Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].überschrifften. Vor kundt' ich stehen/ gleich wie du.Nun lieg ich in der langen Ruh. Denck/ Leser/ der du itzt kanst stehn/ daß du auch must so liegen gehn. xvj. Für alles kan der Artzt. Doch eines fehlt ihm nur;Jn eines Artztes sein Stambuch. daß er für seinen Todt weiß selbsten keine Kuhr. xvij. Jn dem wir jedermann'/ uns jedermann hinwiederAuff eine Leiche/ Am Neuen-jahrs-tage/ m. dc. xxxiij. ein gutes Jahr verehrt/ so legest du dich nieder/ gelobte Frau/ und stirbst; wie wol doch nimst dues für. Du thust den besten Wunsch/ den niemand wünschte dir. xviij. Was acht' ich diesen Leib; die halbe Hand voll Blut;Herr/ wenn ich nur dich habe. den Geist/ den schwachen Wind; die Lufft mit ihrem Glantze; die Welt mit ihrer Pracht; was dieses gantze Gantze; Hab' ich nur/ Jesu/ dich/ so hab' ich alles Gut. xjx. Görg Wilhelms Verdeutschung aus meinem Lateinischen. Jn S
uͤberſchrifften. Vor kundt’ ich ſtehen/ gleich wie du.Nun lieg ich in der langen Ruh. Denck/ Leſer/ der du itzt kanſt ſtehn/ daß du auch muſt ſo liegen gehn. xvj. Fuͤr alles kan der Artzt. Doch eines fehlt ihm nur;Jn eines Artztes ſein Stambuch. daß er fuͤr ſeinen Todt weiß ſelbſten keine Kuhr. xvij. Jn dem wir jedermann’/ uns jedermann hinwiederAuff eine Leiche/ Am Neuen-jahrs-tage/ m. dc. xxxiij. ein gutes Jahr verehrt/ ſo legeſt du dich nieder/ gelobte Frau/ und ſtirbſt; wie wol doch nimſt dues fuͤr. Du thuſt den beſten Wunſch/ den niemand wuͤnſchte dir. xviij. Was acht’ ich dieſen Leib; die halbe Hand voll Blut;Herr/ wenn ich nur dich habe. den Geiſt/ den ſchwachen Wind; die Lufft mit ihrem Glantze; die Welt mit ihrer Pracht; was dieſes gantze Gantze; Hab’ ich nur/ Jeſu/ dich/ ſo hab’ ich alles Gut. xjx. Goͤrg Wilhelms Verdeutſchung aus meinem Lateiniſchen. Jn S
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0293" n="273"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">uͤberſchrifften.</hi> </fw><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Vor kundt’ ich ſtehen/ gleich wie du.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Nun lieg ich in der langen Ruh.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Denck/ Leſer/ der du itzt kanſt ſtehn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">daß du auch muſt ſo liegen gehn.</hi> </l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">xvj.<lb/> Jn eines Artztes ſein Stambuch.</hi> </head><lb/> <l>Fuͤr alles kan der Artzt. Doch eines fehlt ihm nur;</l><lb/> <l>daß er fuͤr ſeinen Todt weiß ſelbſten keine Kuhr.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">xvij.<lb/> Auff eine Leiche/<lb/> Am Neuen-jahrs-tage/ m. dc. xxxiij.</hi> </head><lb/> <l>Jn dem wir jedermann’/ uns jedermann hinwieder</l><lb/> <l>ein gutes Jahr verehrt/ ſo legeſt du dich nieder/</l><lb/> <l>gelobte Frau/ und ſtirbſt; wie wol doch nimſt dues fuͤr.</l><lb/> <l>Du thuſt den beſten Wunſch/ den niemand wuͤnſchte dir.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">xviij.<lb/><hi rendition="#k">Herr/</hi> wenn ich nur dich habe.</hi> </head><lb/> <l>Was acht’ ich dieſen Leib; die halbe Hand voll Blut;</l><lb/> <l>den Geiſt/ den ſchwachen Wind; die Lufft mit ihrem Glantze;</l><lb/> <l>die Welt mit ihrer Pracht; was dieſes gantze Gantze;</l><lb/> <l>Hab’ ich nur/ Jeſu/ dich/ ſo hab’ ich alles Gut.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#b">xjx.<lb/> Goͤrg Wilhelms Verdeutſchung</hi><lb/> aus meinem Lateiniſchen.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S</fw><fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/></head> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [273/0293]
uͤberſchrifften.
Vor kundt’ ich ſtehen/ gleich wie du.
Nun lieg ich in der langen Ruh.
Denck/ Leſer/ der du itzt kanſt ſtehn/
daß du auch muſt ſo liegen gehn.
xvj.
Jn eines Artztes ſein Stambuch.
Fuͤr alles kan der Artzt. Doch eines fehlt ihm nur;
daß er fuͤr ſeinen Todt weiß ſelbſten keine Kuhr.
xvij.
Auff eine Leiche/
Am Neuen-jahrs-tage/ m. dc. xxxiij.
Jn dem wir jedermann’/ uns jedermann hinwieder
ein gutes Jahr verehrt/ ſo legeſt du dich nieder/
gelobte Frau/ und ſtirbſt; wie wol doch nimſt dues fuͤr.
Du thuſt den beſten Wunſch/ den niemand wuͤnſchte dir.
xviij.
Herr/ wenn ich nur dich habe.
Was acht’ ich dieſen Leib; die halbe Hand voll Blut;
den Geiſt/ den ſchwachen Wind; die Lufft mit ihrem Glantze;
die Welt mit ihrer Pracht; was dieſes gantze Gantze;
Hab’ ich nur/ Jeſu/ dich/ ſo hab’ ich alles Gut.
xjx.
Goͤrg Wilhelms Verdeutſchung
aus meinem Lateiniſchen.
Jn
S
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |