[Spaltenumbruch]
chen Jagd-Diensten disponiret seyn müs- se, sondern es dieserhalben bloß und al- lein bey dem vorigen Recess verbleibe.
So seynd demnach die Unterthanen der Amtspflege Weisensee die Jagd-Dien- ste mit der Hand und zu Fuß weiter nicht, dann in die im Recess de Anno 1662. be- nannte drey Aemter zu leisten schuldig; Jst auch, daß diesem Recess durch den nachfolgenden in diesem Theil derogiret worden sey, nicht befindlich. So viel a- ber die Jagd-Fuhren anbelangt, dieweil solche in denen vorigen Verordnungen, benanntlich in der Bewilligung des po- stulireten Herrn Administratoris zu Hal- le von Anno 1660. unter denen andern Fuhren mit begriffen, ibi: gegen alle Fuhren auff 8. Meylen. Und ob die Jagd-Dienste daselbst unterschiedlich, in folgenden Worten: Die Jagd-Dienste aber nicht wohl anders, denn von denen Hand-Diensten (weil sonst nach dem Ex- empel der alten Befreyung deutlich zu Fuß und Pferd, oder doch die Jagd- Fuhren und andere Hand-Dienste zur Jagd aber etc. gesetzt werden können. Nicht weniger auch solche Universal-Ex- pressionen in der Anzeige fol. 11. ibid. alle andere Fuhren enthalten; Und über die- ses nicht wohl zu befinden, warum die Unterthanen nicht gleich sowohl die Fuh- ren zur Jagd, als alle die übrige auff ei- ne gleiche Weise, als nehmlich auf 8. Mey- len zu verrichten, hätten angehalten wer- den wollen. Auch gesetzt, daß in dem vo- rigen Recess die Jagd-Fuhren nicht auff 8. Meilen gewilliget waren, auch etwa dasjenige Herkommen, worauff sich da- selbst bezogen wird, indistincte und nicht weniger in den Fuhren, als denen Hand- Diensten, die Unterthanen hätte schü- tzen können, daß sie bey denen drey Aem- tern verbleiben mögen, nichts destowe- niger durch den letztern Recess de Anno 1666. davon klährlich abgangen, und die Jagd-Fuhren, wie der Buchstabe aller- dings besagt, auff 8. Meilen gleich an- dern Fuhren zu verrichten, gewilliget, gegen welch klares Versprechen nun nicht mehr auff den vorigen Recess sich beruf- fen werden könte:
Als seynd mehrgedachte Untertha- [Spaltenumbruch]
nen solche Jagd-Fuhren biß auf 8. Mei- len, solchem ausdrücklichen Jnhalt dieses Recesses nach, zu leisten verbunden.
Auff die andere Frage halten wir V. R.
Ob wohl die Hand-Dienste zur Jagd, betreffend diejenige Unterthanen, welche dem an dieselbe ergangenen Amts- Geboth vom 17. May 1687. Folge gelei- stet, und solche über und ausser denen dreyen Aemtern verrichtet, weder denen übrigen praejudiciren können, indem die Dienste, so etliche verrichten, und auch der gröste Theil einer Universität oder Ge- meinde, darinne denen geringsten kein nachtheil erwecken kan; noch auch sie, ge- dachte Unterthanen, ihnen selbst im En- de durch solche von ihnen geleistete Dienste schaden mögen, gestalt dergleichen Hand- lung als aus Furcht, ob sie gleich von der Obrigkeit erzwungen worden, dennoch weil dasselbe wider die Vergleiche auch ohne vorher erkannte Sache und durch blosse Eindrückung der Beamten gesche- hen, der Herrschafft keinen Besitz er- weckt, und viel weniger die Jura petito- rii verringern mögen, sondern insge- samt alle und jede Unterthanen bey de- nen Diensten mit der Hand in denen ih- nen bedungenen dreyen Aemtern noch- mahls zu lassen, also wider diejenige, welche nur dem erwehnten Amts-Ge- both zu denen Hand-Diensten nicht ge- horsamet, darüber mit weniger Straffe nicht verfahren werden mag;
So mögen jedoch die übrigen, so die Fuhren dahin haben leisten sollen, aber ungehorsamlich zurücke blieben, mit ge- bührlicher Straffe wohl beleget werden: Es wolte denn die Fürstl. Herrschafft ihnen noch für dißmahl, in Ansehung ih- res sonst beschwerlichen Zustandes, auch weil sie mehr aus Mangel gnugsamen Unterrichts, als Vorsatz, denen Befehlen sich zu wiedersetzen, gefehlet, und künff- tig desto williger sich einzufinden erbö- thig seynd, ihnen Gnade wiederfahren lassen; So würden sie dieselbe mit un- terthänistem Danck und künfftigem meh- rerm Gehorsam zu erkennen haben. Men- se Decembr. 1688. denen Dorffsch. der Amts Weissensee Pflege.
