Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Sonnetten Jm fall' er aber säumt/ so gebt ihm diß Konfeckt/und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes schmeckt. Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet schon den Draggen/ Greifft frisch den Remen an; bringt alle Segel bey. Der fromme Norden jagt die außgesteckten Flaggen/ daß er noch unser Gast auff diesen Abend sey. XLVJ. DEN langsamen Verdruß der siebend halben Wochenüber die Pfirschen daselbst. streicht dieser Morgen hin. Habt wieder einen Muth Jhr dapfern Zimbern ihr. Das räuberische Blut/ das nach der Thone heißt/ hat sich vor euch verkrochen. Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zugesprochen. Schaut was die fremde Stadt/ was Astrachan doch thut. Das nicht mehr öde Land empfängt euch durch sein Gut/ das es zu eurer Lust und Ehren hat gebrochen. Seyd mehr froh/ als ihr seyd. Nicht Bachus nur alleine/ bewirbet sich ümm euch mit seinem braunen Weine. Pomona schickt euch auch aus ihren Gärten diß. Reist sicher/ wie ihr thut. Auch Kaspis kömmt geschwommen/ und heisset euer Schiff mit sanffter Fluht willkommen. Die Götter machen selbst euch eures Glücks gewiß. Den xiij. Sept: m. dc. xxxvj. lxx. Würste von der Stadt. über
Der Sonnetten Jm fall’ er aber ſaͤumt/ ſo gebt ihm diß Konfeckt/und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes ſchmeckt. Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet ſchon den Draggẽ/ Greifft friſch den Remen an; bringt alle Segel bey. Der fromme Norden jagt die außgeſteckten Flaggen/ daß er noch unſer Gaſt auff dieſen Abend ſey. XLVJ. DEN langſamen Verdruß der ſiebend halben Wochenuͤber die Pfirſchen daſelbſt. ſtreicht dieſer Morgen hin. Habt wieder einen Muth Jhr dapfern Zimbern ihr. Das raͤuberiſche Blut/ das nach der Thone heißt/ hat ſich vor euch verkrochen. Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zugeſprochen. Schaut was die fremde Stadt/ was Aſtrachan doch thut. Das nicht mehr oͤde Land empfaͤngt euch durch ſein Gut/ das es zu eurer Luſt und Ehren hat gebrochen. Seyd mehr froh/ als ihr ſeyd. Nicht Bachus nur alleine/ bewirbet ſich uͤm̃ euch mit ſeinem braunen Weine. Pomona ſchickt euch auch aus ihren Gaͤrten diß. Reiſt ſicher/ wie ihr thut. Auch Kaſpis koͤm̃t geſchwom̃en/ und heiſſet euer Schiff mit ſanffter Fluht willkommen. Die Goͤtter machen ſelbſt euch eures Gluͤcks gewiß. Den xiij. Sept: m. dc. xxxvj. lxx. Wuͤrſte von der Stadt. uͤber
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Der Sonnetten
Jm fall’ er aber ſaͤumt/ ſo gebt ihm diß Konfeckt/
und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes ſchmeckt.
Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet ſchon den Draggẽ/
Greifft friſch den Remen an; bringt alle Segel bey.
Der fromme Norden jagt die außgeſteckten Flaggen/
daß er noch unſer Gaſt auff dieſen Abend ſey.
XLVJ.
uͤber die Pfirſchen daſelbſt.
DEN langſamen Verdruß der ſiebend halben Wochen
ſtreicht dieſer Morgen hin. Habt wieder einen Muth
Jhr dapfern Zimbern ihr. Das raͤuberiſche Blut/
das nach der Thone heißt/ hat ſich vor euch verkrochen.
Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zugeſprochen.
Schaut was die fremde Stadt/ was Aſtrachan doch thut.
Das nicht mehr oͤde Land empfaͤngt euch durch ſein Gut/
das es zu eurer Luſt und Ehren hat gebrochen.
Seyd mehr froh/ als ihr ſeyd. Nicht Bachus nur alleine/
bewirbet ſich uͤm̃ euch mit ſeinem braunen Weine.
Pomona ſchickt euch auch aus ihren Gaͤrten diß.
Reiſt ſicher/ wie ihr thut. Auch Kaſpis koͤm̃t geſchwom̃en/
und heiſſet euer Schiff mit ſanffter Fluht willkommen.
Die Goͤtter machen ſelbſt euch eures Gluͤcks gewiß.
Den xiij. Sept: m. dc. xxxvj. lxx. Wuͤrſte
von der Stadt.
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