Des Vierdten Th. 25. C. von allerhand Forst-Ordnungen/ u. s. w.
[Spaltenumbruch]
lich und richtig berechnet, und was die zu- läßige Accidentien iedes Jahr betragen, einem ieden, dem es gebühret, nebst sei- ner Bestallung, unfehlbar wieder gerei- chet, in den Forst-Registern zur Ausga- be passiret, oder auch den Förstern für das Poll-Holtz jährlich ein gewisses bezahlet werden.
§. 10.
Damit auch die Forst-Be- dienten, welche von ietzt-benannten Ac- cidentien etwas zu genüssen haben, zu der Pflantzung desto mehr angetrieben werden, so sollen ihnen besagte Acciden- tien nicht eher in Rechnung passiren, biß sie klärlich darthun und erweisen, daß sie an statt eines gefälleten und angewiese- nen Stammes harten Holtzes sechs von derselben Art hinwieder gepflantzet, und auf das dritte Blat gebracht haben.
§. 11.
Bey vorfallenden Pfändun- gen sollen unsere Ober-Forst- und Jä- ger-Meister, Beamten, Ober- und För- ster iederzeit des Verbrechers Nahmen, den Ort, da er wohnet, und wie hoch sich der Schade beläufft, verzeichnen, solches bey den Land- Gerichten vorbringen, und sonst alle halbe Jahr an die Aemter lie- fern, damit das Verbrechen nach Befin- dung der Gebühr bestrafft werden kön- te; da denn das Pfand-Geld demjeni- gen, der den Thäter betreten, es seyn Beamten, Ober- oder Förster, zuerkannt, wie auch denenjenigen, so die Pfändung in den Höltzern verrichten, der dritte Theil der Holtz-Brüche, so bey den Land- Gerichten erkannt worden, zu einer Er- götzlichkeit gereichet werden soll.
§. 12.
Damit auch ferner mit dem Klaffter- und Faden-Holtz im Hauen sowohl, als dessen Legung, der Gebühr nach verfahren und umgangen werde, so sollen unsere Ober-Forstmeister, Ober- und Förster samt und sonders mit allem Fleiß dahin sehen, damit eine iede Klaff- ter drey Ellen hoch, und so viel in die Brei- te, eine iede Klufft aber zwo Ellen lang gehauen, und nicht zu der Holtzhauer Vortheil, sondern richtig und vollkömm- lich gelegt werde.
§. 13.
Wenn einiges Holtz aus dem düstern Sölling, oder andern Forsten, von was Gattung es auch sey, soll ver- kaufft werden, so soll darinnen der vor diesen bereits gemachten und von uns gnädigst approbirten Tax-Ordnung, an [Spaltenumbruch]
den Orten, da selbige eingeführet, gefol- get, an den andern Orten aber, da sie nicht eingeführet, der Verkauf von den Beamten und Forst-Bedienten in rech- ten Werth und Preiß gesetzt, und dann richtig berechnet werden; massen es denn auch sowohl mit dem verkauffenden, als zu unserer Hofstatt und Amt-Häusern fallenden Brenn-Holtze gleiche Mey- nung hat.
§. 14.
Das Holtz, so iemand zum Behuf seiner Gebäude und sonsten erlau- bet und gegeben wird, soll er auch ver- bauen, selbst verbrauchen, gar nicht aber verkauffen, anders wohin verwenden, vielweniger liegen und verderben lassen.
§. 15.
Auch sollen die alten dürren Bäume, so zu den Gebäuden irgends dienlich seyn, zuföderst und erst ausge- wiesen, und hingegen das fruchtbare Holtz, so viel möglich, zur Mast verscho- net werden.
§. 16.
An den Oertern, da man alt versehret, an der Erden liegendes, und zum Feuer dienliches Holtz zur Nothdurfft haben kan, soll kein stehendes Holtz an- zuweisen und zu fällen erlaubet seyn.
§. 17.
Wenn iemand Bau-Holtz fo- dert, sollen seine Gebäude vorhero mit Fleiß durch unsere Beamten und Förster besichtiget, und die Nothdurfft darauf ermessen werden; Solte denn darauf die Anweisung erfolgen, soll man dabey ein fleißiges Aufsehen haben, daß das alte Holtz, welches annoch dazu dienlich, mit verbauet, mit dem neuen sparsam um- gangen, und also aller Uberfluß, unge- bührender Vortheil und Unterschleif ver- mieden und verhindert werde.
