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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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SO recht! Ein Edler Beist jagt nur nach Ruhm und
Ehren/
Der ists/ der Grosser Mann, D J R Deine
Feder führt.
Dianen kennest D U/ und weist Minervens Lehren/
Wer ist/ der beyde nicht in Deinen Schrifften spührt?
DU wilst auch über diß in Deinem Wahlspruch melden/
Wozu Dein hoher Trieb Dich führet Himmel an;
DU sprichst ja: *) Kunst und Buch beschämen keinen Helden/
Ja Wissenschafft erhöht den besten Edelmann;
Pferd/ Degen/ und Pistohl sind Lobens-serthe Sachen/
Man lässet auch den Tantz zur Lust und Ubung zu;
Allein Minerva kan erst recht unsterblich machen/
Und schafft den Ahnen Glantz/ dem Geiste wahre Ruh.
Ein Demant bleibet stets ein Stein/ der hoch zu schätzen/
Doch gilt er zehnmahl mehr/ wenn ihn die Kunst polirt:
So ist der Adel auch zwar billig vorzusetzen/
Denn aber gläntzt er recht/ wenn ihn das Wissen ziert.
Man spahrt nicht Geld/ noch Müh'/ zu weit entfernten Reisen/
Ja Jedes Wort und Thun schmeckt nach der fremden Welt;
Allein kan Engelland und Franckreich uns nicht weisen/
Daß sich der Adel meist dort zu den Büchern hält?
Doch unsre Lausitz zeigt an D J R ein solch Exempel/
Daß kluge Wissenschafft wohl kan beym Adel stehn.
Was Wunder? daß Du wirst in größre Ehren-Tempel
Den Hohen Rittern gleich mit vollem Glantze gehn.
Wenn **) eines Königs Printz dort ohne Leibes Erben
Sich eine Seule hat zum Denckmahl auf gesetzt;
So wirst DU/ Grosser Mann, gewißlich auch nicht sterben/
Weil Dich Dein Edles Buch in Diamant geätzt.
Dein Hoher Nahme muß in voller Anmuth blühen/
Weil DU Dianens Kunst so herrlich hast gezeigt;
Und darff ich meinen Wunsch in eine Zeile ziehen/
So sey der Himmel D J R/ DU aber mir geneigt.
RECOM-
*) Das Symbolum stehet unter dem Hoch-Adelichen Portrait, und heißt: Arte
& Marte.
**) 2. Sam. 18, v. 18. wird gelesen von des König Davids Sohn, dem Absolom,
daß er gesagt: Jch habe keinen Sohn, darum soll die Seule meines Nahmens
Gedächtniß seyn. Nun denn der Herr Autor auch zur Zeit keinen Erben hat,
so wird billig die Allusion hierauf gemacht.
SO recht! Ein Edler Beiſt jagt nur nach Ruhm und
Ehren/
Der iſts/ der Groſſer Mann, D J R Deine
Feder fuͤhrt.
Dianen kenneſt D U/ und weiſt Minervens Lehren/
Wer iſt/ der beyde nicht in Deinen Schrifften ſpuͤhrt?
DU wilſt auch uͤber diß in Deinem Wahlſpruch melden/
Wozu Dein hoher Trieb Dich fuͤhret Himmel an;
DU ſprichſt ja: *) Kunſt und Buch beſchaͤmen keinen Helden/
Ja Wiſſenſchafft erhoͤht den beſten Edelmann;
Pferd/ Degen/ und Piſtohl ſind Lobens-ſerthe Sachen/
Man laͤſſet auch den Tantz zur Luſt und Ubung zu;
Allein Minerva kan erſt recht unſterblich machen/
Und ſchafft den Ahnen Glantz/ dem Geiſte wahre Ruh.
Ein Demant bleibet ſtets ein Stein/ der hoch zu ſchaͤtzen/
Doch gilt er zehnmahl mehr/ wenn ihn die Kunſt polirt:
So iſt der Adel auch zwar billig vorzuſetzen/
Denn aber glaͤntzt er recht/ wenn ihn das Wiſſen ziert.
Man ſpahrt nicht Geld/ noch Muͤh’/ zu weit entfernten Reiſen/
Ja Jedes Wort und Thun ſchmeckt nach der fremden Welt;
Allein kan Engelland und Franckreich uns nicht weiſen/
Daß ſich der Adel meiſt dort zu den Buͤchern haͤlt?
Doch unſre Lauſitz zeigt an D J R ein ſolch Exempel/
Daß kluge Wiſſenſchafft wohl kan beym Adel ſtehn.
Was Wunder? daß Du wirſt in groͤßre Ehren-Tempel
Den Hohen Rittern gleich mit vollem Glantze gehn.
Wenn **) eines Koͤnigs Printz dort ohne Leibes Erben
Sich eine Seule hat zum Denckmahl auf geſetzt;
So wirſt DU/ Groſſer Mann, gewißlich auch nicht ſterben/
Weil Dich Dein Edles Buch in Diamant geaͤtzt.
Dein Hoher Nahme muß in voller Anmuth bluͤhen/
Weil DU Dianens Kunſt ſo herrlich haſt gezeigt;
Und darff ich meinen Wunſch in eine Zeile ziehen/
So ſey der Himmel D J R/ DU aber mir geneigt.
RECOM-
*) Das Symbolum ſtehet unter dem Hoch-Adelichen Portrait, und heißt: Arte
& Marte.
**) 2. Sam. 18, v. 18. wird geleſen von des Koͤnig Davids Sohn, dem Abſolom,
daß er geſagt: Jch habe keinen Sohn, darum ſoll die Seule meines Nahmens
Gedaͤchtniß ſeyn. Nun denn der Herr Autor auch zur Zeit keinen Erben hat,
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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. [502]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/670>, abgerufen am 22.12.2024.