Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.herstammend. Er war während des spanischen Erbfolgekrieges in Italien 17) General von Retzow, Intendant der Armee. 1758 befehligte 18) Oberst von Wobersnow, erster Adjutant des Königs. Er 19) August Wilhelm, allen preußischen Helden, welche von 1740 bis 20) von Goltz, Adjutant des Königs. Er wurde 1756 nach Preu- 21) von Blumenthal, Major im Regiment Prinz Heinrich. Sein 22) von Reder, Chef eines Kavallerieregiments. Als Commandeur 23) von Marwitz, Quartiermeister bei der Armee des Königs. 24) De-Quede, Adjutant beim Prinzen von Preußen, Bruder herſtammend. Er war während des ſpaniſchen Erbfolgekrieges in Italien 17) General von Retzow, Intendant der Armee. 1758 befehligte 18) Oberſt von Wobersnow, erſter Adjutant des Königs. Er 19) Auguſt Wilhelm, allen preußiſchen Helden, welche von 1740 bis 20) von Goltz, Adjutant des Königs. Er wurde 1756 nach Preu- 21) von Blumenthal, Major im Regiment Prinz Heinrich. Sein 22) von Reder, Chef eines Kavallerieregiments. Als Commandeur 23) von Marwitz, Quartiermeiſter bei der Armee des Königs. 24) De-Quede, Adjutant beim Prinzen von Preußen, Bruder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0468" n="450"/> herſtammend. Er war während des ſpaniſchen Erbfolgekrieges in Italien<lb/> und Flandern bei dem preußiſchen Heere zugegen. Im Kriege 1740 zeigte<lb/> er ſich wie ein zweiter Bayard, ohne Furcht und ohne Tadel. In der<lb/> Schlacht bei Prag, den 6. Mai 1757, ſtarb er auf dem Bette der Ehren.</p><lb/> <p>17) <hi rendition="#g">General von Retzow</hi>, Intendant der Armee. 1758 befehligte<lb/> er ein von der Armee des Königs getrenntes Corps. Er war bei Weißen-<lb/> berg gelagert, wo der rechte Flügel der Daunſchen Armee ihm gegenüber<lb/> ſtand. Am Tage des unglücklichen Ueberfalls bei Hochkirch, den 14. Octo-<lb/> ber 1758, beſetzte er eine Anhöhe hinter der Armee des Königs und ſo<lb/> wurde durch ſeine Klugheit und Tapferkeit der Rückzug gedeckt. Er ſtarb<lb/> einen Monat darauf, als er ſeinem Vaterlande einen ſo wichtigen Dienſt<lb/> geleiſtet hatte.</p><lb/> <p>18) <hi rendition="#g">Oberſt von Wobersnow</hi>, erſter Adjutant des Königs. Er<lb/> zeichnete ſich aus durch lebhaftes Ehrgefühl und große militairiſche Kennt-<lb/> niſſe. 1757 in der Schlacht bei Prag, als er den preußiſchen linken Flü-<lb/> gel ſammelte, um ſolchen auf’s neue gegen den Feind zu führen, wurde<lb/> er verwundet. Er war bei allen Feldzügen gegen die Ruſſen. Die Schlacht<lb/> bei Kai wurde wider ſeinen Willen geliefert; die Preußen verloren ſie,<lb/> und er fiel als Held.</p><lb/> <p>19) <hi rendition="#g">Auguſt Wilhelm</hi>, allen preußiſchen Helden, welche von 1740 bis<lb/> 1745 durch ihre Thaten ſich auszeichneten, und allen denen, welche wäh-<lb/> rend des ſiebenjährigen Krieges das Vaterland vertheidigten und retteten,<lb/> wohl bekannt.