Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehörigen Materien. [Spaltenumbruch]
mit begriffen, ob einer schon mit einemGebiethe, darinnen viel Wälder sind, mit belehnet worden; Schrader. d. l. n. 47. Wenn aber in den Lehn-Brieffen folgen- Rosenthal. d. c. V. Concl. 94. in fin. Jedoch werden insgemein zum hohen Siehe Wehner. O. Pr. voc. Forst-Recht. Seckendorff, P. III. Fürsten- Staats c. 5. n. 2. Responsum Der Hochlöblichen Juristen-Facultät zu Wittenberg/ aus Casparis Ziegleri Tractat de Juribus Majestatis, Lib. II. Cap. 14. §. 46. genommen. Jnhalt. Wer über undenckliche Zeit auf eines andern Grund und Boden gejaget, ist bey der Possess des Jagens zu schützen, und kan wider denjenigen, so ihn in dem Jagen turbiret, oder Eingriff thut, Klage erheben. HAt euer Client einer von Adel im sehen, n 3
zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. [Spaltenumbruch]
mit begriffen, ob einer ſchon mit einemGebiethe, darinnen viel Waͤlder ſind, mit belehnet worden; Schrader. d. l. n. 47. Wenn aber in den Lehn-Brieffen folgen- Roſenthal. d. c. V. Concl. 94. in fin. Jedoch werden insgemein zum hohen Siehe Wehner. O. Pr. voc. Forſt-Recht. Seckendorff, P. III. Fuͤrſten- Staats c. 5. n. 2. Reſponſum Der Hochloͤblichen Juriſten-Facultaͤt zu Wittenberg/ aus Caſparis Ziegleri Tractat de Juribus Majeſtatis, Lib. II. Cap. 14. §. 46. genommen. Jnhalt. Wer uͤber undenckliche Zeit auf eines andern Grund und Boden gejaget, iſt bey der Poſſeſs des Jagens zu ſchuͤtzen, und kan wider denjenigen, ſo ihn in dem Jagen turbiret, oder Eingriff thut, Klage erheben. HAt euer Client einer von Adel im ſehen, n 3
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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
mit begriffen, ob einer ſchon mit einem
Gebiethe, darinnen viel Waͤlder ſind,
mit belehnet worden;
Schrader. d. l. n. 47.
Wenn aber in den Lehn-Brieffen folgen-
de Formalia befindlich: Mit allen an-
dern Gnaden und Gerechtigkeiten,
nichts ausgenommen. Item: Wie es
alles Namen haben mag, nichts aus-
geſchloſſen. Jngleichen: Herrlichkeit
an Jagden, nichts ausgenommen.
Ferner: Jagden aller Thiere, gehend
und fliegend? So ſind den Vaſallen
auch hohe Jagden verliehen, weil unter
den allgemeinen Worten alles mit be-
griffen. Endlich iſt der Unterſcheid,
was eigentlich zur hohen und was zu der
Nieder-Jagd gehoͤre, aus dem Ge-
brauch eines und andern Orts zu neh-
men und nach demſelben ſich darnach zu
achten;
Roſenthal. d. c. V. Concl. 94. in fin.
Jedoch werden insgemein zum hohen
Wildpraͤth gerechnet Hirſche, wilde
Schweine, Baͤre, Rehe, Trappen,
Auer-Huͤhner, Haſel-Huͤhner, Berg-
Huͤhner, Schwaͤne, wie zu dem Nieder-
Weydewerck Haſen, Dachſe, Fuͤchſe, wil-
de Katzen, Feld- und Reb-Huͤhner,
Krams-Voͤgel, Lerchen, wilde Enten,
wilde Tauben, Schneppen und derglei-
chen Waſſer-Voͤgel, wiewohl auch an
etzlichen Orten die Mittel-Jagd, dazu
Rehe und Friſchlinge gezehlet werden, in
Ubung iſt.
Siehe Wehner. O. Pr. voc. Forſt-Recht.
Seckendorff, P. III. Fuͤrſten-
Staats c. 5. n. 2.
Reſponſum
Der Hochloͤblichen Juriſten-Facultaͤt zu Wittenberg/ aus
Caſparis Ziegleri Tractat de Juribus Majeſtatis, Lib. II.
Cap. 14. §. 46. genommen.
Jnhalt.
Wer uͤber undenckliche Zeit auf eines andern Grund und Boden gejaget, iſt
bey der Poſſeſs des Jagens zu ſchuͤtzen, und kan wider denjenigen, ſo
ihn in dem Jagen turbiret, oder Eingriff thut, Klage erheben.
HAt euer Client einer von Adel im
Fuͤrſtenthumb Glogau zwey Land-
Guͤter, Borcke und Sabor genannt, ei-
ne halbe Meileweges von Groß Glogau
gelegen in Beſitz, welche ſein Groß-Va-
ter Anno 1588. von Martin Senfftleben,
damahligen Glogauiſchen Amts-Secre-
tario, erkaufft, jederzeit richtig genoſſen,
und auf itzigen Beſitzer, vermittelſt ſei-
nes Vaters verſtammet, und es hat ſich
nicht allein itziger Beſitzer, ſondern auch
deſſen Vater, und Groß-Vater, von
Anno 1588. unter andern Gerechtigkei-
ten, auch der Jagden, inſonderheit aber
der Haſen- und Fuchs-Jagd, ſo wohl
Reb-Huͤner, und Vogel-Fangs, jederzeit
kuͤhnlich, und von maͤnniglichen unge-
hindert, auf dieſen beyden Guͤtern ge-
brauchet, auch als eures Clienten itzigen
Beſitzers Vater, wegen ſeiner Amts-
Geſchaͤffte, und Verrichtungen, der Jagd
nicht obliegen koͤnnen, ſolches Jagd-
Recht ſeinen Nachbarn zu ihrer Luſt zu
gebrauchen, precario eingeraͤumet, und
daſſelbe per Tertium uͤberlaſſen, und ob
gleich vor 10. oder 11. Jahren bey eures
Clienten Unmuͤndigkeit von dem itzigen
Haupt-Manne Glogauiſchen Fuͤrſten-
thumbs, ein gewiſſes Schloß-Gehege,
durch Aufrichtung unterſchiedlicher Seu-
len bezircket, darunter auch dieſe beyde
Guͤter, Borcke und Sabor, mit ihrer
gantzen Circumferenz, eingezogen, und
dadurch die Jagd-Gerechtigkeit, oder de-
rer Poſſesſion vel quaſi interrumpiret
werden wollen; So hat doch euer Cli-
ent ſich ſolches nicht irren, ſondern auch
noch fuͤr erlangter Muͤndigkeit mit Hun-
den und Winden auff ſeinem bezirckten
Grund und Boden ſich ſtets finden, und
daß er ſich ſeiner Jagd-Gerechtigkeit,
und derſelben Beſitz zu begeben, nicht ge-
meinet ſey, oͤffentlich ſehen und ſpuͤhren
laſſen; Jmmaſſen er auch der Jagden
ſich nachmahls gebrauchet, und nunmeh-
ro entſchloſſen, zu ferner Erhaltung ſol-
cher Gerechtigkeit, zumahlen weiln er mit
ſtattlichen Begnadigungs-Brieffen ver-
ſehen,
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