Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Und du verletzte Charitinnebleibst stets auff deinem harten Sinne. Komm/ schönste/ lasse dich versöhnen/ und schaffe meiner Seelen Rast. Jch bitte durch die Zier der schönen/ da du das Lob vor allen hast. Ach nun/ verletzte Charitinne/ gebeut doch diesem harten Sinne. XJJJ. DAS Hertze von Demant/ hat sich in Fleisch gewand. die unverwandten Sinnen/ der harten Charitinnen hab' ich in meiner Hand. Biß hieher bin ich todt. Nun hat es keine Noth. Sie/ meines Lebens Leben/ hat mir diß wiedergeben/ was uns den Mund macht roth. Du schönes Zimmer du/ daß du mich bringst in Ruh. Violen und Narzissen die müssen aus dir spriessen/ und dich gantz decken zu. Der äuglein milder Plitz Gott Amors sein Geschütz'/ und die Korallen Lippen/ sind meine fäste Klippen/ und starcker Ritter-sitz. Der
Der Oden Und du verletzte Charitinnebleibſt ſtets auff deinem harten Sinne. Kom̃/ ſchoͤnſte/ laſſe dich verſoͤhnen/ und ſchaffe meiner Seelen Raſt. Jch bitte durch die Zier der ſchoͤnen/ da du das Lob vor allen haſt. Ach nun/ verletzte Charitinne/ gebeut doch dieſem harten Sinne. XJJJ. DAS Hertze von Demant/ hat ſich in Fleiſch gewand. die unverwandten Sinnen/ der harten Charitinnen hab’ ich in meiner Hand. Biß hieher bin ich todt. Nun hat es keine Noth. Sie/ meines Lebens Leben/ hat mir diß wiedergeben/ was uns den Mund macht roth. Du ſchoͤnes Zimmer du/ daß du mich bringſt in Ruh. Violen und Narziſſen die muͤſſen aus dir ſprieſſen/ und dich gantz decken zu. Der aͤuglein milder Plitz Gott Amors ſein Geſchuͤtz’/ und die Korallen Lippen/ ſind meine faͤſte Klippen/ und ſtarcker Ritter-ſitz. Der
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Der Oden
Und du verletzte Charitinne
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Kom̃/ ſchoͤnſte/ laſſe dich verſoͤhnen/
und ſchaffe meiner Seelen Raſt.
Jch bitte durch die Zier der ſchoͤnen/
da du das Lob vor allen haſt.
Ach nun/ verletzte Charitinne/
gebeut doch dieſem harten Sinne.
XJJJ.
DAS Hertze von Demant/
hat ſich in Fleiſch gewand.
die unverwandten Sinnen/
der harten Charitinnen
hab’ ich in meiner Hand.
Biß hieher bin ich todt.
Nun hat es keine Noth.
Sie/ meines Lebens Leben/
hat mir diß wiedergeben/
was uns den Mund macht roth.
Du ſchoͤnes Zimmer du/
daß du mich bringſt in Ruh.
Violen und Narziſſen
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