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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Drittes Buch.
JJ.
Auff H. Henrich Scherlls

mit
Jungfr. Annen Sophien Grünewalds
Hochzeit.
FReye/ was vor nicht gefreyt.
Was vor hat gefreyet/ freye.
Jtzund sagt die neue Zeit/
daß man sich nun auch verneue.
Billich/ daß die kleine Welt
sich nach art der großen hält.
Zwar/ es kan sich wol so gut
einmahl/ wie das ander/ lieben/
wenn es aber alles thut/
soll es denn der Mensch verschieben/
der zu der vergünten That
gleiches Recht und Anspruch hat?
Neulich war die Erde Braut.
Jtzund liegt sie in den Wochen.
Laub und Blumen/ Saat und Kraut
haben die Gebuhrt gebrochen.
Und die reiche Fruchtbarkeit
wird noch täglich außgestreut.
Freye/ was sich nähmen kan.
Junge Leute sollen lieben.
Alte geht es gleichsfalls an/
die es ja so sehnlich üben.
Wer es hindert und verbeut/
der thut wieder Billigkeit.
Unsre
Z ij
Drittes Buch.
JJ.
Auff H. Henrich Scherlls

mit
Jungfr. Annen Sophien Gruͤnewalds
Hochzeit.
FReye/ was vor nicht gefreyt.
Was vor hat gefreyet/ freye.
Jtzund ſagt die neue Zeit/
daß man ſich nun auch verneue.
Billich/ daß die kleine Welt
ſich nach art der großen haͤlt.
Zwar/ es kan ſich wol ſo gut
einmahl/ wie das ander/ lieben/
wenn es aber alles thut/
ſoll es denn der Menſch verſchieben/
der zu der verguͤnten That
gleiches Recht und Anſpruch hat?
Neulich war die Erde Braut.
Jtzund liegt ſie in den Wochen.
Laub und Blumen/ Saat und Kraut
haben die Gebuhrt gebrochen.
Und die reiche Fruchtbarkeit
wird noch taͤglich außgeſtreut.
Freye/ was ſich naͤhmen kan.
Junge Leute ſollen lieben.
Alte geht es gleichsfalls an/
die es ja ſo ſehnlich uͤben.
Wer es hindert und verbeut/
der thut wieder Billigkeit.
Unſre
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[355/0375] Drittes Buch. JJ. Auff H. Henrich Scherlls mit Jungfr. Annen Sophien Gruͤnewalds Hochzeit. FReye/ was vor nicht gefreyt. Was vor hat gefreyet/ freye. Jtzund ſagt die neue Zeit/ daß man ſich nun auch verneue. Billich/ daß die kleine Welt ſich nach art der großen haͤlt. Zwar/ es kan ſich wol ſo gut einmahl/ wie das ander/ lieben/ wenn es aber alles thut/ ſoll es denn der Menſch verſchieben/ der zu der verguͤnten That gleiches Recht und Anſpruch hat? Neulich war die Erde Braut. Jtzund liegt ſie in den Wochen. Laub und Blumen/ Saat und Kraut haben die Gebuhrt gebrochen. Und die reiche Fruchtbarkeit wird noch taͤglich außgeſtreut. Freye/ was ſich naͤhmen kan. Junge Leute ſollen lieben. Alte geht es gleichsfalls an/ die es ja ſo ſehnlich uͤben. Wer es hindert und verbeut/ der thut wieder Billigkeit. Unſre Z ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/375>, abgerufen am 26.11.2024.