Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden und seyd der Furcht und Hoffnung loß.Jhr habt die eitle Zeit zu rücke. Die Zeit so manchen Buhler kränckt/ der viel bedenckt/ und doch nur denckt. Geht/ liebe/ geht zertheilt die Kertzen. Ergetzet durch Euch selbsten Euch. Und dencket auch an das zugleich/ in jenem lieben süßen schertzen/ was ihr dem Land'/ Euch und der Zeit für hohe Schuldner worden seyd. Daß nemlich ihr auff euch uns gebet/ was uns durch euch gegeben ist. Daß Jhr einst sagen könnt und müst/ Jhr habet Euch durch Euch belebet. Und so wird eurer Tugend-schein zu höchstem Grade kommen seyn. JJX. Auf H. Johann Friedrich Schröters und Marien Magdalenen Weinmans Hochzeit. An das Frauenzimmer und Gesellschafft. HEute sind der Götter Schaaren außspatzieret allzumahl; haben sich verfügt bey Paaren in den weiten Sternen-Saal. Pflocken
Der Oden und ſeyd der Furcht und Hoffnung loß.Jhr habt die eitle Zeit zu ruͤcke. Die Zeit ſo manchen Buhler kraͤnckt/ der viel bedenckt/ und doch nur denckt. Geht/ liebe/ geht zertheilt die Kertzen. Ergetzet durch Euch ſelbſten Euch. Und dencket auch an das zugleich/ in jenem lieben ſuͤßen ſchertzen/ was ihr dem Land’/ Euch und der Zeit fuͤr hohe Schuldner worden ſeyd. Daß nemlich ihr auff euch uns gebet/ was uns durch euch gegeben iſt. Daß Jhr einſt ſagen koͤnnt und muͤſt/ Jhr habet Euch durch Euch belebet. Und ſo wird eurer Tugend-ſchein zu hoͤchſtem Grade kommen ſeyn. JJX. Auf H. Johann Friedrich Schroͤters und Marien Magdalenen Weinmans Hochzeit. An das Frauenzimmer und Geſellſchafft. HEute ſind der Goͤtter Schaaren außſpatzieret allzumahl; haben ſich verfuͤgt bey Paaren in den weiten Sternen-Saal. Pflocken
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Der Oden
und ſeyd der Furcht und Hoffnung loß.
Jhr habt die eitle Zeit zu ruͤcke.
Die Zeit ſo manchen Buhler kraͤnckt/
der viel bedenckt/ und doch nur denckt.
Geht/ liebe/ geht zertheilt die Kertzen.
Ergetzet durch Euch ſelbſten Euch.
Und dencket auch an das zugleich/
in jenem lieben ſuͤßen ſchertzen/
was ihr dem Land’/ Euch und der Zeit
fuͤr hohe Schuldner worden ſeyd.
Daß nemlich ihr auff euch uns gebet/
was uns durch euch gegeben iſt.
Daß Jhr einſt ſagen koͤnnt und muͤſt/
Jhr habet Euch durch Euch belebet.
Und ſo wird eurer Tugend-ſchein
zu hoͤchſtem Grade kommen ſeyn.
JJX.
Auf H. Johann Friedrich Schroͤters
und
Marien Magdalenen Weinmans
Hochzeit.
An das Frauenzimmer und Geſellſchafft.
HEute ſind der Goͤtter Schaaren
außſpatzieret allzumahl;
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Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/390>, abgerufen am 27.07.2024. |