Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Anhang unterschiedener nützlicher [Spaltenumbruch]
Sondern daß es auch mit dem Jagd- 2. Feud. 8. princip. Vielweniger ist derer Vasallen Unter- L. 1. §. Cura carnis. ff. de Offic. Praef. urb. wie dergleichen in einem andern Fall Carpz. (7) Auch können die Unterthanen Klock. Vol. 2. Cons. 41. n. 201. Und können die Unterthanen keine ge- Covarruv. in cap. possessor. p. 2. §. 4. n. 6. Und daher können sie auch nicht einmahl Grotius de Jure B. & P. Lib. 2. (9) Hiernechst auch denn Unterthanen L. 2. §. 5. ff. de Aqu. & aqu. pluv. arcend. (10) Endlich auch die hieselbst nebst den 2. Feud. 8. & 18. So erscheinet hieraus zur Gnüge, daß LYNCKE-
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher [Spaltenumbruch]
Sondern daß es auch mit dem Jagd- 2. Feud. 8. princip. Vielweniger iſt derer Vaſallen Unter- L. 1. §. Cura carnis. ff. de Offic. Præf. urb. wie dergleichẽ in einem andern Fall Carpz. (7) Auch koͤnnen die Unterthanen Klock. Vol. 2. Conſ. 41. n. 201. Und koͤnnen die Unterthanen keine ge- Covarruv. in cap. poſſeſſor. p. 2. §. 4. n. 6. Und daher koͤnnen ſie auch nicht einmahl Grotius de Jure B. & P. Lib. 2. (9) Hiernechſt auch denn Unterthanen L. 2. §. 5. ff. de Aqu. & aqu. pluv. arcend. (10) Endlich auch die hieſelbſt nebſt den 2. Feud. 8. & 18. So erſcheinet hieraus zur Gnuͤge, daß LYNCKE-
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Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
Sondern daß es auch mit dem Jagd-
Recht eine gleiche Bewandniß habe;
Zumahl da ein Lehn-Herr Krafft ſeines
ertheilten Lehn-Briefes den Vaſallen
bey denen ihnen verliehenen Rechten wie-
der unmuͤglich zu ſchuͤtzen verbunden;
2. Feud. 8. princip.
Vielweniger iſt derer Vaſallen Unter-
thanen eine ſolche Freyheit zu verſtatten,
dadurch die Obrigkeit in der Ausuͤbung
ihres durch die Belehnung erlangten
Rechts turbiret wird, weil dieſe der Ade-
lichen Obrigkeit Krafft ihres geleiſteten
Eydes zu allen billigen Gehorſam ver-
bunden ſind. (6) Und kein Zweiffel, daß
auch eine Unter-Obrigkeit, ſowohl
zur Beſchuͤtzung der Gerichtsbarkeit,
als eines andern rechtmaͤßiger Weiſe
uͤberkommenen Rechts, denenjenigen,
ſo der Bothmaͤßigkeit unterworffen, bey
Androhung einer gewiſſen Straffe et-
was verbiethen koͤnnen,
L. 1. §. Cura carnis. ff. de Offic. Præf. urb.
wie dergleichẽ in einem andern Fall Carpz.
p. 2. Conſtit. 4. def. 13. berichtet.
(7) Auch koͤnnen die Unterthanen
dawieder keine Poſſeſs der Freyheit an-
fuͤhren, daß nemlich die vorigen Beſitzer
des Adelichen Gutes ihnen dergleichen
nicht angemuthet, daß ſie ihren Hun-
den Knuͤttel anlegen ſolten, immaaſſen
einem Nachfolger beſonders einem ſon-
derbahren, nicht ſchaͤdlich ſeyn kan, wie
weit ein Vorgaͤnger ſich ſeines Rechts ge-
brauchen wollen, oder nicht, ſondern es
iſt dieſes vor eine willkuͤhrliche Sache
zu achten, die man thun und laſſen
kan, welche niemahls verjaͤhret werden
mag;
Klock. Vol. 2. Conſ. 41. n. 201.
