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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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Erster Theil/
[Spaltenumbruch] kein Graß haben, träget bleichgele
Blümlein: Jst vor die versehrten Där-
me gut, wie auch vor Fisteln, geronnen
Geblüt, so von Stossen oder Fallen her-
kömmet, innerliche und äuserliche Schä-
den und Wunden, ziehet die Hitze aus
dem Leibe, und hilfft flüßigen Geschwär,
Zahn-Weh und Mund-Fäule.

No. 95.
Berg-Müntze/ Mentha mon-
tana.

Wächset auff Bergen, hat was pur-
purfarbene Blumen; Jst gut vor zä-
hen Schleim, Magen-Weh, Keichen, Hu-
sten, Würm und vergiffte Schlangen-
Stiche.

No. 96.
Knoblauch-Kraut/ Alliaria.

Hat kleine weisse Blumen, wächset bey
Zäunen an ungebaueten Oertern; Jst
gut wider kurtzen Athem, zertreibet den
Schleim, reiniget das Gehirn, dienet
auch wider alte Schäden und Brüche.

No. 97.
See-Blumen/ Nymphaea.

Wachsen in Weyhen, Pfühlen und
Wasserstätten, tragen weisse, wie auch
gelbe Blumen; Sind nützlich wider die
Bauch-Flüsse, vertreiben den Durch-
lauff, und Hitze, stärcken das Hertz, sind
sonderlich vor das Haar-Ausfallen be-
werth.

No. 98.
Dreyfaltigkeit-Kraut/ oder Jesus-
Blümlein/
Viola tricolor.

Wächset auf denen Aeckern, hat gelb
und blaue, oder gelb und weisse Blüm-
lein; Jst vor böse Feuchtigkeit und Frey-
sam im Leibe gut, hilfft vor Räudigkeit,
Schleim, Brüche, Schaden, Halß-Ge-
schwür, lüfftet verstopffte Leber und
Miltz.

No. 99.
Hasel-Wurtz/ Asarum.

Jst gut vor Keichen, erkälteten Ma-
gen und Leber, ingleichen vor Haupt-
Schmertz, und treibet den zähen Schleim;
Wächset an schattigten Orten in Wäl-
dern und Hecken, hat purpurbraune
Blumen.

No. 100.
Stick-Wurtz/ Bryonia.

Hat weise Blümlein, und bekommt
erst grüne, hernach rothe Beere; Wäch-
set überall in Hecken. Jst gut vor Seiten-
[Spaltenumbruch] Schmertzen, kurtzen Athem, geschwollene
Miltz, machet viel Milch, und hilfft vor
den Schlangen-Stich, ziehet Schiefer
aus denen Wunden und heilet hitzige
Geschwulst.

No. 101.
Täschel-Kraut/ Bursa Pastoris.

Wächst hin und wieder auff san-
dichtem und dürrem Erdreich, träget
weisse Blümlein; Jst gut vor Blut-
speyen, und Lungen-Sucht, heilet inner-
liche Brüche, und gifftiger Thiere Biß.

No. 102.
Scharten-Kraut/ Serratula.

Wächset in feuchten Wäldern und
schattigten Oertern, auch auff Bergen,
hat purpurbraune Blumen; Jst gut
vor geronnen Geblüt, Brüche, Wun-
den, und faule flüßige Schäden.

No. 103.
Glied-Kraut/ Sideritis.

Wird überall an steinigten trockenen
Hügeln und Reinen gefunden, hat schö-
ne weißgele Blümlein; Heilet Stich,
Wunden und Kugel-Schuß, ist gut vor
Entzündung der Wunden, Brand und
Feuer, ingleichen vor Gifft.

No. 104.
Sterck-Kraut/ Catanance.

