Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Fünfftes Buch. Eins ist da seyn/ und geschieden. Ein getreues Hertze hält. Giebt sich allezeit zu frieden. Steht auff/ wenn es nieder fällt. Jch bin froh bey höchstem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Nichts ist süßers/ als zwey Treue/ wenn sie eines worden seyn. Diß ists/ das ich mich erfreue. Und Sie giebt ihr Ja auch drein. Mir ist wol bey höchstem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. XXXV. JA/ Leben/ Jch bin angezündet/ von deiner Liebe keuschen Brunst; Was meine freyen Sinnen bindet/ das sind die Ketten deiner Gunst. Wie selten sind sie sonst beysammen/ ein Leib und Geist an Zier gleich reich. Diß duppelt meiner Liebe Flammen. Bey dir ist Schmuck und Zucht zugleich. Der Glantz/ die Schönheit/ das geberden. war dich zu lieben übrig satt. Doch muß diß vorgerühmet werden/ daß deine Jugend Tugend hat. So komm und laß mich werden innen der schönen Freuden süßen Frucht. Schatz/ dich allein besitzen können ists einig/ was mein Hertze sucht. Was L l iij
Fuͤnfftes Buch. Eins iſt da ſeyn/ und geſchieden. Ein getreues Hertze haͤlt. Giebt ſich allezeit zu frieden. Steht auff/ wenn es nieder faͤllt. Jch bin froh bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Nichts iſt ſuͤßers/ als zwey Treue/ wenn ſie eines worden ſeyn. Diß iſts/ das ich mich erfreue. Und Sie giebt ihr Ja auch drein. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. XXXV. JA/ Leben/ Jch bin angezuͤndet/ von deiner Liebe keuſchen Brunſt; Was meine freyen Sinnen bindet/ das ſind die Ketten deiner Gunſt. Wie ſelten ſind ſie ſonſt beyſammen/ ein Leib und Geiſt an Zier gleich reich. Diß duppelt meiner Liebe Flammen. Bey dir iſt Schmuck und Zucht zugleich. Der Glantz/ die Schoͤnheit/ das geberden. war dich zu lieben uͤbrig ſatt. Doch muß diß vorgeruͤhmet werden/ daß deine Jugend Tugend hat. So kom̃ und laß mich werden innen der ſchoͤnen Freuden ſuͤßen Frucht. Schatz/ dich allein beſitzen koͤnnen iſts einig/ was mein Hertze ſucht. Was L l iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0553" n="533"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Fuͤnfftes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg n="5"> <l> <hi rendition="#fr">Eins iſt da ſeyn/ und geſchieden.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ein getreues Hertze haͤlt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Giebt ſich allezeit zu frieden.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Steht auff/ wenn es nieder faͤllt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Jch bin froh bey hoͤchſtem Schmertze/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">denn ich weiß ein treues Hertze.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l> <hi rendition="#fr">Nichts iſt ſuͤßers/ als zwey Treue/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">wenn ſie eines worden ſeyn.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Diß iſts/ das ich mich erfreue.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">U</hi> <hi rendition="#fr">nd Sie giebt ihr Ja auch drein.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">denn ich weiß ein treues Hertze.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">XXXV.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">J</hi>A/ Leben/ Jch bin angezuͤndet/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">von deiner Liebe keuſchen Brunſt;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">Was meine freyen Sinnen bindet/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">das ſind die Ketten deiner Gunſt.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#fr">Wie ſelten ſind ſie ſonſt beyſammen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ein Leib und Geiſt an Zier gleich reich.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Diß duppelt meiner Liebe Flammen.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Bey dir iſt Schmuck und Zucht zugleich.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#fr">Der Glantz/ die Schoͤnheit/ das geberden.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">war dich zu lieben uͤbrig ſatt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Doch muß diß vorgeruͤhmet werden/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">daß deine Jugend Tugend hat.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#fr">So kom̃ und laß mich werden innen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">der ſchoͤnen Freuden ſuͤßen Frucht.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Schatz/ dich allein beſitzen koͤnnen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">iſts einig/ was mein Hertze ſucht.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">L l iij</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Was</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [533/0553]
Fuͤnfftes Buch.
Eins iſt da ſeyn/ und geſchieden.
Ein getreues Hertze haͤlt.
Giebt ſich allezeit zu frieden.
Steht auff/ wenn es nieder faͤllt.
Jch bin froh bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Nichts iſt ſuͤßers/ als zwey Treue/
wenn ſie eines worden ſeyn.
Diß iſts/ das ich mich erfreue.
Und Sie giebt ihr Ja auch drein.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
XXXV.
JA/ Leben/ Jch bin angezuͤndet/
von deiner Liebe keuſchen Brunſt;
Was meine freyen Sinnen bindet/
das ſind die Ketten deiner Gunſt.
Wie ſelten ſind ſie ſonſt beyſammen/
ein Leib und Geiſt an Zier gleich reich.
Diß duppelt meiner Liebe Flammen.
Bey dir iſt Schmuck und Zucht zugleich.
Der Glantz/ die Schoͤnheit/ das geberden.
war dich zu lieben uͤbrig ſatt.
Doch muß diß vorgeruͤhmet werden/
daß deine Jugend Tugend hat.
So kom̃ und laß mich werden innen
der ſchoͤnen Freuden ſuͤßen Frucht.
Schatz/ dich allein beſitzen koͤnnen
iſts einig/ was mein Hertze ſucht.
Was
L l iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |