Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Sonn: Vierdtes Buch. X. JCh war an Kunst/ und Gut/ und Stande groß und reich.Herrn Pauli Fleming I der Med. Doct. Grabschrifft/ so er ihm selbst gemacht in Ham- burg/ den xxtix. Tag deß Mertzens m. dc. xl. auff seinem Todtbette drey Tage vor seinem seel: Absterben. Deß Glückes lieber Sohn. Von Eltern guter Ehren. Frey; Meine. Kunte mich aus meinen Mitteln nehren. Mein Schall floh überweit. Kein Landsmann sang mir gleich. Von reisen hochgepreist für keiner Mühe bleich. Jung/ wachsam/ unbesorgt. Man wird mich nennen hören. Biß daß die letzte Glut diß alles wird verstören. Diß/ Deütsche Klarien/ diß gantze danck' ich Euch. Verzeiht mir/ bin ichs werth/ Gott/ Vater/ Liebste/ Freun- Jch sag' Euch gute Nacht/ und trette willig ab. (de. Sonst alles ist gethan/ biß an das schwartze Grab. Was frey dem Tode steht/ das thu er seinem Feinde. Was bin ich viel besorgt/ den Othem auffzugeben? An mir ist minder nichts/ das lebet/ als mein Leben. Eines Andern. Hier liegt der deutsche Schwan/ der Ruhm der weisen Leute/Der Artzney lieber Sohn/ der wolberedte Mund/ Dem noch kein Landsmann ie gleich reden hat gekunt. Was/ Leser/ er itzt ist/ das kanstu werden heute. Der Sonn: Vierdtes Buch. X. JCh war an Kunſt/ und Gut/ und Stande groß und reich.Herꝛn Pauli Fleming I der Med. Doct. Grabſchrifft/ ſo er ihm ſelbſt gemacht in Ham- burg/ den xxtix. Tag deß Mertzens m. dc. xl. auff ſeinem Todtbette drey Tage vor ſeinem ſeel: Abſterben. Deß Gluͤckes lieber Sohn. Von Eltern guter Ehren. Frey; Meine. Kunte mich aus meinen Mitteln nehren. Mein Schall floh uͤberweit. Kein Landsmañ ſang mir gleich. Von reiſen hochgepreiſt fuͤr keiner Muͤhe bleich. Jung/ wachſam/ unbeſorgt. Man wird mich nennen hoͤren. Biß daß die letzte Glut diß alles wird verſtoͤren. Diß/ Deuͤtſche Klarien/ diß gantze danck’ ich Euch. Verzeiht mir/ bin ichs werth/ Gott/ Vater/ Liebſte/ Freun- Jch ſag’ Euch gute Nacht/ und trette willig ab. (de. Sonſt alles iſt gethan/ biß an das ſchwartze Grab. Was frey dem Tode ſteht/ das thu er ſeinem Feinde. Was bin ich viel beſorgt/ den Othem auffzugeben? An mir iſt minder nichts/ das lebet/ als mein Leben. Eines Andern. Hier liegt der deutſche Schwan/ der Ruhm der weiſen Leute/Der Artzney lieber Sohn/ der wolberedte Mund/ Dem noch kein Landsmann ie gleich reden hat gekunt. Was/ Leſer/ er itzt iſt/ das kanſtu werden heute. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0690" n="670"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Sonn: Vierdtes Buch.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#b">X.<lb/> Herꝛn</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Pauli Fleming I</hi></hi><hi rendition="#fr">der</hi><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Med. Doct.</hi></hi><lb/> Grabſchrifft/ ſo er ihm ſelbſt gemacht in Ham-<lb/> burg/ den xxtix. Tag deß Mertzens m. dc. xl. auff<lb/> ſeinem Todtbette drey Tage vor ſeinem ſeel:<lb/> Abſterben.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">J</hi>Ch war an Kunſt/ und Gut/ und Stande groß und reich.</l><lb/> <l>Deß Gluͤckes lieber Sohn. Von Eltern guter Ehren.</l><lb/> <l>Frey; Meine. Kunte mich aus meinen Mitteln nehren.</l><lb/> <l>Mein Schall floh uͤberweit. Kein Landsmañ ſang mir gleich.</l><lb/> <l>Von reiſen hochgepreiſt fuͤr keiner Muͤhe bleich.</l><lb/> <l>Jung/ wachſam/ unbeſorgt. Man wird mich nennen hoͤren.</l><lb/> <l>Biß daß die letzte Glut diß alles wird verſtoͤren.</l><lb/> <l>Diß/ Deuͤtſche Klarien/ diß gantze danck’ ich Euch.</l><lb/> <l>Verzeiht mir/ bin ichs werth/ Gott/ Vater/ Liebſte/ Freun-</l><lb/> <l>Jch ſag’ Euch gute Nacht/ und trette willig ab. <hi rendition="#et">(de.</hi></l><lb/> <l>Sonſt alles iſt gethan/ biß an das ſchwartze Grab.</l><lb/> <l>Was frey dem Tode ſteht/ das thu er ſeinem Feinde.</l><lb/> <l>Was bin ich viel beſorgt/ den Othem auffzugeben?</l><lb/> <l>An mir iſt minder nichts/ das lebet/ als mein Leben.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Eines Andern.</hi> </head><lb/> <l>Hier liegt der deutſche Schwan/ der Ruhm der weiſen Leute/</l><lb/> <l>Der Artzney lieber Sohn/ der wolberedte Mund/</l><lb/> <l>Dem noch kein Landsmann ie gleich reden hat gekunt.</l><lb/> <l>Was/ Leſer/ er itzt iſt/ das kanſtu werden heute.</l> </lg><lb/> <bibl> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">C. H. Z.</hi> </hi> </bibl> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [670/0690]
Der Sonn: Vierdtes Buch.
X.
Herꝛn Pauli Fleming I der Med. Doct.
Grabſchrifft/ ſo er ihm ſelbſt gemacht in Ham-
burg/ den xxtix. Tag deß Mertzens m. dc. xl. auff
ſeinem Todtbette drey Tage vor ſeinem ſeel:
Abſterben.
JCh war an Kunſt/ und Gut/ und Stande groß und reich.
Deß Gluͤckes lieber Sohn. Von Eltern guter Ehren.
Frey; Meine. Kunte mich aus meinen Mitteln nehren.
Mein Schall floh uͤberweit. Kein Landsmañ ſang mir gleich.
Von reiſen hochgepreiſt fuͤr keiner Muͤhe bleich.
Jung/ wachſam/ unbeſorgt. Man wird mich nennen hoͤren.
Biß daß die letzte Glut diß alles wird verſtoͤren.
Diß/ Deuͤtſche Klarien/ diß gantze danck’ ich Euch.
Verzeiht mir/ bin ichs werth/ Gott/ Vater/ Liebſte/ Freun-
Jch ſag’ Euch gute Nacht/ und trette willig ab. (de.
Sonſt alles iſt gethan/ biß an das ſchwartze Grab.
Was frey dem Tode ſteht/ das thu er ſeinem Feinde.
Was bin ich viel beſorgt/ den Othem auffzugeben?
An mir iſt minder nichts/ das lebet/ als mein Leben.
Eines Andern.
Hier liegt der deutſche Schwan/ der Ruhm der weiſen Leute/
Der Artzney lieber Sohn/ der wolberedte Mund/
Dem noch kein Landsmann ie gleich reden hat gekunt.
Was/ Leſer/ er itzt iſt/ das kanſtu werden heute.
C. H. Z.
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