Dieses Kraut wächset nirgends als im
Gebürge auf Stein-Felsen, die Blätter,
welche gantz glatt auf dem Boden oder
Felsen anliegen, sind klein und zanckicht
gleich dem Farren-Kraut, wachsen nie
über eine Hand breit im Umfange, der
Stock oder Stengel ist einer Hand lang,
trägt 2. 3. biß 4. weisse Blüthen, die
Wurtzel schmäcket als Süßholtz. Wel-
ches wilde Thier von diesem Kraut ässet,
oder frisset, bleibet 24. Stunden, oder so
lange das Kraut im Magen lieget, und
nicht per excrementa fortgangen, feste,
so, daß, wenn es geschossen und gut ge-
troffen wird, die Kugel nicht durch, son-
dern nur die Haare wegschläget, wor-
von eine Beule aufflaufft, auch inner-
lich die Ribben zerschlägt, und mit
Schweiß unterlauffet, davon das Thier
Schmertzen hat, endlich verdorret und
crepiren muß, woferne es sich nicht mit
andern Kräutern wiederum ausheilen
und helffen kan.

No. 105.
Fette Henne/ Telephium oder
Crassula.

Jst ein Wund-Kraut, hat fette dicke

Blät-

Erſter Theil/
[Spaltenumbruch] kein Graß haben, traͤget bleichgele
Bluͤmlein: Jſt vor die verſehrten Daͤr-
me gut, wie auch vor Fiſteln, geronnen
Gebluͤt, ſo von Stoſſen oder Fallen her-
koͤmmet, innerliche und aͤuſerliche Schaͤ-
den und Wunden, ziehet die Hitze aus
dem Leibe, und hilfft fluͤßigen Geſchwaͤr,
Zahn-Weh und Mund-Faͤule.

No. 95.
Berg-Muͤntze/ Mentha mon-
tana.

Waͤchſet auff Bergen, hat was pur-
purfarbene Blumen; Jſt gut vor zaͤ-
hen Schleim, Magen-Weh, Keichen, Hu-
ſten, Wuͤrm und vergiffte Schlangen-
Stiche.

No. 96.
Knoblauch-Kraut/ Alliaria.

Hat kleine weiſſe Blumen, waͤchſet bey
Zaͤunen an ungebaueten Oertern; Jſt
gut wider kurtzen Athem, zertreibet den
Schleim, reiniget das Gehirn, dienet
auch wider alte Schaͤden und Bruͤche.

No. 97.
See-Blumen/ Nymphaea.

Wachſen in Weyhen, Pfuͤhlen und
Waſſerſtaͤtten, tragen weiſſe, wie auch
gelbe Blumen; Sind nuͤtzlich wider die
Bauch-Fluͤſſe, vertreiben den Durch-
lauff, und Hitze, ſtaͤrcken das Hertz, ſind
ſonderlich vor das Haar-Ausfallen be-
werth.

No. 98.
Dreyfaltigkeit-Kraut/ oder Jeſus-
Bluͤmlein/
Viola tricolor.

Waͤchſet auf denen Aeckern, hat gelb
und blaue, oder gelb und weiſſe Bluͤm-
lein; Jſt vor boͤſe Feuchtigkeit und Frey-
ſam im Leibe gut, hilfft vor Raͤudigkeit,
Schleim, Bruͤche, Schaden, Halß-Ge-
ſchwuͤr, luͤfftet verſtopffte Leber und
Miltz.

No. 99.
Haſel-Wurtz/ Aſarum.

Jſt gut vor Keichen, erkaͤlteten Ma-
gen und Leber, ingleichen vor Haupt-
Schmertz, und treibet den zaͤhen Schleim;
Waͤchſet an ſchattigten Orten in Waͤl-
dern und Hecken, hat purpurbraune
Blumen.

No. 100.
Stick-Wurtz/ Bryonia.

Hat weiſe Bluͤmlein, und bekommt
erſt gruͤne, hernach rothe Beere; Waͤch-
ſet uͤberall in Hecken. Jſt gut vor Seiten-
[Spaltenumbruch] Schmertzen, kurtzen Athem, geſchwollene
Miltz, machet viel Milch, und hilfft vor
den Schlangen-Stich, ziehet Schiefer
aus denen Wunden und heilet hitzige
Geſchwulſt.