HEROL-
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch]
chen Jagd-Dienſten diſponiret ſeyn muͤſ- ſe, ſondern es dieſerhalben bloß und al- lein bey dem vorigen Receſſ verbleibe.
So ſeynd demnach die Unterthanen der Amtspflege Weiſenſee die Jagd-Dien- ſte mit der Hand und zu Fuß weiter nicht, dann in die im Receſſ de Anno 1662. be- nannte drey Aemter zu leiſten ſchuldig; Jſt auch, daß dieſem Receſſ durch den nachfolgenden in dieſem Theil derogiret worden ſey, nicht befindlich. So viel a- ber die Jagd-Fuhren anbelangt, dieweil ſolche in denen vorigen Verordnungen, benanntlich in der Bewilligung des po- ſtulireten Herrn Adminiſtratoris zu Hal- le von Anno 1660. unter denen andern Fuhren mit begriffen, ibi: gegen alle Fuhren auff 8. Meylen. Und ob die Jagd-Dienſte daſelbſt unterſchiedlich, in folgenden Worten: Die Jagd-Dienſte aber nicht wohl anders, denn von denen Hand-Dienſten (weil ſonſt nach dem Ex- empel der alten Befreyung deutlich zu Fuß und Pferd, oder doch die Jagd- Fuhren und andere Hand-Dienſte zur Jagd aber ꝛc. geſetzt werden koͤnnen. Nicht weniger auch ſolche Univerſal-Ex- preſſionen in der Anzeige fol. 11. ibid. alle andere Fuhren enthalten; Und uͤber die- ſes nicht wohl zu befinden, warum die Unterthanen nicht gleich ſowohl die Fuh- ren zur Jagd, als alle die uͤbrige auff ei- ne gleiche Weiſe, als nehmlich auf 8. Mey- len zu verrichten, haͤtten angehalten wer- den wollen. Auch geſetzt, daß in dem vo- rigen Receſſ die Jagd-Fuhren nicht auff 8. Meilen gewilliget waren, auch etwa dasjenige Herkommen, worauff ſich da- ſelbſt bezogen wird, indiſtincte und nicht weniger in den Fuhren, als denen Hand- Dienſten, die Unterthanen haͤtte ſchuͤ- tzen koͤnnen, daß ſie bey denen drey Aem- tern verbleiben moͤgen, nichts deſtowe- niger durch den letztern Receſſ de Anno 1666. davon klaͤhrlich abgangen, und die Jagd-Fuhren, wie der Buchſtabe aller- dings beſagt, auff 8. Meilen gleich an- dern Fuhren zu verrichten, gewilliget, gegen welch klares Verſprechen nun nicht mehr auff den vorigen Receſſ ſich beruf- fen werden koͤnte:
Als ſeynd mehrgedachte Untertha- [Spaltenumbruch]
nen ſolche Jagd-Fuhren biß auf 8. Mei- len, ſolchem ausdruͤcklichen Jnhalt dieſes Receſſes nach, zu leiſten verbunden.
Auff die andere Frage halten wir V. R.
