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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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Des Vierdten Theils 27. Cap. Anmerckungen vom Hirsch etc.
[Spaltenumbruch] blieben, als er nun eben herum gan-
gen, und solche holen wollen, ist eine
rothe gekommen, und hat solche in das
Loch hinein geschleifft. Da er nun durch
einen Kerl alsofort nachgraben lassen,
so hat er sie dennoch nicht können aus-
fündig machen. Jch habe mir glaub-
würdig erzehlen lassen, daß Anno 1700.
auf dem Weymarischen Gehöltze der
Windhetzer, Conrad Käftner, nach ei-
nem Thier, so ungefehr 80. Schritt da-
von gewesen, geschossen, auch das Thier,
so daselbst gar sicher geässet, gut gefas-
set, indem er auf den rechten Fleck, nem-
[Spaltenumbruch] lich auf den Bug gehalten. Dennoch
sey dasselbe, als es geknallet, in die Hö-
he gesprungen, und ungefehr drey Schritt
stehen blieben, da man denn den weissen
Fleck, den die Kugel geschlagen, gar eigent-
lich gesehen, dennoch aber keinen Schweiß
gefunden; es soll auch das Thier nie
wieder angetroffen worden seyn. Die-
se und andere dergleichen Anmerckun-
gen mehr kan sich der Lehr-begierige
und curieuse teutsche Jäger aus seiner
eigenen und fremden Erfahrung be-
mercken.



Der

Des Vierdten Theils 27. Cap. Anmerckungen vom Hirſch ꝛc.
[Spaltenumbruch] blieben, als er nun eben herum gan-
gen, und ſolche holen wollen, iſt eine
rothe gekommen, und hat ſolche in das
Loch hinein geſchleifft. Da er nun durch
einen Kerl alſofort nachgraben laſſen,
ſo hat er ſie dennoch nicht koͤnnen aus-
fuͤndig machen. Jch habe mir glaub-
wuͤrdig erzehlen laſſen, daß Anno 1700.
auf dem Weymariſchen Gehoͤltze der
Windhetzer, Conrad Kaͤftner, nach ei-
nem Thier, ſo ungefehr 80. Schritt da-
von geweſen, geſchoſſen, auch das Thier,
ſo daſelbſt gar ſicher geaͤſſet, gut gefaſ-
ſet, indem er auf den rechten Fleck, nem-
[Spaltenumbruch] lich auf den Bug gehalten. Dennoch
ſey daſſelbe, als es geknallet, in die Hoͤ-
he geſprungen, und ungefehr drey Schritt
ſtehen blieben, da man denn den weiſſen
Fleck, den die Kugel geſchlagen, gar eigent-
lich geſehen, dennoch aber keinen Schweiß
gefunden; es ſoll auch das Thier nie
wieder angetroffen worden ſeyn. Die-
ſe und andere dergleichen Anmerckun-
gen mehr kan ſich der Lehr-begierige
und curieuſe teutſche Jaͤger aus ſeiner
eigenen und fremden Erfahrung be-
mercken.



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[364/0520] Des Vierdten Theils 27. Cap. Anmerckungen vom Hirſch ꝛc. blieben, als er nun eben herum gan- gen, und ſolche holen wollen, iſt eine rothe gekommen, und hat ſolche in das Loch hinein geſchleifft. Da er nun durch einen Kerl alſofort nachgraben laſſen, ſo hat er ſie dennoch nicht koͤnnen aus- fuͤndig machen. Jch habe mir glaub- wuͤrdig erzehlen laſſen, daß Anno 1700. auf dem Weymariſchen Gehoͤltze der Windhetzer, Conrad Kaͤftner, nach ei- nem Thier, ſo ungefehr 80. Schritt da- von geweſen, geſchoſſen, auch das Thier, ſo daſelbſt gar ſicher geaͤſſet, gut gefaſ- ſet, indem er auf den rechten Fleck, nem- lich auf den Bug gehalten. Dennoch ſey daſſelbe, als es geknallet, in die Hoͤ- he geſprungen, und ungefehr drey Schritt ſtehen blieben, da man denn den weiſſen Fleck, den die Kugel geſchlagen, gar eigent- lich geſehen, dennoch aber keinen Schweiß gefunden; es ſoll auch das Thier nie wieder angetroffen worden ſeyn. Die- ſe und andere dergleichen Anmerckun- gen mehr kan ſich der Lehr-begierige und curieuſe teutſche Jaͤger aus ſeiner eigenen und fremden Erfahrung be- mercken. Der

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/520>, abgerufen am 22.12.2024.