Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Erstes Buch. das du bist/ ist. Was acht ich deinen Groll.Nun hab ich mich einst durch dich durch gelesen. Gott Lob und Danck/ Jch bin einmahl genesen. Wol mir fortan. Jch bin deß Himmels voll. Du thust kein gut/ und zwingst ihn/ daß er soll dich kehren aus mit deß Verderbers Besen. Hin/ Welt/ du Dunst. Von itzt an schwing' ich mich frey/ ledig/ loß/ hoch über mich und dich/ und alles das/ was hoch heist/ und dir heisset. Das höchste Gut erfüllet mich mit sich. Macht hoch/ macht reich. Jch bin nun nicht mehr Jch. Trutz dem/ das mich in mich zurücke reisset. XJJJ. NJcht nur alleine nichts weiß ich in mir zu finden/Gott sey mir Sünder gnädig. mit dem/ erzürnter GOtt/ ich könte vor dir stehn/ und mit behertzter Stirn dir unter Augen gehn. Jch reitze dich noch auff mit meinen bösen Sünden. Ja/ laß' auch itzt nicht nach dich ferner zu entzünden! Wie? soll ich mich denn auff für deiner Hochheit blöhn ein Phariseer seyn? mein nichtigs Thun erhöhn? und dich zu söhnen aus mit bösen unterwinden? Ach nein. Du kennst uns wol/ du scharffer Hertzen-gründer/ Jch sag' es frey heraus; Jch bin ein armer Sünder/ der deiner Güte darff/ soll er erlöset seyn. Schau meine Notturfft an/ und sey mir/ Gnade/ gnädig. Der du die weite Welt von aller Schuld sprichst ledig/ Du wirst ja nimmermehr zu mir nicht sagen nein. Das M m v
Erſtes Buch. das du biſt/ iſt. Was acht ich deinen Groll.Nun hab ich mich einſt durch dich durch geleſen. Gott Lob und Danck/ Jch bin einmahl geneſen. Wol mir fortan. Jch bin deß Himmels voll. Du thuſt kein gut/ und zwingſt ihn/ daß er ſoll dich kehren aus mit deß Verderbers Beſen. Hin/ Welt/ du Dunſt. Von itzt an ſchwing’ ich mich frey/ ledig/ loß/ hoch uͤber mich und dich/ und alles das/ was hoch heiſt/ und dir heiſſet. Das hoͤchſte Gut erfuͤllet mich mit ſich. Macht hoch/ macht reich. Jch bin nun nicht mehr Jch. Trutz dem/ das mich in mich zuruͤcke reiſſet. XJJJ. NJcht nur alleine nichts weiß ich in mir zu finden/Gott ſey mir Suͤnder gnaͤdig. mit dem/ erzuͤrnter GOtt/ ich koͤnte vor dir ſtehn/ und mit behertzter Stirn dir unter Augen gehn. Jch reitze dich noch auff mit meinen boͤſen Suͤnden. Ja/ laß’ auch itzt nicht nach dich ferner zu entzuͤnden! Wie? ſoll ich mich denn auff fuͤr deiner Hochheit bloͤhn ein Phariſeer ſeyn? mein nichtigs Thun erhoͤhn? und dich zu ſoͤhnen aus mit boͤſen unterwinden? Ach nein. Du keñſt uns wol/ du ſcharffer Hertzen-gruͤnder/ Jch ſag’ es frey heraus; Jch bin ein armer Suͤnder/ der deiner Guͤte darff/ ſoll er erloͤſet ſeyn. Schau meine Notturfft an/ und ſey mir/ Gnade/ gnaͤdig. Der du die weite Welt von aller Schuld ſprichſt ledig/ Du wirſt ja nimmermehr zu mir nicht ſagen nein. Das M m v
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Erſtes Buch.
das du biſt/ iſt. Was acht ich deinen Groll.
Nun hab ich mich einſt durch dich durch geleſen.
Gott Lob und Danck/ Jch bin einmahl geneſen.
Wol mir fortan. Jch bin deß Himmels voll.
Du thuſt kein gut/ und zwingſt ihn/ daß er ſoll
dich kehren aus mit deß Verderbers Beſen.
Hin/ Welt/ du Dunſt. Von itzt an ſchwing’ ich mich
frey/ ledig/ loß/ hoch uͤber mich und dich/
und alles das/ was hoch heiſt/ und dir heiſſet.
Das hoͤchſte Gut erfuͤllet mich mit ſich.
Macht hoch/ macht reich. Jch bin nun nicht mehr Jch.
Trutz dem/ das mich in mich zuruͤcke reiſſet.
XJJJ.
Gott ſey mir Suͤnder
gnaͤdig.
NJcht nur alleine nichts weiß ich in mir zu finden/
mit dem/ erzuͤrnter GOtt/ ich koͤnte vor dir ſtehn/
und mit behertzter Stirn dir unter Augen gehn.
Jch reitze dich noch auff mit meinen boͤſen Suͤnden.
Ja/ laß’ auch itzt nicht nach dich ferner zu entzuͤnden!
Wie? ſoll ich mich denn auff fuͤr deiner Hochheit bloͤhn
ein Phariſeer ſeyn? mein nichtigs Thun erhoͤhn?
und dich zu ſoͤhnen aus mit boͤſen unterwinden?
Ach nein. Du keñſt uns wol/ du ſcharffer Hertzen-gruͤnder/
Jch ſag’ es frey heraus; Jch bin ein armer Suͤnder/
der deiner Guͤte darff/ ſoll er erloͤſet ſeyn.
Schau meine Notturfft an/ und ſey mir/ Gnade/ gnaͤdig.
Der du die weite Welt von aller Schuld ſprichſt ledig/
Du wirſt ja nimmermehr zu mir nicht ſagen nein.
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