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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Oden
Alle Nymfen würden lachen/
und uns manchen schönen Tantz/
manchen schönen lieben Krantz
in den bunten Wiesen machen.

Jch auch würd auff meiner Pfeiffen
ein erfreutes Liedlein greiffen/
wenn ich in der Liebsten Schoß
alles Kummers würde loß.
Denn wolt' ich an stat deß Klagen/
das mich itzt für seiner Pein/
kaum läßt mich und meine seyn/
nur von lauter Wonne sagen.
O du schöne Salibene!
Salibene/ O du schöne!
Schau doch/ wie sich alles liebt/
und in süßen Freuden übt.
Alles wird durch Lust gerühret.
Wir nur gönnen unsre Zeit
der verstoßnen Einsamkeit.
Denck' ob diß sich auch gebühret.


X.
WJl sie nicht/ so mag sies lassen/
Zynthie/ die stoltze die.
Was betrüb ich mich ümm Sie.
Eins ist mir ihr Huld' und hassen.
Zynthie sey wer sie sey;
Jch bin froh/ daß ich bin frey.
Vorhin thät' ich/ wie sie thäte.
Lieb' ist Gegen-liebe wehrt.
Jtzund/ weil sie sich verkehrt
bin auch ich auff andrer stette.
Zynthye

Der Oden
Alle Nymfen wuͤrden lachen/
und uns manchen ſchoͤnen Tantz/
manchen ſchoͤnen lieben Krantz
in den bunten Wieſen machen.

Jch auch wuͤrd auff meiner Pfeiffen
ein erfreutes Liedlein greiffen/
wenn ich in der Liebſten Schoß
alles Kummers wuͤrde loß.
Denn wolt’ ich an ſtat deß Klagen/
das mich itzt fuͤr ſeiner Pein/
kaum laͤßt mich und meine ſeyn/
nur von lauter Wonne ſagen.
O du ſchoͤne Salibene!
Salibene/ O du ſchoͤne!
Schau doch/ wie ſich alles liebt/
und in ſuͤßen Freuden uͤbt.
Alles wird durch Luſt geruͤhret.
Wir nur goͤnnen unſre Zeit
der verſtoßnen Einſamkeit.
Denck’ ob diß ſich auch gebuͤhret.


X.
WJl ſie nicht/ ſo mag ſies laſſen/
Zynthie/ die ſtoltze die.
Was betruͤb ich mich uͤmm Sie.
Eins iſt mir ihr Huld’ und haſſen.
Zynthie ſey wer ſie ſey;
Jch bin froh/ daß ich bin frey.
Vorhin thaͤt’ ich/ wie ſie thaͤte.
Lieb’ iſt Gegen-liebe wehrt.
Jtzund/ weil ſie ſich verkehrt
bin auch ich auff andrer ſtette.
Zynthye
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[496/0516] Der Oden Alle Nymfen wuͤrden lachen/ und uns manchen ſchoͤnen Tantz/ manchen ſchoͤnen lieben Krantz in den bunten Wieſen machen. Jch auch wuͤrd auff meiner Pfeiffen ein erfreutes Liedlein greiffen/ wenn ich in der Liebſten Schoß alles Kummers wuͤrde loß. Denn wolt’ ich an ſtat deß Klagen/ das mich itzt fuͤr ſeiner Pein/ kaum laͤßt mich und meine ſeyn/ nur von lauter Wonne ſagen. O du ſchoͤne Salibene! Salibene/ O du ſchoͤne! Schau doch/ wie ſich alles liebt/ und in ſuͤßen Freuden uͤbt. Alles wird durch Luſt geruͤhret. Wir nur goͤnnen unſre Zeit der verſtoßnen Einſamkeit. Denck’ ob diß ſich auch gebuͤhret. X. WJl ſie nicht/ ſo mag ſies laſſen/ Zynthie/ die ſtoltze die. Was betruͤb ich mich uͤmm Sie. Eins iſt mir ihr Huld’ und haſſen. Zynthie ſey wer ſie ſey; Jch bin froh/ daß ich bin frey. Vorhin thaͤt’ ich/ wie ſie thaͤte. Lieb’ iſt Gegen-liebe wehrt. Jtzund/ weil ſie ſich verkehrt bin auch ich auff andrer ſtette. Zynthye

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/516>, abgerufen am 21.11.2024.