Ob wohl die Hand-Dienſte zur Jagd, betreffend diejenige Unterthanen, welche dem an dieſelbe ergangenen Amts- Geboth vom 17. May 1687. Folge gelei- ſtet, und ſolche uͤber und auſſer denen dreyen Aemtern verrichtet, weder denen uͤbrigen præjudiciren koͤnnen, indem die Dienſte, ſo etliche verrichten, und auch der groͤſte Theil einer Univerſitaͤt oder Ge- meinde, darinne denen geringſten kein nachtheil erwecken kan; noch auch ſie, ge- dachte Unterthanen, ihnen ſelbſt im En- de durch ſolche von ihnen geleiſtete Dienſte ſchaden moͤgen, geſtalt dergleichen Hand- lung als aus Furcht, ob ſie gleich von der Obrigkeit erzwungen worden, dennoch weil daſſelbe wider die Vergleiche auch ohne vorher erkannte Sache und durch bloſſe Eindruͤckung der Beamten geſche- hen, der Herrſchafft keinen Beſitz er- weckt, und viel weniger die Jura petito- rii verringern moͤgen, ſondern insge- ſamt alle und jede Unterthanen bey de- nen Dienſten mit der Hand in denen ih- nen bedungenen dreyen Aemtern noch- mahls zu laſſen, alſo wider diejenige, welche nur dem erwehnten Amts-Ge- both zu denen Hand-Dienſten nicht ge- horſamet, daruͤber mit weniger Straffe nicht verfahren werden mag;
So moͤgen jedoch die uͤbrigen, ſo die Fuhren dahin haben leiſten ſollen, aber ungehorſamlich zuruͤcke blieben, mit ge- buͤhrlicher Straffe wohl beleget werden: Es wolte denn die Fuͤrſtl. Herrſchafft ihnen noch fuͤr dißmahl, in Anſehung ih- res ſonſt beſchwerlichen Zuſtandes, auch weil ſie mehr aus Mangel gnugſamen Unterrichts, als Vorſatz, denen Befehlen ſich zu wiederſetzen, gefehlet, und kuͤnff- tig deſto williger ſich einzufinden erboͤ- thig ſeynd, ihnen Gnade wiederfahren laſſen; So wuͤrden ſie dieſelbe mit un- terthaͤniſtem Danck und kuͤnfftigem meh- rerm Gehorſam zu erkennen haben. Men- ſe Decembr. 1688. denen Dorffſch. der Amts Weiſſenſee Pflege.
HEROL-
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[52/0626]
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
chen Jagd-Dienſten diſponiret ſeyn muͤſ-
ſe, ſondern es dieſerhalben bloß und al-
lein bey dem vorigen Receſſ verbleibe.
So ſeynd demnach die Unterthanen
der Amtspflege Weiſenſee die Jagd-Dien-
ſte mit der Hand und zu Fuß weiter nicht,
dann in die im Receſſ de Anno 1662. be-
nannte drey Aemter zu leiſten ſchuldig;
Jſt auch, daß dieſem Receſſ durch den
nachfolgenden in dieſem Theil derogiret
worden ſey, nicht befindlich. So viel a-
ber die Jagd-Fuhren anbelangt, dieweil
ſolche in denen vorigen Verordnungen,
benanntlich in der Bewilligung des po-
ſtulireten Herrn Adminiſtratoris zu Hal-
le von Anno 1660. unter denen andern
Fuhren mit begriffen, ibi: gegen alle
Fuhren auff 8. Meylen. Und ob die
Jagd-Dienſte daſelbſt unterſchiedlich, in
folgenden Worten: Die Jagd-Dienſte
aber nicht wohl anders, denn von denen
Hand-Dienſten (weil ſonſt nach dem Ex-
empel der alten Befreyung deutlich zu
Fuß und Pferd, oder doch die Jagd-
Fuhren und andere Hand-Dienſte zur
Jagd aber ꝛc. geſetzt werden koͤnnen.
