Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Absonderliches Buch Herr Opitz itzt in Preussen/ und du hinfort in Meissen/ Jhr beyde seyds allein/ die immer werden bleiben und derer Verß' und Schreiben nicht können sterblich seyn. die 14. Maij Timotheus Polus P. L. An seinem sehr wehrten lieben Brüderlichen Freundt Paul Flemingen/ großgünst: zu behändigen. Jnn Leipzig. ZWeymahl ist vorüber gangen der genähmste Sommers Schein/ Seynd daß zweymahl unsre Wangen/ durch die Angst erblasset seyn: Einmahl da der Tylli kommen und uns Stadt und Land genommen. Als nun dieser überwunden/ durch den großen Norden-Held und die Noht in was verschwunden auff dem lang' und weiten Feld. Ach so kommt das zweyte Schrecken auff uns zu an allen Ecken. Beydes her von Süd- und Westen kommt der Feind mit großer Macht der
Abſonderliches Buch Herꝛ Opitz itzt in Preuſſen/ und du hinfort in Meiſſen/ Jhr beyde ſeyds allein/ die immer werden bleiben und derer Verß’ und Schreiben nicht koͤnnen ſterblich ſeyn. die 14. Maij Timotheus Polus P. L. An ſeinem ſehr wehrten lieben Bruͤderlichen Freundt Paul Flemingen/ großguͤnſt: zu behaͤndigen. Jnn Leipzig. ZWeymahl iſt voruͤber gangen der genaͤhmſte Sommers Schein/ Seynd daß zweymahl unſre Wangen/ durch die Angſt erblaſſet ſeyn: Einmahl da der Tylli kommen und uns Stadt und Land genommen. Als nun dieſer uͤberwunden/ durch den großen Norden-Held und die Noht in was verſchwunden auff dem lang’ und weiten Feld. Ach ſo kom̃t das zweyte Schrecken auff uns zu an allen Ecken. Beydes her von Suͤd- und Weſten kom̃t der Feind mit großer Macht der
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Abſonderliches Buch
Herꝛ Opitz itzt in Preuſſen/
und du hinfort in Meiſſen/
Jhr beyde ſeyds allein/
die immer werden bleiben
und derer Verß’ und Schreiben
nicht koͤnnen ſterblich ſeyn.
Scrib: Revaliæ Anno 1639.
die 14. Maij
Timotheus Polus P. L.
An ſeinem ſehr wehrten lieben Bruͤderlichen
Freundt
Paul Flemingen/ großguͤnſt:
zu behaͤndigen.
Jnn Leipzig.
ZWeymahl iſt voruͤber gangen
der genaͤhmſte Sommers Schein/
Seynd daß zweymahl unſre Wangen/
durch die Angſt erblaſſet ſeyn:
Einmahl da der Tylli kommen
und uns Stadt und Land genommen.
Als nun dieſer uͤberwunden/
durch den großen Norden-Held
und die Noht in was verſchwunden
auff dem lang’ und weiten Feld.
Ach ſo kom̃t das zweyte Schrecken
auff uns zu an allen Ecken.
Beydes her von Suͤd- und Weſten
kom̃t der Feind mit großer Macht
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