Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
So bleibts gewiß und wahr/ daß Kunst und Waffen setzen
Vollkommner Tugend Ruhm den Sternen-Strahlen
gleich/
Der Ruhm/ des Adels Braut/ wirds nicht in Staal einätzen/
Die Zeit zerreibt den Staal; der kennt ein ander Reich/
Wer seiner Ahnen Glantz/ der mehr als Ganges gläntzet/ f)
Mit viel-vermehrtern Gold in Pracht entgegen blitzt/
Der ist mit reiner Waar umflochten und umkräntzet/
Die der Vergänglichkeit nicht zoll't/ durchaus geschützt.
Der Nord und Hesperus wird selbsten Zeuge bleiben/
Wie Flemmings hohes Haus gantz unbeweglich steht/
Die Tugend und die Seel/ die kan kein Rost zerreiben/
Die bleiben ewiglich/ jen's/ wenn die Welt vergeht.
Thomas Friedrich Seorgi,
Gräflich-Solmscher Secretair & Advocatus
legitimus.


Register
f) Der Adel ist eine Nulle, wenn die Ziffer der Tugend dabey stehet, so gilt sie viel,
wenn sie alleine stehet, nichts. Herrn von Lohensteins Lob-Rede, über Herrn
von Hoffmannswaldau Abschied.
So bleibts gewiß und wahr/ daß Kunſt und Waffen ſetzen
Vollkommner Tugend Ruhm den Sternen-Strahlen
gleich/
Der Ruhm/ des Adels Braut/ wirds nicht in Staal einaͤtzen/
Die Zeit zerreibt den Staal; der kennt ein ander Reich/
Wer ſeiner Ahnen Glantz/ der mehr als Ganges glaͤntzet/ f)
Mit viel-vermehrtern Gold in Pracht entgegen blitzt/
Der iſt mit reiner Waar umflochten und umkraͤntzet/
Die der Vergaͤnglichkeit nicht zoll’t/ durchaus geſchuͤtzt.
Der Nord und Heſperus wird ſelbſten Zeuge bleiben/
Wie Flemmings hohes Haus gantz unbeweglich ſteht/
Die Tugend und die Seel/ die kan kein Roſt zerreiben/
Die bleiben ewiglich/ jen’s/ wenn die Welt vergeht.
Thomas Friedrich Seorgi,
Graͤflich-Solmſcher Secretair & Advocatus
legitimus.


Regiſter
f) Der Adel iſt eine Nulle, wenn die Ziffer der Tugend dabey ſtehet, ſo gilt ſie viel,
wenn ſie alleine ſtehet, nichts. Herrn von Lohenſteins Lob-Rede, uͤber Herrn
von Hoffmannswaldau Abſchied.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0676" n="[508]"/>
            <l>So bleibts gewiß und wahr/ daß Kun&#x017F;t und Waffen &#x017F;etzen</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Vollkommner Tugend Ruhm den Sternen-Strahlen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">gleich/</hi> </l><lb/>
            <l>Der Ruhm/ des Adels Braut/ wirds nicht in Staal eina&#x0364;tzen/</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Die Zeit zerreibt den Staal; der kennt ein ander Reich/</hi> </l><lb/>
            <l>Wer &#x017F;einer Ahnen Glantz/ der mehr als <hi rendition="#aq">Ganges</hi> gla&#x0364;ntzet/ <note place="foot" n="f)">Der Adel i&#x017F;t eine Nulle, wenn die Ziffer der Tugend dabey &#x017F;tehet, &#x017F;o gilt &#x017F;ie viel,<lb/>
wenn &#x017F;ie alleine &#x017F;tehet, nichts. Herrn von Lohen&#x017F;teins Lob-Rede, u&#x0364;ber Herrn<lb/>
von Hoffmannswaldau Ab&#x017F;chied.</note></l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Mit viel-vermehrtern Gold in Pracht entgegen blitzt/</hi> </l><lb/>
            <l>Der i&#x017F;t mit reiner Waar umflochten und umkra&#x0364;ntzet/</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Die der Verga&#x0364;nglichkeit nicht zoll&#x2019;t/ durchaus ge&#x017F;chu&#x0364;tzt.</hi> </l><lb/>
            <l>Der Nord und <hi rendition="#aq">He&#x017F;perus</hi> wird &#x017F;elb&#x017F;ten Zeuge bleiben/</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Wie <hi rendition="#in">F</hi>lemmings hohes <hi rendition="#in">H</hi>aus gantz unbeweglich &#x017F;teht/</hi> </l><lb/>
            <l>Die Tugend und die Seel/ die kan kein Ro&#x017F;t zerreiben/</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Die bleiben ewiglich/ jen&#x2019;s/ wenn die Welt vergeht.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">T</hi>homas <hi rendition="#in">F</hi>riedrich <hi rendition="#in">S</hi>eorgi,</hi><lb/>
Gra&#x0364;flich-Solm&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Secretair &amp; Advocatus<lb/>
legitimus.</hi></hi> </salute>
          </closer>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch">Regi&#x017F;ter</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[508]/0676] So bleibts gewiß und wahr/ daß Kunſt und Waffen ſetzen Vollkommner Tugend Ruhm den Sternen-Strahlen gleich/ Der Ruhm/ des Adels Braut/ wirds nicht in Staal einaͤtzen/ Die Zeit zerreibt den Staal; der kennt ein ander Reich/ Wer ſeiner Ahnen Glantz/ der mehr als Ganges glaͤntzet/ f) Mit viel-vermehrtern Gold in Pracht entgegen blitzt/ Der iſt mit reiner Waar umflochten und umkraͤntzet/ Die der Vergaͤnglichkeit nicht zoll’t/ durchaus geſchuͤtzt. Der Nord und Heſperus wird ſelbſten Zeuge bleiben/ Wie Flemmings hohes Haus gantz unbeweglich ſteht/ Die Tugend und die Seel/ die kan kein Roſt zerreiben/ Die bleiben ewiglich/ jen’s/ wenn die Welt vergeht. Thomas Friedrich Seorgi, Graͤflich-Solmſcher Secretair & Advocatus legitimus. Regiſter f) Der Adel iſt eine Nulle, wenn die Ziffer der Tugend dabey ſtehet, ſo gilt ſie viel, wenn ſie alleine ſtehet, nichts. Herrn von Lohenſteins Lob-Rede, uͤber Herrn von Hoffmannswaldau Abſchied.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/676
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. [508]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/676>, abgerufen am 22.12.2024.