Nicht weniger auch ſolche Univerſal-Ex-
preſſionen in der Anzeige fol. 11. ibid. alle
andere Fuhren enthalten; Und uͤber die-
ſes nicht wohl zu befinden, warum die
Unterthanen nicht gleich ſowohl die Fuh-
ren zur Jagd, als alle die uͤbrige auff ei-
ne gleiche Weiſe, als nehmlich auf 8. Mey-
len zu verrichten, haͤtten angehalten wer-
den wollen. Auch geſetzt, daß in dem vo-
rigen Receſſ die Jagd-Fuhren nicht auff
8. Meilen gewilliget waren, auch etwa
dasjenige Herkommen, worauff ſich da-
ſelbſt bezogen wird, indiſtincte und nicht
weniger in den Fuhren, als denen Hand-
Dienſten, die Unterthanen haͤtte ſchuͤ-
tzen koͤnnen, daß ſie bey denen drey Aem-
tern verbleiben moͤgen, nichts deſtowe-
niger durch den letztern Receſſ de Anno
1666. davon klaͤhrlich abgangen, und die
Jagd-Fuhren, wie der Buchſtabe aller-
dings beſagt, auff 8. Meilen gleich an-
dern Fuhren zu verrichten, gewilliget,
gegen welch klares Verſprechen nun nicht
mehr auff den vorigen Receſſ ſich beruf-
fen werden koͤnte:
Als ſeynd mehrgedachte Untertha-
nen ſolche Jagd-Fuhren biß auf 8. Mei-
len, ſolchem ausdruͤcklichen Jnhalt dieſes
Receſſes nach, zu leiſten verbunden.
Auff die andere Frage halten wir V. R.
Ob wohl die Hand-Dienſte zur
Jagd, betreffend diejenige Unterthanen,
welche dem an dieſelbe ergangenen Amts-
Geboth vom 17. May 1687. Folge gelei-
ſtet, und ſolche uͤber und auſſer denen
dreyen Aemtern verrichtet, weder denen
uͤbrigen præjudiciren koͤnnen, indem die
Dienſte, ſo etliche verrichten, und auch der
groͤſte Theil einer Univerſitaͤt oder Ge-
meinde, darinne denen geringſten kein
nachtheil erwecken kan; noch auch ſie, ge-
dachte Unterthanen, ihnen ſelbſt im En-
de durch ſolche von ihnen geleiſtete Dienſte
ſchaden moͤgen, geſtalt dergleichen Hand-
lung als aus Furcht, ob ſie gleich von der
Obrigkeit erzwungen worden, dennoch
weil daſſelbe wider die Vergleiche auch
ohne vorher erkannte Sache und durch
bloſſe Eindruͤckung der Beamten geſche-
hen, der Herrſchafft keinen Beſitz er-
weckt, und viel weniger die Jura petito-
rii verringern moͤgen, ſondern insge-
ſamt alle und jede Unterthanen bey de-
nen Dienſten mit der Hand in denen ih-
nen bedungenen dreyen Aemtern noch-
mahls zu laſſen, alſo wider diejenige,
welche nur dem erwehnten Amts-Ge-
both zu denen Hand-Dienſten nicht ge-
horſamet, daruͤber mit weniger Straffe
nicht verfahren werden mag;
So moͤgen jedoch die uͤbrigen, ſo die
Fuhren dahin haben leiſten ſollen, aber
ungehorſamlich zuruͤcke blieben, mit ge-
buͤhrlicher Straffe wohl beleget werden:
Es wolte denn die Fuͤrſtl. Herrſchafft
ihnen noch fuͤr dißmahl, in Anſehung ih-
res ſonſt beſchwerlichen Zuſtandes, auch
weil ſie mehr aus Mangel gnugſamen
Unterrichts, als Vorſatz, denen Befehlen
ſich zu wiederſetzen, gefehlet, und kuͤnff-
tig deſto williger ſich einzufinden erboͤ-
thig ſeynd, ihnen Gnade wiederfahren
laſſen; So wuͤrden ſie dieſelbe mit un-
terthaͤniſtem Danck und kuͤnfftigem meh-
rerm Gehorſam zu erkennen haben. Men-
ſe Decembr. 1688. denen Dorffſch. der
Amts Weiſſenſee Pflege.
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/626>, abgerufen am 22.11.2024.
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