§. 18.
Jn unsern Wäldern, da un- sere Praelaten, Clöster, oder Adeliche Land- sassen, und andere Unterthanen mit be- rechtiget sind, wollen wir denenselben ih- re wohl-hergebrachte Gerechtigkeit nicht schmählern, noch benehmen; Es sollen sich aber selbige iedennoch das harte Holtz von den Beamten und Forst-Bedienten, wie obbemeldet, anweisen lassen. Damit diese Anweisung denen Interessenten desto weniger beschwerlich falle, so soll solche von unsern Bedienten auf die verordne- ten Schreibe-Täge unnachläßlich, und ohne einiges Entgeld geschehen, und un- sere Beamten und Forst-Bedienten, bey
Verlust
Des Vierdten Th. 25. C. von allerhand Forſt-Ordnungen/ u. ſ. w.
[Spaltenumbruch]
lich und richtig berechnet, und was die zu- laͤßige Accidentien iedes Jahr betragen, einem ieden, dem es gebuͤhret, nebſt ſei- ner Beſtallung, unfehlbar wieder gerei- chet, in den Forſt-Regiſtern zur Ausga- be paſſiret, oder auch den Foͤrſtern fuͤr das Poll-Holtz jaͤhrlich ein gewiſſes bezahlet werden.
§. 10.
Damit auch die Forſt-Be- dienten, welche von ietzt-benannten Ac- cidentien etwas zu genuͤſſen haben, zu der Pflantzung deſto mehr angetrieben werden, ſo ſollen ihnen beſagte Acciden- tien nicht eher in Rechnung paſſiren, biß ſie klaͤrlich darthun und erweiſen, daß ſie an ſtatt eines gefaͤlleten und angewieſe- nen Stammes harten Holtzes ſechs von derſelben Art hinwieder gepflantzet, und auf das dritte Blat gebracht haben.
§. 11.
Bey vorfallenden Pfaͤndun- gen ſollen unſere Ober-Forſt- und Jaͤ- ger-Meiſter, Beamten, Ober- und Foͤr- ſter iederzeit des Verbrechers Nahmen, den Ort, da er wohnet, und wie hoch ſich der Schade belaͤufft, verzeichnen, ſolches bey den Land- Gerichten vorbringen, und ſonſt alle halbe Jahr an die Aemter lie- fern, damit das Verbrechen nach Befin- dung der Gebuͤhr beſtrafft werden koͤn- te; da denn das Pfand-Geld demjeni- gen, der den Thaͤter betreten, es ſeyn Beamten, Ober- oder Foͤrſter, zuerkannt, wie auch denenjenigen, ſo die Pfaͤndung in den Hoͤltzern verrichten, der dritte Theil der Holtz-Bruͤche, ſo bey den Land- Gerichten erkannt worden, zu einer Er- goͤtzlichkeit gereichet werden ſoll.
§. 12.
Damit auch ferner mit dem Klaffter- und Faden-Holtz im Hauen ſowohl, als deſſen Legung, der Gebuͤhr nach verfahren und umgangen werde, ſo ſollen unſere Ober-Forſtmeiſter, Ober- und Foͤrſter ſamt und ſonders mit allem Fleiß dahin ſehen, damit eine iede Klaff- ter drey Ellen hoch, und ſo viel in die Brei- te, eine iede Klufft aber zwo Ellen lang gehauen, und nicht zu der Holtzhauer Vortheil, ſondern richtig und vollkoͤmm- lich gelegt werde.
§. 13.
Wenn einiges Holtz aus dem duͤſtern Soͤlling, oder andern Forſten, von was Gattung es auch ſey, ſoll ver- kaufft werden, ſo ſoll darinnen der vor dieſen bereits gemachten und von uns gnaͤdigſt approbirten Tax-Ordnung, an [Spaltenumbruch]
den Orten, da ſelbige eingefuͤhret, gefol- get, an den andern Orten aber, da ſie nicht eingefuͤhret, der Verkauf von den Beamten und Forſt-Bedienten in rech- ten Werth und Preiß geſetzt, und dann richtig berechnet werden; maſſen es denn auch ſowohl mit dem verkauffenden, als zu unſerer Hofſtatt und Amt-Haͤuſern fallenden Brenn-Holtze gleiche Mey- nung hat.
