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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] tzer, und auf andere Feuer bestellte Leute
auf unsern Aemtern, wegen ihres eige-
nen Zuganges an Asche eine grosse Men-
ge Holtzes gar überflüßig und unnöthig
verbrennen; Derowegen wir ihnen hin-
führo solche Asche zu Abwendung des au-
genscheinlichen Mißbrauches nicht mehr
passiren, sondern bey unsern Aemtern
selbst verbrauchen, oder verkauffen, und
ihnen, den Stuben-Heitzern, nach Gele-
genheit etwas mehr zu ihrer Unterhal-
tung reichen und geben lassen wollen.

§. 26.

Als auch die Holtzhauer und
Zimmerleute sich unterstehen, iedesmahl,
wenn sie heimgehen, ein Stück Holtz mit
sich zu nehmen, wodurch allerley Parthie-
rerey getrieben wird, so sollen solches un-
sere Beamten und Förster hinführo nicht
gestatten, sondern zu unserm Besten ge-
brauchen, und die Verbrecher zu gebüh-
render Strafe in das Holtz- Buß- Regi-
ster bringen.

§. 27.

Die Beamten und Forst-Be-
dienten sollen auch mit keinem Holtz, Bre-
tern, Kohlen, Reif- oder anderm Holtz,
und was demselben anhängig, handeln.

§. 28.

Die bösen Wege oder rechten
Heer-Strassen sollen hinführo, da man
es immer haben kan, mit Steinen, und
keinem Holtze, gebessert und überleget
werden, dazu denn billig die Eingesesse-
nen des Amtes, darinnen der Ort bele-
gen, helffen, auch die Durchreisenden
zur Erleichterung der Unkosten nach Ge-
legenheit ein leidliches zum Wege-Gelde
geben sollen.

§. 29.

Damit auch wir versichert seyn
können, daß die Aufsicht in unsern For-
sten desto fleißiger geschehe, so sollen alle
und iede Ober- und andere Förster mo-
natlich einen pflichtmäßigen Bericht zu
unser Fürstlichen Cammer einsenden, wie
es ein ieder in seinem Bezirck und Forsten
gefunden.

§. 30.

Es soll auch unsern Beamten
iedes Ortes frey stehen, daß sie für sich,
und ohne Zuthun der Forst-Bedienten,
die Forste ihres anvertrauten Amtes be-
suchen, und sollen selbige auch ihren pflicht-
mäßigen Bericht alle Quartale davon ab-
sonderlich erstatten.

§. 31.

Weil auch in diesem unserm
Fürstenthum von unsern löblichen Vor-
fahren absonderliche Holtz-Gerichte gar
nützlich verordnet, selbige aber an theils
Orten fast in 40. Jahren nicht gehalten
sind, so soll unser Ober-Forstmeister sich
[Spaltenumbruch] deren Bewandniß eigentlich und forder-
samst erkundigen, und uns davon unter
ferner Verordnung seinen unterthänig-
sten Bericht erstatten.

Ordnung wegen der Haue
und Anweisung in den
Wäldern.
§. 1.

Es soll in unsern Forsten und
Wäldern kein Holtz, als zu rechter Zeit,
nemlich das Bau-Holtz vom 1. Septem-
ber
biß den 2. Martii gefället werden, das
Brenn- Holtz aber im Martio und April;
und damit es dißfalls desto richtiger zuge-
he, so soll in allen und ieden obbesagten
unsern Forsten und Wäldern, die bißhero
abgesondert gewesene N. N. Forsten samt
und sonders mit eingeschlossen, keine An-
weisung noch Fällung anders geschehen,
als auf unsern absonderlichen gnädigsten
Befehl, und unserer Cammer schrifftliche
Verordnung. Wenn nun sothaner Befehl
und Verordnung erfolget, so soll der Ober-
Forst-Meister denselben denen Ober-För-
stern und Forst-Schreibern kund thun, sel-
bige sich darauf mit den Beamten des Am-
tes, worunter der Forst, wohin der Be-
fehl lautet, gelegen, auf dem Amt- Hau-
se zusammen thun, ordentliches Forst-
Amt halten, und darinnen überlegen,
auch zu Protocoll bringen, an welchem
Orte das verordnete Holtz am beqvem-
sten zu nehmen, und soll solches Forst-
Amt allemahl auf den 18. Tag im Monat
Septembris, Novembris, Januarii und
Februarii ieden Jahres, wofern kein Fey-
er-Tag einfällt, gehalten werden.

