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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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überschrifften.
xxiij.
über seiner Freundin Augen.
Du Außzug aller Zier; du Bild der großen Welt.
Dich hat ihr die Natur zur Wollust vorgestellt.
Zwey Sonnen hieß sie dir an deinem Häupte schweben;
da sie der großen doch nur eine hat gegeben.
xxjv.
Bey ihrem Geschencke.
Zwar/ es ist mehr als reich/ was du mir schenckst/ O Zier,
doch/ eins ist besser! was? verehre mich mit dir.
xxv.
Bey übersendung eines
Ringes.
Sey/ schöne/ nicht verletzt/ daß dieser schlechte Ring
so kühne zu dir kömt. Jhm deucht/ es seyn ein Ding/
Er sey arm oder reich/ so heists doch gleiches falles:
mein Herr der schencket dir sein nichts/ mich/ für dein Alles.
xxvj.
Michael Scholtz: Jch
mache stoltz.
Dein Nahme sagt: Jch mache stoltz den Mann.
Ja recht/ weil er auff dich so trutzen kan.
Michael
S ij
uͤberſchrifften.
xxiij.
uͤber ſeiner Freundin Augen.
Du Außzug aller Zier; du Bild der großen Welt.
Dich hat ihr die Natur zur Wolluſt vorgeſtellt.
Zwey Sonnen hieß ſie dir an deinem Haͤupte ſchweben;
da ſie der großen doch nur eine hat gegeben.
xxjv.
Bey ihrem Geſchencke.
Zwar/ es iſt mehr als reich/ was du mir ſchenckſt/ O Zier,
doch/ eins iſt beſſer! was? verehre mich mit dir.
xxv.
Bey uͤberſendung eines
Ringes.
Sey/ ſchoͤne/ nicht verletzt/ daß dieſer ſchlechte Ring
ſo kuͤhne zu dir koͤmt. Jhm deucht/ es ſeyn ein Ding/
Er ſey arm oder reich/ ſo heiſts doch gleiches falles:
mein Herꝛ der ſchencket dir ſein nichts/ mich/ fuͤr dein Alles.
xxvj.
Michael Scholtz: Jch
mache ſtoltz.
Dein Nahme ſagt: Jch mache ſtoltz den Mann.
Ja recht/ weil er auff dich ſo trutzen kan.
Michael
S ij
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[275/0295] uͤberſchrifften. xxiij. uͤber ſeiner Freundin Augen. Du Außzug aller Zier; du Bild der großen Welt. Dich hat ihr die Natur zur Wolluſt vorgeſtellt. Zwey Sonnen hieß ſie dir an deinem Haͤupte ſchweben; da ſie der großen doch nur eine hat gegeben. xxjv. Bey ihrem Geſchencke. Zwar/ es iſt mehr als reich/ was du mir ſchenckſt/ O Zier, doch/ eins iſt beſſer! was? verehre mich mit dir. xxv. Bey uͤberſendung eines Ringes. Sey/ ſchoͤne/ nicht verletzt/ daß dieſer ſchlechte Ring ſo kuͤhne zu dir koͤmt. Jhm deucht/ es ſeyn ein Ding/ Er ſey arm oder reich/ ſo heiſts doch gleiches falles: mein Herꝛ der ſchencket dir ſein nichts/ mich/ fuͤr dein Alles. xxvj. Michael Scholtz: Jch mache ſtoltz. Dein Nahme ſagt: Jch mache ſtoltz den Mann. Ja recht/ weil er auff dich ſo trutzen kan. Michael S ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/295>, abgerufen am 22.11.2024.