No. 101.
Taͤſchel-Kraut/ Burſa Paſtoris.

Waͤchſt hin und wieder auff ſan-
dichtem und duͤrrem Erdreich, traͤget
weiſſe Bluͤmlein; Jſt gut vor Blut-
ſpeyen, und Lungen-Sucht, heilet inner-
liche Bruͤche, und gifftiger Thiere Biß.

No. 102.
Scharten-Kraut/ Serratula.

Waͤchſet in feuchten Waͤldern und
ſchattigten Oertern, auch auff Bergen,
hat purpurbraune Blumen; Jſt gut
vor geronnen Gebluͤt, Bruͤche, Wun-
den, und faule fluͤßige Schaͤden.

No. 103.
Glied-Kraut/ Sideritis.

Wird uͤberall an ſteinigten trockenen
Huͤgeln und Reinen gefunden, hat ſchoͤ-
ne weißgele Bluͤmlein; Heilet Stich,
Wunden und Kugel-Schuß, iſt gut vor
Entzuͤndung der Wunden, Brand und
Feuer, ingleichen vor Gifft.

No. 104.
Sterck-Kraut/ Catanance.

Dieſes Kraut waͤchſet nirgends als im
Gebuͤrge auf Stein-Felſen, die Blaͤtter,
welche gantz glatt auf dem Boden oder
Felſen anliegen, ſind klein und zanckicht
gleich dem Farren-Kraut, wachſen nie
uͤber eine Hand breit im Umfange, der
Stock oder Stengel iſt einer Hand lang,
traͤgt 2. 3. biß 4. weiſſe Bluͤthen, die
Wurtzel ſchmaͤcket als Suͤßholtz. Wel-
ches wilde Thier von dieſem Kraut aͤſſet,
oder friſſet, bleibet 24. Stunden, oder ſo
lange das Kraut im Magen lieget, und
nicht per excrementa fortgangen, feſte,
ſo, daß, wenn es geſchoſſen und gut ge-
troffen wird, die Kugel nicht durch, ſon-
dern nur die Haare wegſchlaͤget, wor-
von eine Beule aufflaufft, auch inner-
lich die Ribben zerſchlaͤgt, und mit
Schweiß unterlauffet, davon das Thier
Schmertzen hat, endlich verdorret und
crepiren muß, woferne es ſich nicht mit
andern Kraͤutern wiederum ausheilen
und helffen kan.

No. 105.
Fette Henne/ Telephium oder
Craſſula.