§. 14.
Das Holtz, ſo iemand zum Behuf ſeiner Gebaͤude und ſonſten erlau- bet und gegeben wird, ſoll er auch ver- bauen, ſelbſt verbrauchen, gar nicht aber verkauffen, anders wohin verwenden, vielweniger liegen und verderben laſſen.
§. 15.
Auch ſollen die alten duͤrren Baͤume, ſo zu den Gebaͤuden irgends dienlich ſeyn, zufoͤderſt und erſt ausge- wieſen, und hingegen das fruchtbare Holtz, ſo viel moͤglich, zur Maſt verſcho- net werden.
§. 16.
An den Oertern, da man alt verſehret, an der Erden liegendes, und zum Feuer dienliches Holtz zur Nothdurfft haben kan, ſoll kein ſtehendes Holtz an- zuweiſen und zu faͤllen erlaubet ſeyn.
§. 17.
Wenn iemand Bau-Holtz fo- dert, ſollen ſeine Gebaͤude vorhero mit Fleiß durch unſere Beamten und Foͤrſter beſichtiget, und die Nothdurfft darauf ermeſſen werden; Solte denn darauf die Anweiſung erfolgen, ſoll man dabey ein fleißiges Aufſehen haben, daß das alte Holtz, welches annoch dazu dienlich, mit verbauet, mit dem neuen ſparſam um- gangen, und alſo aller Uberfluß, unge- buͤhrender Vortheil und Unterſchleif ver- mieden und verhindert werde.
§. 18.
Jn unſern Waͤldern, da un- ſere Prælaten, Cloͤſter, oder Adeliche Land- ſaſſen, und andere Unterthanen mit be- rechtiget ſind, wollen wir denenſelben ih- re wohl-hergebrachte Gerechtigkeit nicht ſchmaͤhlern, noch benehmen; Es ſollen ſich aber ſelbige iedennoch das harte Holtz von den Beamten und Forſt-Bedienten, wie obbemeldet, anweiſen laſſen. Damit dieſe Anweiſung denen Intereſſenten deſto weniger beſchwerlich falle, ſo ſoll ſolche von unſern Bedienten auf die verordne- ten Schreibe-Taͤge unnachlaͤßlich, und ohne einiges Entgeld geſchehen, und un- ſere Beamten und Forſt-Bedienten, bey
Verluſt
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[360/0516]
Des Vierdten Th. 25. C. von allerhand Forſt-Ordnungen/ u. ſ. w.
lich und richtig berechnet, und was die zu-
laͤßige Accidentien iedes Jahr betragen,
einem ieden, dem es gebuͤhret, nebſt ſei-
ner Beſtallung, unfehlbar wieder gerei-
chet, in den Forſt-Regiſtern zur Ausga-
be paſſiret, oder auch den Foͤrſtern fuͤr das
Poll-Holtz jaͤhrlich ein gewiſſes bezahlet
werden.
§. 10. Damit auch die Forſt-Be-
dienten, welche von ietzt-benannten Ac-
cidentien etwas zu genuͤſſen haben, zu
der Pflantzung deſto mehr angetrieben
werden, ſo ſollen ihnen beſagte Acciden-
tien nicht eher in Rechnung paſſiren, biß
ſie klaͤrlich darthun und erweiſen, daß ſie
an ſtatt eines gefaͤlleten und angewieſe-
nen Stammes harten Holtzes ſechs von
derſelben Art hinwieder gepflantzet, und
auf das dritte Blat gebracht haben.
§. 11. Bey vorfallenden Pfaͤndun-
gen ſollen unſere Ober-Forſt- und Jaͤ-
ger-Meiſter, Beamten, Ober- und Foͤr-
ſter iederzeit des Verbrechers Nahmen,
den Ort, da er wohnet, und wie hoch ſich
der Schade belaͤufft, verzeichnen, ſolches
bey den Land- Gerichten vorbringen, und
ſonſt alle halbe Jahr an die Aemter lie-
fern, damit das Verbrechen nach Befin-
dung der Gebuͤhr beſtrafft werden koͤn-
te; da denn das Pfand-Geld demjeni-
gen, der den Thaͤter betreten, es ſeyn
Beamten, Ober- oder Foͤrſter, zuerkannt,
wie auch denenjenigen, ſo die Pfaͤndung
in den Hoͤltzern verrichten, der dritte
Theil der Holtz-Bruͤche, ſo bey den Land-
Gerichten erkannt worden, zu einer Er-
goͤtzlichkeit gereichet werden ſoll.