Und koͤnnen die Unterthanen keine ge-
genſeitige Poſſeſſ daraus zwingen, denn
bey dergleichen Handlungen kan keine
Poſſeſſ angefuͤhret werden;
Covarruv. in cap. poſſeſſor. p. 2. §. 4. n. 6.
Menoch. de A. J. Q. lib. 2. caſ. 160.
num. 8. ſequ.
Und daher koͤnnen ſie auch nicht einmahl
Anſuchung thun, daß ſie in dem Pos-
ſeſſorio geſchuͤtzet werden moͤgten; Da
zumahl (8) die Unterthanen nicht beyge-
bracht, daß die vorigen von Adel, ſo die-
ſe Guͤter beſeſſen, dergleichen Hunde-
Bengelung ihnen angemuthet, ſie den-
ſelben wiederſprochen und der Edelmann
ſich darbey beruhiget, denn in ſolchen
Sachen kan erſtlich eine contraire Poſſeſſ
angefuͤhret werden, wenn einer dem an-
dern wiederſprochen und der andere hat
dazu ſtille geſchwiegen;
Grotius de Jure B. & P. Lib. 2.
cap. 4. n. 15.
(9) Hiernechſt auch denn Unterthanen
hiedurch kein Schade zugefuͤget wird,
immaaſſen ihnen Hunde zu halten nur
zu dem Ende frey gelaſſen iſt, damit ſie
ſolche zur Sicherheit ihrer Hoͤfe gebrau-
chen koͤnnen, nicht aber, daß ſie ſich der-
ſelben auf freyem Felde bedienen moͤgen,
wie denn auch durch Anlegung des Knuͤt-
tels die Hunde nicht getoͤdtet oder ſonſt
zu des Bauern Nutzen, welcher in Be-
wahrung ſeines Hofes beſtehet, un-
brauchbar gemacht werden, ſondern es
wird nur hierdurch die Gelegenheit be-
nommen, daß ſie dem jungen Wilde kei-
nen Schaden zufuͤgen koͤnnen, daher
hier billig die bekante Rechts-Regul
ſtatt finden muß: Was dir nicht ſchadet, ei-
nem andern aber nutzet, dazu kanſt du
mit Recht angehalten werden.
L. 2. §. 5. ff. de Aqu. & aqu. pluv. arcend.
(10) Endlich auch die hieſelbſt nebſt den
Jagden concurrirende Ober-Gerichte ein
unſtreitiges Recht, die Delinquenten in
Anſehung der Jagd auf den Feldern, die
ihrer Gerichtsbarkeit unterworffen, zu
beſtraffen, mit ſich fuͤhret, und dannen-
hero, was der Landes-Obrigkeit in An-
ſehung der Landesherrlichen Hoheit zu
Conſervirung der ihr reſervirten Jagden
zuſtehet, nemlich alle Jagd-Hinderniſ-
ſe aus dem Wege zu raͤumen, dahin die-
ſe Verknuͤppelung der Hunde gehoͤret,
und die dawieder handelnde Verbrecher
zu beſtrafen, ſolches zwar nicht in der
Hoheit, als dem Landes-Fuͤrſten, jedoch
in ſeiner Ordnung und Maaſſe, damit
dem Landes-Fuͤrſten ſeiner Landesherr-
lichen Hoheit unverletzt bleibe, einem E-
delmann wegen ſeiner ihme verliehenen
Jagden und Gerichten, nicht verſaget
werden kan, ſintemahl ihm das Befug-
niß zuſtehet, ſeines Lehns und aller darauf
hafftenden Rechte zu genuͤſſen und zu ge-
brauchen, dafern er nur nichts zu des
Lehn-Herrns Schaden thut,
2. Feud. 8. & 18.
So erſcheinet hieraus zur Gnuͤge, daß
ein Edelmann in der Marck Branden-
burg, welcher mit denen Ober-Gerich-
ten und Jagden beliehen iſt, ſeinen Un-
terthanen, daß ſie ihren auf das Feld
mit ſich nehmenden Hunden Knuͤttel an-
legen ſollen, bey Straffe anzubefehlen,
wohl befugt ſey.
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