Jſt ein Wund-Kraut, hat fette dicke

Blaͤt-
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[14/0072] Erſter Theil/ kein Graß haben, traͤget bleichgele Bluͤmlein: Jſt vor die verſehrten Daͤr- me gut, wie auch vor Fiſteln, geronnen Gebluͤt, ſo von Stoſſen oder Fallen her- koͤmmet, innerliche und aͤuſerliche Schaͤ- den und Wunden, ziehet die Hitze aus dem Leibe, und hilfft fluͤßigen Geſchwaͤr, Zahn-Weh und Mund-Faͤule. No. 95. Berg-Muͤntze/ Mentha mon- tana. Waͤchſet auff Bergen, hat was pur- purfarbene Blumen; Jſt gut vor zaͤ- hen Schleim, Magen-Weh, Keichen, Hu- ſten, Wuͤrm und vergiffte Schlangen- Stiche. No. 96. Knoblauch-Kraut/ Alliaria. Hat kleine weiſſe Blumen, waͤchſet bey Zaͤunen an ungebaueten Oertern; Jſt gut wider kurtzen Athem, zertreibet den Schleim, reiniget das Gehirn, dienet auch wider alte Schaͤden und Bruͤche. No. 97. See-Blumen/ Nymphaea. Wachſen in Weyhen, Pfuͤhlen und Waſſerſtaͤtten, tragen weiſſe, wie auch gelbe Blumen; Sind nuͤtzlich wider die Bauch-Fluͤſſe, vertreiben den Durch- lauff, und Hitze, ſtaͤrcken das Hertz, ſind ſonderlich vor das Haar-Ausfallen be- werth. No. 98. Dreyfaltigkeit-Kraut/ oder Jeſus- Bluͤmlein/ Viola tricolor. Waͤchſet auf denen Aeckern, hat gelb und blaue, oder gelb und weiſſe Bluͤm- lein; Jſt vor boͤſe Feuchtigkeit und Frey- ſam im Leibe gut, hilfft vor Raͤudigkeit, Schleim, Bruͤche, Schaden, Halß-Ge- ſchwuͤr, luͤfftet verſtopffte Leber und Miltz. No. 99. Haſel-Wurtz/ Aſarum. Jſt gut vor Keichen, erkaͤlteten Ma- gen und Leber, ingleichen vor Haupt- Schmertz, und treibet den zaͤhen Schleim; Waͤchſet an ſchattigten Orten in Waͤl- dern und Hecken, hat purpurbraune Blumen. No. 100. Stick-Wurtz/ Bryonia. Hat weiſe Bluͤmlein, und bekommt erſt gruͤne, hernach rothe Beere; Waͤch- ſet uͤberall in Hecken. Jſt gut vor Seiten- Schmertzen, kurtzen Athem, geſchwollene Miltz, machet viel Milch, und hilfft vor den Schlangen-Stich, ziehet Schiefer aus denen Wunden und heilet hitzige Geſchwulſt. No. 101. Taͤſchel-Kraut/ Burſa Paſtoris. Waͤchſt hin und wieder auff ſan- dichtem und duͤrrem Erdreich, traͤget weiſſe Bluͤmlein; Jſt gut vor Blut- ſpeyen, und Lungen-Sucht, heilet inner- liche Bruͤche, und gifftiger Thiere Biß. No. 102. Scharten-Kraut/ Serratula. Waͤchſet in feuchten Waͤldern und ſchattigten Oertern, auch auff Bergen, hat purpurbraune Blumen; Jſt gut vor geronnen Gebluͤt, Bruͤche, Wun- den, und faule fluͤßige Schaͤden. No. 103. Glied-Kraut/ Sideritis. Wird uͤberall an ſteinigten trockenen Huͤgeln und Reinen gefunden, hat ſchoͤ- ne weißgele Bluͤmlein; Heilet Stich, Wunden und Kugel-Schuß, iſt gut vor Entzuͤndung der Wunden, Brand und Feuer, ingleichen vor Gifft. No. 104. Sterck-Kraut/ Catanance. Dieſes Kraut waͤchſet nirgends als im Gebuͤrge auf Stein-Felſen, die Blaͤtter, welche gantz glatt auf dem Boden oder Felſen anliegen, ſind klein und zanckicht gleich dem Farren-Kraut, wachſen nie uͤber eine Hand breit im Umfange, der Stock oder Stengel iſt einer Hand lang, traͤgt 2. 3. biß 4. weiſſe Bluͤthen, die Wurtzel ſchmaͤcket als Suͤßholtz. Wel- ches wilde Thier von dieſem Kraut aͤſſet, oder friſſet, bleibet 24. Stunden, oder ſo lange das Kraut im Magen lieget, und nicht per excrementa fortgangen, feſte, ſo, daß, wenn es geſchoſſen und gut ge- troffen wird, die Kugel nicht durch, ſon- dern nur die Haare wegſchlaͤget, wor- von eine Beule aufflaufft, auch inner- lich die Ribben zerſchlaͤgt, und mit Schweiß unterlauffet, davon das Thier Schmertzen hat, endlich verdorret und crepiren muß, woferne es ſich nicht mit andern Kraͤutern wiederum ausheilen und helffen kan. No. 105. Fette Henne/ Telephium oder Craſſula. Jſt ein Wund-Kraut, hat fette dicke Blaͤt-

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/72>, abgerufen am 25.11.2024.