§. 2.

An den Orten, da man Holtz
an die Unterthanen oder Kaufleute zu
verlassen hat, sollen die ietzt bemeldten
Schreib- und Forst-Amts-Tage von der
Cantzel oder sonst öffentlich kund gemacht
werden, damit sich ein ieder darnach rich-
ten könne.

§. 3.

Bey eines ieden Amtes For-
sten soll ein absonderliches und kenntliches
Mahl- oder Wald-Zeichen, worauf die
Jahrzahl gemercket, vorhanden seyn, und
mit demselben alles sowohl eintzeln, als
Stamm-weise zu fällendes Holtz in der
Amts- und Forst-Bedienten Gegenwart
von dem Förster bezeichnet werden. Wenn
solches also angewiesenes und gezeichne-
tes Holtz abgehauen, sollen abermahls
beyderseits Bedienten nicht allein den ab-
gehauenen Stamm, sondern auch einen,

oder

Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] tzer, und auf andere Feuer beſtellte Leute
auf unſern Aemtern, wegen ihres eige-
nen Zuganges an Aſche eine groſſe Men-
ge Holtzes gar uͤberfluͤßig und unnoͤthig
verbrennen; Derowegen wir ihnen hin-
fuͤhro ſolche Aſche zu Abwendung des au-
genſcheinlichen Mißbrauches nicht mehr
pasſiren, ſondern bey unſern Aemtern
ſelbſt verbrauchen, oder verkauffen, und
ihnen, den Stuben-Heitzern, nach Gele-
genheit etwas mehr zu ihrer Unterhal-
tung reichen und geben laſſen wollen.

§. 26.

Als auch die Holtzhauer und
Zimmerleute ſich unterſtehen, iedesmahl,
wenn ſie heimgehen, ein Stuͤck Holtz mit
ſich zu nehmen, wodurch allerley Parthie-
rerey getrieben wird, ſo ſollen ſolches un-
ſere Beamten und Foͤrſter hinfuͤhro nicht
geſtatten, ſondern zu unſerm Beſten ge-
brauchen, und die Verbrecher zu gebuͤh-
render Strafe in das Holtz- Buß- Regi-
ſter bringen.

§. 27.

Die Beamten und Forſt-Be-
dienten ſollen auch mit keinem Holtz, Bre-
tern, Kohlen, Reif- oder anderm Holtz,
und was demſelben anhaͤngig, handeln.

§. 28.

Die boͤſen Wege oder rechten
Heer-Straſſen ſollen hinfuͤhro, da man
es immer haben kan, mit Steinen, und
keinem Holtze, gebeſſert und uͤberleget
werden, dazu denn billig die Eingeſeſſe-
nen des Amtes, darinnen der Ort bele-
gen, helffen, auch die Durchreiſenden
zur Erleichterung der Unkoſten nach Ge-
legenheit ein leidliches zum Wege-Gelde
geben ſollen.

§. 29.

Damit auch wir verſichert ſeyn
koͤnnen, daß die Aufſicht in unſern For-
ſten deſto fleißiger geſchehe, ſo ſollen alle
und iede Ober- und andere Foͤrſter mo-
natlich einen pflichtmaͤßigen Bericht zu
unſer Fuͤrſtlichen Cammer einſenden, wie
es ein ieder in ſeinem Bezirck und Forſten
gefunden.

§. 30.

Es ſoll auch unſern Beamten
iedes Ortes frey ſtehen, daß ſie fuͤr ſich,
und ohne Zuthun der Forſt-Bedienten,
die Forſte ihres anvertrauten Amtes be-
ſuchen, und ſollen ſelbige auch ihren pflicht-
maͤßigen Bericht alle Quartale davon ab-
ſonderlich erſtatten.

§. 31.

Weil auch in dieſem unſerm
Fuͤrſtenthum von unſern loͤblichen Vor-
fahren abſonderliche Holtz-Gerichte gar
nuͤtzlich verordnet, ſelbige aber an theils
Orten faſt in 40. Jahren nicht gehalten
ſind, ſo ſoll unſer Ober-Forſtmeiſter ſich
[Spaltenumbruch] deren Bewandniß eigentlich und forder-
ſamſt erkundigen, und uns davon unter
ferner Verordnung ſeinen unterthaͤnig-
ſten Bericht erſtatten.

