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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder.


Hirten-Ode.
WJe Florian gar reich von Sinnen
gieng eins mit seinen Schäffelein/
Sich bey den dreymahl drey Göttinnen
zu geben unter ihren Schein/
Satzte sich bey ihnen nieder/
sang noch mehr als süße Lieder/
daß sie samt ein Schlaaff ankam/
und mit sich zur Ruhe nam.
Erwachte Klio erstlich wieder
und ward deß Sängers bald gewahr
durch halb-beschlossen Augen-lieder/
rieff überlaut zur Musen-schaar;
Auff/ auff/ last uns Blumen finden
ümm den Lorbeer-krantz zu winden/
darmit dieses schöne Haupt
werde gantz und gar belaubt.
Sie alle zu derselben Stunde
bewunden eine Föbus-krohn'/
und schryen mit erfreutem Munde:
nun Florian trägt seinen Lohn!
Wie das Tityrus vernommen
ist er auch zu ihnen kommen/
zu vermehren Jhr Geschrey
mit der süßen Feld-schalmey.
Jtzt Florian von Sorg' und Hitze
ein wenig mehr als sonsten matt
sich auff deß Helikonis Spitze
recht oben an gesetzet hat:
Drüm
Poetiſcher Waͤlder.


Hirten-Ode.
WJe Florian gar reich von Sinnen
gieng eins mit ſeinen Schaͤffelein/
Sich bey den dreymahl drey Goͤttinnen
zu geben unter ihren Schein/
Satzte ſich bey ihnen nieder/
ſang noch mehr als ſuͤße Lieder/
daß ſie ſamt ein Schlaaff ankam/
und mit ſich zur Ruhe nam.
Erwachte Klio erſtlich wieder
und ward deß Saͤngers bald gewahr
durch halb-beſchloſſen Augen-lieder/
rieff uͤberlaut zur Muſen-ſchaar;
Auff/ auff/ laſt uns Blumen finden
uͤmm den Lorbeer-krantz zu winden/
darmit dieſes ſchoͤne Haupt
werde gantz und gar belaubt.
Sie alle zu derſelben Stunde
bewunden eine Foͤbus-krohn’/
und ſchryen mit erfreutem Munde:
nun Florian traͤgt ſeinen Lohn!
Wie das Tityrus vernommen
iſt er auch zu ihnen kommen/
zu vermehren Jhr Geſchrey
mit der ſuͤßen Feld-ſchalmey.
Jtzt Florian von Sorg’ und Hitze
ein wenig mehr als ſonſten matt
ſich auff deß Helikonis Spitze
recht oben an geſetzet hat:
Druͤm
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[255/0275] Poetiſcher Waͤlder. Hirten-Ode. WJe Florian gar reich von Sinnen gieng eins mit ſeinen Schaͤffelein/ Sich bey den dreymahl drey Goͤttinnen zu geben unter ihren Schein/ Satzte ſich bey ihnen nieder/ ſang noch mehr als ſuͤße Lieder/ daß ſie ſamt ein Schlaaff ankam/ und mit ſich zur Ruhe nam. Erwachte Klio erſtlich wieder und ward deß Saͤngers bald gewahr durch halb-beſchloſſen Augen-lieder/ rieff uͤberlaut zur Muſen-ſchaar; Auff/ auff/ laſt uns Blumen finden uͤmm den Lorbeer-krantz zu winden/ darmit dieſes ſchoͤne Haupt werde gantz und gar belaubt. Sie alle zu derſelben Stunde bewunden eine Foͤbus-krohn’/ und ſchryen mit erfreutem Munde: nun Florian traͤgt ſeinen Lohn! Wie das Tityrus vernommen iſt er auch zu ihnen kommen/ zu vermehren Jhr Geſchrey mit der ſuͤßen Feld-ſchalmey. Jtzt Florian von Sorg’ und Hitze ein wenig mehr als ſonſten matt ſich auff deß Helikonis Spitze recht oben an geſetzet hat: Druͤm

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/275>, abgerufen am 22.11.2024.