Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Gleichwie der Adam dort ein König ward genannt/ Weil er von Anfang gleich die Thiere hat gekannt/ Und konte selbigen den rechten Namen geben/ Sie musten auff Befehl zu seinen Diensten leben. Ob diese Herrschafft nun gleich mit der Sünde fällt/ Wie Deine Feder auch in der Vorrede meld't/ Kan man doch fernerhin aus Deinen Schrifften spüren/ Daß man die Herrschafft kan noch über selbe führen/ Wenn nur die Wissenschafft und die Geschicklichkeit (Wie man auch solches wünscht/) die Hände darzu beut. Es kan Dein Hoher Geist uns Wunder-Dinge weisen/ Drum muß man billig Dich mit hohem Ruhme preisen. Jch gratulire Dir mit Hertze Mund und Hand/ Doch dadurch mach ich nicht Dein Werck der Welt bekant/ Man wird ins künfftige mit besserm Nachdruck hören/ Wie Hohe Häupter Dich deswegen werden ehren. Nur wünsch ich schlüßlich diß mit Unterthänigkeit: GOtt friste fernerhin noch Deine Lebens-Zeit! Er stärcke wie itzo die edlen Leibes-Kräffte/ Und flöß' in Deinen Mund die angenehmsten Säffte! Womit Dein Hoher Geist der Welt viel Nutzen bringt/ Durch die Dein Name sich biß zu den Sternen schwingt. So wird man endlich auch nach Deinem Tode lesen/ Daß Du mehr als sowohl Hoch-Wohlgebohrn gewesen/ Weil nebst den Ahnen Dich die Weißheit edel preist/ Wie das gelehrte Werck mit allem Recht beweist. Die Zeilen will ich nun demüthig niederlegen/ Das Hertze aber wird noch Furcht und Zweifel hegen/ Ob auch Dein Auge wohl ihn'n holde Blicke gönnt/ Ob selbe nicht Dein Mund etwas verwegnes nennt; Doch Hohe Gnade die ich schon von Dir genossen/ Verjaget alle Furcht und macht mich unverdrossen/ Sie spricht zu mir: hastu gleich solches nicht geglaubt/ Wird dir ins künfftge doch zu nennen seyn erlaubt Jhro Hoch-Wohlgebohrnen Herrlichkeit unterthänigsten Diener M. Lhristoph Barth. p
Gleichwie der Adam dort ein Koͤnig ward genannt/ Weil er von Anfang gleich die Thiere hat gekannt/ Und konte ſelbigen den rechten Namen geben/ Sie muſten auff Befehl zu ſeinen Dienſten leben. Ob dieſe Herrſchafft nun gleich mit der Suͤnde faͤllt/ Wie Deine Feder auch in der Vorrede meld’t/ Kan man doch fernerhin aus Deinen Schrifften ſpuͤren/ Daß man die Herrſchafft kan noch uͤber ſelbe fuͤhren/ Wenn nur die Wiſſenſchafft und die Geſchicklichkeit (Wie man auch ſolches wuͤnſcht/) die Haͤnde darzu beut. Es kan Dein Hoher Geiſt uns Wunder-Dinge weiſen/ Drum muß man billig Dich mit hohem Ruhme preiſen. Jch gratulire Dir mit Hertze Mund und Hand/ Doch dadurch mach ich nicht Dein Werck der Welt bekant/ Man wird ins kuͤnfftige mit beſſerm Nachdruck hoͤren/ Wie Hohe Haͤupter Dich deswegen werden ehren. Nur wuͤnſch ich ſchluͤßlich diß mit Unterthaͤnigkeit: GOtt friſte fernerhin noch Deine Lebens-Zeit! Er ſtaͤrcke wie itzo die edlen Leibes-Kraͤffte/ Und floͤß’ in Deinen Mund die angenehmſten Saͤffte! Womit Dein Hoher Geiſt der Welt viel Nutzen bringt/ Durch die Dein Name ſich biß zu den Sternen ſchwingt. So wird man endlich auch nach Deinem Tode leſen/ Daß Du mehr als ſowohl Hoch-Wohlgebohrn geweſen/ Weil nebſt den Ahnen Dich die Weißheit edel preiſt/ Wie das gelehrte Werck mit allem Recht beweiſt. Die Zeilen will ich nun demuͤthig niederlegen/ Das Hertze aber wird noch Furcht und Zweifel hegen/ Ob auch Dein Auge wohl ihn’n holde Blicke goͤnnt/ Ob ſelbe nicht Dein Mund etwas verwegnes nennt; Doch Hohe Gnade die ich ſchon von Dir genoſſen/ Verjaget alle Furcht und macht mich unverdroſſen/ Sie ſpricht zu mir: haſtu gleich ſolches nicht geglaubt/ Wird dir ins kuͤnfftge doch zu nennen ſeyn erlaubt Jhro Hoch-Wohlgebohrnen Herrlichkeit unterthaͤnigſten Diener M. Lhriſtoph Barth. p
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Und konte ſelbigen den rechten Namen geben/
Sie muſten auff Befehl zu ſeinen Dienſten leben.
Ob dieſe Herrſchafft nun gleich mit der Suͤnde faͤllt/
Wie Deine Feder auch in der Vorrede meld’t/
Kan man doch fernerhin aus Deinen Schrifften ſpuͤren/
Daß man die Herrſchafft kan noch uͤber ſelbe fuͤhren/
Wenn nur die Wiſſenſchafft und die Geſchicklichkeit
(Wie man auch ſolches wuͤnſcht/) die Haͤnde darzu beut.
Es kan Dein Hoher Geiſt uns Wunder-Dinge weiſen/
Drum muß man billig Dich mit hohem Ruhme preiſen.
Jch gratulire Dir mit Hertze Mund und Hand/
Doch dadurch mach ich nicht Dein Werck der Welt bekant/
Man wird ins kuͤnfftige mit beſſerm Nachdruck hoͤren/
Wie Hohe Haͤupter Dich deswegen werden ehren.
Nur wuͤnſch ich ſchluͤßlich diß mit Unterthaͤnigkeit:
GOtt friſte fernerhin noch Deine Lebens-Zeit!
Er ſtaͤrcke wie itzo die edlen Leibes-Kraͤffte/
Und floͤß’ in Deinen Mund die angenehmſten Saͤffte!
Womit Dein Hoher Geiſt der Welt viel Nutzen bringt/
Durch die Dein Name ſich biß zu den Sternen ſchwingt.
So wird man endlich auch nach Deinem Tode leſen/
Daß Du mehr als ſowohl Hoch-Wohlgebohrn geweſen/
Weil nebſt den Ahnen Dich die Weißheit edel preiſt/
Wie das gelehrte Werck mit allem Recht beweiſt.
Die Zeilen will ich nun demuͤthig niederlegen/
Das Hertze aber wird noch Furcht und Zweifel hegen/
Ob auch Dein Auge wohl ihn’n holde Blicke goͤnnt/
Ob ſelbe nicht Dein Mund etwas verwegnes nennt;
Doch Hohe Gnade die ich ſchon von Dir genoſſen/
Verjaget alle Furcht und macht mich unverdroſſen/
Sie ſpricht zu mir: haſtu gleich ſolches nicht geglaubt/
Wird dir ins kuͤnfftge doch zu nennen ſeyn erlaubt
Jhro Hoch-Wohlgebohrnen Herrlichkeit
unterthaͤnigſten Diener
M. Lhriſtoph Barth.
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