Ordnung wegen der Haue
und Anweiſung in den
Waͤldern.
§. 1.

Es ſoll in unſern Forſten und
Waͤldern kein Holtz, als zu rechter Zeit,
nemlich das Bau-Holtz vom 1. Septem-
ber
biß den 2. Martii gefaͤllet werden, das
Brenn- Holtz aber im Martio und April;
und damit es dißfalls deſto richtiger zuge-
he, ſo ſoll in allen und ieden obbeſagten
unſern Forſten und Waͤldern, die bißhero
abgeſondert geweſene N. N. Forſten ſamt
und ſonders mit eingeſchloſſen, keine An-
weiſung noch Faͤllung anders geſchehen,
als auf unſern abſonderlichen gnaͤdigſten
Befehl, und unſerer Cam̃er ſchrifftliche
Verordnung. Wenn nun ſothaner Befehl
und Verordnung erfolget, ſo ſoll der Ober-
Forſt-Meiſter denſelben denen Ober-Foͤr-
ſtern und Forſt-Schreibern kund thun, ſel-
bige ſich darauf mit den Beamten des Am-
tes, worunter der Forſt, wohin der Be-
fehl lautet, gelegen, auf dem Amt- Hau-
ſe zuſammen thun, ordentliches Forſt-
Amt halten, und darinnen uͤberlegen,
auch zu Protocoll bringen, an welchem
Orte das verordnete Holtz am beqvem-
ſten zu nehmen, und ſoll ſolches Forſt-
Amt allemahl auf den 18. Tag im Monat
Septembris, Novembris, Januarii und
Februarii ieden Jahres, wofern kein Fey-
er-Tag einfaͤllt, gehalten werden.

§. 2.

An den Orten, da man Holtz
an die Unterthanen oder Kaufleute zu
verlaſſen hat, ſollen die ietzt bemeldten
Schreib- und Forſt-Amts-Tage von der
Cantzel oder ſonſt oͤffentlich kund gemacht
werden, damit ſich ein ieder darnach rich-
ten koͤnne.

§. 3.

