſuchen unterrich-
ten, auch folgen die Baͤre denen Woͤlf-
fen gerne auf der Spuhr nach, was die-
ſelben gefangen, nehmen ſie ihnen mit Ge-
walt ab, und jagen ſie darvon, ohne Wie-
derſetzen.
Der Hirſch.
Zu dieſer Zeit ziehet ſich meiſtens das
bißhero vertheilete Wildpraͤth aus denen
im Lande hin und wieder liegenden Hoͤl-
tzern nach groſſen Waͤldern und Gehaͤ-
gen zuſammen, dem Hirſch aber, nach-
dem er ſich gut und feiſte befindet, und
die Sonne ihn bißhero erhitzet, werden
durch kalte Nebel die Schweiß-Loͤcher
verſtopffet, und die innerliche Hitze hier-
durch vermehret, mithin zur Geylheit
angereitzet: Dieſer innerliche hitzige
Dunſt und Feuchtigkeit turbiret ihn der-
maaſſen, daß er vor allzu groſſer Begier-
de faſt unſinnig wird, und Tages und
Nachts das Wild ſuchet.
Das Schwein.
Das Schwartz-Wildpraͤth, die Sau-
en, nehmen ihre Nahrung von den hin-
terlaſſenen Sommer-Fruͤchten, Erbſen,
Wicken, und Linſen, ſo lange ſie im Fel-
de ſtehen, brechen Wurtzeln von Johan-
nis-Kraut, Ringel-Blumen, wilden Ruͤ-
ben, und dergleichen, weil das meiſte Ge-
traͤyde auf dem Felde, ſo thun ſie den
Wieſen, und dem Graß-Wachs durch
Brechen groſſer Loͤcher in die Erde ſehr
Schaden, ſind aber dennoch noch nicht
recht feiſte genung, ſondern haben vom
Getraͤyde nur einen geringen Anſatz.
Das Reh.
Nachdem die Rehe von denen Feld-
Fruͤchten, gutem Klee, Graß, und geſun-
den Kraͤutern, auch Haber und Wicken
wohl gelebet, und zu ihrer Nahrung,
und Feiſte einen guten Grund geleget,
ernehren ſie ſich ferner von wildem Obſt,
Kraut und Ruͤben, am allermeiſten und
liebſten aber von der Eichel- und Buch-
Maſt, wovon ſie auch recht feiſte, und wohl
geſchmackt werden.
Der Haſe.
Wann trocken Wetter, halten ſie ſich
gerne im Getraͤyde, Haber-Stoppeln,
wo Diſteln ſtehen, auff, wann es aber
regnet, in Sturtz-Aeckern, die Jungen
aber in Hecken, Straͤuchern, wie auch an
Zaͤunen.
Der Wolff.
Nunmehro hat ſich die alte Woͤlffin
ſchon meiſtens von vielerley Art des Rau-
bes wiederumb erhohlet, die jungen
Woͤlffe fangen auch an etwas ſtarck und
fluͤchtig zu werden, und fuͤhret ſie ſolche
meiſtens in groſſe Waͤlder, ſich von Hirſch-
Kaͤlbern, Rehen und Friſchlingen zu er-
nehren; Der alte Wolff und die Woͤlf-
fin aber gehen zugleich embſig nach dem
Raub.
Der Fuchs.
Nunmehro fuͤhren die alten Fuͤchſe
ihre Jungen 1. 2. Meilen von ſich in ande-
re Gegend, und verlaſſen ſie daſelbſt, die
Alten aber kehren wieder zu ihren Hoͤh-
len, wo ſie vorhero gewohnet haben, da-
mit die Jungen vor ſich alleine was zu
erwerben gezwungen ſind, und ſich nicht
auf die Alten verlaſſen duͤrffen, darinnen
ſie wahrhafftig uns Menſchen beſchaͤ-
men.
Der Dachs.
Dieſen Monat gehet der Dachs nun
meiſt auf die Felder, wo Ruͤben ſind, und,
wann Obſt geraͤth, in die Feld-Gaͤrten;
Dahero ihme jetzo am beſten des Nachts
mit Hunden beyzukommen.
Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.
Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits
in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,
und nichts zu remarquiren uͤbrig, als
daß, wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fangen,
bey deren Vermehrung aber lieber zu
vertilgen ſeyn.
Vom Feder-Wildpraͤth.
Das Wald-Gefluͤgel.
Der Auer-Hahn.
Jetzo haben die Auer-Huͤhner ihre
Nahrung von Heydel- und Preuſſel-
Beeren, auch Brom- und Hind-Bee-
ren, und dergleichen, ſonderlich keſen ſie
kleine Steinlein, den Magen zu reini-
gen.
Der Birck-Hahn.
Dieſe genuͤſſen ebenfalls meiſtens o-
bige Nahrung und Kraͤuter, die Jungen
aber erziehen ſie meiſtens mit Ameiß-Ey-
ern auf.
Das
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