Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Absonderliches Buch darnach sich mancher sehnt/ der noch ist traurig heuteund kan nicht lustig seyn/ weil ihr nunmehr verschmäht deß alten Orts Quartier/ und anders wohin dräht den Lauff/ darauff auch ich mit nassen Augen deute. Zieht/ zieht in Gottes Gleit; der Himmel woll' euch geben/ was ihr euch selbsten wünscht/ was dient zum guten Leben und eurer Reise Glück/ was dient zum wieder kommen. Wolan! Jch werde bald den Tag/ ob Gott will/ sehn/ da gegenwertig mir von euch wird guts geschehn/ weil in der Freunde Zahl mich auch ihr habt genommen. Revaliae Livonorum 1636. Mense Martio. An Herrn Paul Fleming/ DU eignest deinen Ruhm/ mein Fleming meinermeinen geehrten Herrn und Freunde auff dessen Gesetzt das doch nicht ist was deine milde Gunst/ etc. Antwort. Sonnet. Gunst und nicht/ wie billich/ zu dem was von dir verrichtet und mehr dann rühmens wehrt/ dem was da hat gedichtet dein Himmel-hoher Geist/ und tieffe Reymen-Kunst. Gesetzet/ wie du wilt/ dein Werck sey einer Dunst mein aber Lohen gleich; ist nicht die Dunst verpflichtet zu steigen über hoch/ da doch die Loh vernichtet Eh sie recht gennet auff/ und steiget aus der Brunst? Nun wohl! es wird dein Werck zu denen Kastalinnen samt einer starcken Dunst aus deinen tieffen Sinnen durchdringen Mond und Lufft (es ist dir schon bewust) und
Abſonderliches Buch darnach ſich mancher ſehnt/ der noch iſt traurig heuteund kan nicht luſtig ſeyn/ weil ihr nunmehr verſchmaͤht deß alten Orts Quartier/ und anders wohin draͤht den Lauff/ darauff auch ich mit naſſen Augen deute. Zieht/ zieht in Gottes Gleit; der Him̃el woll’ euch geben/ was ihr euch ſelbſten wuͤnſcht/ was dient zum guten Leben und eurer Reiſe Gluͤck/ was dient zum wieder kommen. Wolan! Jch werde bald den Tag/ ob Gott will/ ſehn/ da gegenwertig mir von euch wird guts geſchehn/ weil in der Freunde Zahl mich auch ihr habt genommen. Revaliæ Livonorum 1636. Menſe Martio. An Herꝛn Paul Fleming/ DU eigneſt deinen Ruhm/ mein Fleming meinermeinen geehrten Herꝛn und Freunde auff deſſen Geſetzt das doch nicht iſt was deine milde Gunſt/ ꝛc. Antwort. Sonnet. Gunſt und nicht/ wie billich/ zu dem was von dir verrichtet und mehr dann ruͤhmens wehrt/ dem was da hat gedichtet dein Himmel-hoher Geiſt/ und tieffe Reymen-Kunſt. Geſetzet/ wie du wilt/ dein Werck ſey einer Dunſt mein aber Lohen gleich; iſt nicht die Dunſt verpflichtet zu ſteigen uͤber hoch/ da doch die Loh vernichtet Eh ſie recht gennet auff/ und ſteiget aus der Brunſt? Nun wohl! es wird dein Werck zu denen Kaſtalinnen ſamt einer ſtarcken Dunſt aus deinen tieffen Sinnen durchdringen Mond und Lufft (es iſt dir ſchon bewuſt) und
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Abſonderliches Buch
darnach ſich mancher ſehnt/ der noch iſt traurig heute
und kan nicht luſtig ſeyn/ weil ihr nunmehr verſchmaͤht
deß alten Orts Quartier/ und anders wohin draͤht
den Lauff/ darauff auch ich mit naſſen Augen deute.
Zieht/ zieht in Gottes Gleit; der Him̃el woll’ euch geben/
was ihr euch ſelbſten wuͤnſcht/ was dient zum guten Leben
und eurer Reiſe Gluͤck/ was dient zum wieder kommen.
Wolan! Jch werde bald den Tag/ ob Gott will/ ſehn/
da gegenwertig mir von euch wird guts geſchehn/
weil in der Freunde Zahl mich auch ihr habt genommen.
Revaliæ Livonorum 1636. Menſe Martio.
An Herꝛn Paul Fleming/
meinen geehrten Herꝛn und Freunde
auff deſſen
Geſetzt das doch nicht iſt was deine milde Gunſt/ ꝛc.
Antwort.
Sonnet.
DU eigneſt deinen Ruhm/ mein Fleming meiner
Gunſt
und nicht/ wie billich/ zu dem was von dir verrichtet
und mehr dann ruͤhmens wehrt/ dem was da hat gedichtet
dein Himmel-hoher Geiſt/ und tieffe Reymen-Kunſt.
Geſetzet/ wie du wilt/ dein Werck ſey einer Dunſt
mein aber Lohen gleich; iſt nicht die Dunſt verpflichtet
zu ſteigen uͤber hoch/ da doch die Loh vernichtet
Eh ſie recht gennet auff/ und ſteiget aus der Brunſt?
Nun wohl! es wird dein Werck zu denen Kaſtalinnen
ſamt einer ſtarcken Dunſt aus deinen tieffen Sinnen
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