Bey eines ieden Amtes For-
ſten ſoll ein abſonderliches und kenntliches
Mahl- oder Wald-Zeichen, worauf die
Jahrzahl gemercket, vorhanden ſeyn, und
mit demſelben alles ſowohl eintzeln, als
Stamm-weiſe zu faͤllendes Holtz in der
Amts- und Forſt-Bedienten Gegenwart
von dem Foͤrſter bezeichnet werden. Weñ
ſolches alſo angewieſenes und gezeichne-
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[358/0514] Des Vierdten Theils 25. Capitel/ tzer, und auf andere Feuer beſtellte Leute auf unſern Aemtern, wegen ihres eige- nen Zuganges an Aſche eine groſſe Men- ge Holtzes gar uͤberfluͤßig und unnoͤthig verbrennen; Derowegen wir ihnen hin- fuͤhro ſolche Aſche zu Abwendung des au- genſcheinlichen Mißbrauches nicht mehr pasſiren, ſondern bey unſern Aemtern ſelbſt verbrauchen, oder verkauffen, und ihnen, den Stuben-Heitzern, nach Gele- genheit etwas mehr zu ihrer Unterhal- tung reichen und geben laſſen wollen. §. 26. Als auch die Holtzhauer und Zimmerleute ſich unterſtehen, iedesmahl, wenn ſie heimgehen, ein Stuͤck Holtz mit ſich zu nehmen, wodurch allerley Parthie- rerey getrieben wird, ſo ſollen ſolches un- ſere Beamten und Foͤrſter hinfuͤhro nicht geſtatten, ſondern zu unſerm Beſten ge- brauchen, und die Verbrecher zu gebuͤh- render Strafe in das Holtz- Buß- Regi- ſter bringen. §. 27. Die Beamten und Forſt-Be- dienten ſollen auch mit keinem Holtz, Bre- tern, Kohlen, Reif- oder anderm Holtz, und was demſelben anhaͤngig, handeln. §. 28. Die boͤſen Wege oder rechten Heer-Straſſen ſollen hinfuͤhro, da man es immer haben kan, mit Steinen, und keinem Holtze, gebeſſert und uͤberleget werden, dazu denn billig die Eingeſeſſe- nen des Amtes, darinnen der Ort bele- gen, helffen, auch die Durchreiſenden zur Erleichterung der Unkoſten nach Ge- legenheit ein leidliches zum Wege-Gelde geben ſollen. §. 29. Damit auch wir verſichert ſeyn koͤnnen, daß die Aufſicht in unſern For- ſten deſto fleißiger geſchehe, ſo ſollen alle und iede Ober- und andere Foͤrſter mo- natlich einen pflichtmaͤßigen Bericht zu unſer Fuͤrſtlichen Cammer einſenden, wie es ein ieder in ſeinem Bezirck und Forſten gefunden. §. 30. Es ſoll auch unſern Beamten iedes Ortes frey ſtehen, daß ſie fuͤr ſich, und ohne Zuthun der Forſt-Bedienten, die Forſte ihres anvertrauten Amtes be- ſuchen, und ſollen ſelbige auch ihren pflicht- maͤßigen Bericht alle Quartale davon ab- ſonderlich erſtatten. §. 31. Weil auch in dieſem unſerm Fuͤrſtenthum von unſern loͤblichen Vor- fahren abſonderliche Holtz-Gerichte gar nuͤtzlich verordnet, ſelbige aber an theils Orten faſt in 40. Jahren nicht gehalten ſind, ſo ſoll unſer Ober-Forſtmeiſter ſich deren Bewandniß eigentlich und forder- ſamſt erkundigen, und uns davon unter ferner Verordnung ſeinen unterthaͤnig- ſten Bericht erſtatten. Ordnung wegen der Haue und Anweiſung in den Waͤldern. §. 1. Es ſoll in unſern Forſten und Waͤldern kein Holtz, als zu rechter Zeit, nemlich das Bau-Holtz vom 1. Septem- ber biß den 2. Martii gefaͤllet werden, das Brenn- Holtz aber im Martio und April; und damit es dißfalls deſto richtiger zuge- he, ſo ſoll in allen und ieden obbeſagten unſern Forſten und Waͤldern, die bißhero abgeſondert geweſene N. N. Forſten ſamt und ſonders mit eingeſchloſſen, keine An- weiſung noch Faͤllung anders geſchehen, als auf unſern abſonderlichen gnaͤdigſten Befehl, und unſerer Cam̃er ſchrifftliche Verordnung. Wenn nun ſothaner Befehl und Verordnung erfolget, ſo ſoll der Ober- Forſt-Meiſter denſelben denen Ober-Foͤr- ſtern und Forſt-Schreibern kund thun, ſel- bige ſich darauf mit den Beamten des Am- tes, worunter der Forſt, wohin der Be- fehl lautet, gelegen, auf dem Amt- Hau- ſe zuſammen thun, ordentliches Forſt- Amt halten, und darinnen uͤberlegen, auch zu Protocoll bringen, an welchem Orte das verordnete Holtz am beqvem- ſten zu nehmen, und ſoll ſolches Forſt- Amt allemahl auf den 18. Tag im Monat Septembris, Novembris, Januarii und Februarii ieden Jahres, wofern kein Fey- er-Tag einfaͤllt, gehalten werden. §. 2. An den Orten, da man Holtz an die Unterthanen oder Kaufleute zu verlaſſen hat, ſollen die ietzt bemeldten Schreib- und Forſt-Amts-Tage von der Cantzel oder ſonſt oͤffentlich kund gemacht werden, damit ſich ein ieder darnach rich- ten koͤnne. §. 3. Bey eines ieden Amtes For- ſten ſoll ein abſonderliches und kenntliches Mahl- oder Wald-Zeichen, worauf die Jahrzahl gemercket, vorhanden ſeyn, und mit demſelben alles ſowohl eintzeln, als Stamm-weiſe zu faͤllendes Holtz in der Amts- und Forſt-Bedienten Gegenwart von dem Foͤrſter bezeichnet werden. Weñ ſolches alſo angewieſenes und gezeichne- tes Holtz abgehauen, ſollen abermahls beyderſeits Bedienten nicht allein den ab- gehauenen Stamm, ſondern auch einen, oder

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/514>, abgerufen am 22.12.2024.