§. 12. Damit auch ferner mit dem
Klaffter- und Faden-Holtz im Hauen
ſowohl, als deſſen Legung, der Gebuͤhr
nach verfahren und umgangen werde, ſo
ſollen unſere Ober-Forſtmeiſter, Ober-
und Foͤrſter ſamt und ſonders mit allem
Fleiß dahin ſehen, damit eine iede Klaff-
ter drey Ellen hoch, und ſo viel in die Brei-
te, eine iede Klufft aber zwo Ellen lang
gehauen, und nicht zu der Holtzhauer
Vortheil, ſondern richtig und vollkoͤmm-
lich gelegt werde.
§. 13. Wenn einiges Holtz aus dem
duͤſtern Soͤlling, oder andern Forſten,
von was Gattung es auch ſey, ſoll ver-
kaufft werden, ſo ſoll darinnen der vor
dieſen bereits gemachten und von uns
gnaͤdigſt approbirten Tax-Ordnung, an
den Orten, da ſelbige eingefuͤhret, gefol-
get, an den andern Orten aber, da ſie
nicht eingefuͤhret, der Verkauf von den
Beamten und Forſt-Bedienten in rech-
ten Werth und Preiß geſetzt, und dann
richtig berechnet werden; maſſen es denn
auch ſowohl mit dem verkauffenden, als
zu unſerer Hofſtatt und Amt-Haͤuſern
fallenden Brenn-Holtze gleiche Mey-
nung hat.
§. 14. Das Holtz, ſo iemand zum
Behuf ſeiner Gebaͤude und ſonſten erlau-
bet und gegeben wird, ſoll er auch ver-
bauen, ſelbſt verbrauchen, gar nicht aber
verkauffen, anders wohin verwenden,
vielweniger liegen und verderben laſſen.
§. 15. Auch ſollen die alten duͤrren
Baͤume, ſo zu den Gebaͤuden irgends
dienlich ſeyn, zufoͤderſt und erſt ausge-
wieſen, und hingegen das fruchtbare
Holtz, ſo viel moͤglich, zur Maſt verſcho-
net werden.
§. 16. An den Oertern, da man alt
verſehret, an der Erden liegendes, und
zum Feuer dienliches Holtz zur Nothdurfft
haben kan, ſoll kein ſtehendes Holtz an-
zuweiſen und zu faͤllen erlaubet ſeyn.
§. 17. Wenn iemand Bau-Holtz fo-
dert, ſollen ſeine Gebaͤude vorhero mit
Fleiß durch unſere Beamten und Foͤrſter
beſichtiget, und die Nothdurfft darauf
ermeſſen werden; Solte denn darauf die
Anweiſung erfolgen, ſoll man dabey ein
fleißiges Aufſehen haben, daß das alte
Holtz, welches annoch dazu dienlich, mit
verbauet, mit dem neuen ſparſam um-
gangen, und alſo aller Uberfluß, unge-
buͤhrender Vortheil und Unterſchleif ver-
mieden und verhindert werde.
§. 18. Jn unſern Waͤldern, da un-
ſere Prælaten, Cloͤſter, oder Adeliche Land-
ſaſſen, und andere Unterthanen mit be-
rechtiget ſind, wollen wir denenſelben ih-
re wohl-hergebrachte Gerechtigkeit nicht
ſchmaͤhlern, noch benehmen; Es ſollen
ſich aber ſelbige iedennoch das harte Holtz
von den Beamten und Forſt-Bedienten,
wie obbemeldet, anweiſen laſſen. Damit
dieſe Anweiſung denen Intereſſenten deſto
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von unſern Bedienten auf die verordne-
ten Schreibe-Taͤge unnachlaͤßlich, und
ohne einiges Entgeld geſchehen, und un-
ſere Beamten und Forſt-Bedienten, bey
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/516>, abgerufen am 26.06.2024.
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