</p><lb/> <p>20) <hi rendition="#g">von Goltz</hi>, Adjutant des Königs. Er wurde 1756 nach Preu-<lb/> ßen geſendet, um den Marſchall Lehwald, welcher die Armee gegen die<lb/> Ruſſen befehligte, mit ſeinem Rath zu unterſtützen. Ein umfaſſender, tief-<lb/> blickender Geiſt, mit militairiſchen Kenntniſſen vereint, würde ſeinen<lb/> Namen verherrlicht haben, wenn ſein, alle Gefahren verachtender, Muth<lb/> in der Schlacht bei Jägerndorff ihn nicht dem Vaterland entriſſen hätte.</p><lb/> <p>21) <hi rendition="#g">von Blumenthal</hi>, Major im Regiment Prinz Heinrich. Sein<lb/> heller Geiſt, ſein rechtliches Gemüth führten ihn Hand in Hand der Voll-<lb/> kommenheit entgegen, als er bei Vertheidigung eines Poſtens bei Oſtritz<lb/> in der Lauſitz getödtet wurde, am 31. September 1756.</p><lb/> <p>22) <hi rendition="#g">von Reder</hi>, Chef eines Kavallerieregiments. Als Commandeur<lb/> des Küraſſier-Regiments Schmettau durchbrach er die öſterreichiſche In-<lb/> fanterie, und nahm ein ganzes Regiment gefangen. Am 29. October 1762,<lb/> in der Schlacht bei Freiberg in Sachſen, erwarb er ſich neuen Ruhm.</p><lb/> <p>23) <hi rendition="#g">von Marwitz</hi>, Quartiermeiſter bei der Armee des Königs.<lb/> Erwarb ſich große Verdienſte in allen Kriegen, war bei allen Schlachten<lb/> zugegen und zeichnete ſich aus bei mehreren Vorfällen. Er ſtarb 1759 im<lb/> 36ſten Jahre ſeines Alters. Vielleicht wären ſein Werth und ſeine Ver-<lb/> dienſte vergeſſen, wenn dieſes Denkmal ſein Andenken nicht aufbewahrte.</p><lb/> <p>24) <hi rendition="#g">De-Quede</hi>, Adjutant beim Prinzen von Preußen, Bruder<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [450/0468]
herſtammend. Er war während des ſpaniſchen Erbfolgekrieges in Italien
und Flandern bei dem preußiſchen Heere zugegen. Im Kriege 1740 zeigte
er ſich wie ein zweiter Bayard, ohne Furcht und ohne Tadel. In der
Schlacht bei Prag, den 6. Mai 1757, ſtarb er auf dem Bette der Ehren.
17) General von Retzow, Intendant der Armee. 1758 befehligte
er ein von der Armee des Königs getrenntes Corps. Er war bei Weißen-
berg gelagert, wo der rechte Flügel der Daunſchen Armee ihm gegenüber
ſtand. Am Tage des unglücklichen Ueberfalls bei Hochkirch, den 14. Octo-
ber 1758, beſetzte er eine Anhöhe hinter der Armee des Königs und ſo
wurde durch ſeine Klugheit und Tapferkeit der Rückzug gedeckt. Er ſtarb
einen Monat darauf, als er ſeinem Vaterlande einen ſo wichtigen Dienſt
geleiſtet hatte.
18) Oberſt von Wobersnow, erſter Adjutant des Königs. Er
zeichnete ſich aus durch lebhaftes Ehrgefühl und große militairiſche Kennt-
niſſe. 1757 in der Schlacht bei Prag, als er den preußiſchen linken Flü-
gel ſammelte, um ſolchen auf’s neue gegen den Feind zu führen, wurde
er verwundet. Er war bei allen Feldzügen gegen die Ruſſen. Die Schlacht
bei Kai wurde wider ſeinen Willen geliefert; die Preußen verloren ſie,
und er fiel als Held.
19) Auguſt Wilhelm, allen preußiſchen Helden, welche von 1740 bis
1745 durch ihre Thaten ſich auszeichneten, und allen denen, welche wäh-
rend des ſiebenjährigen Krieges das Vaterland vertheidigten und retteten,
wohl bekannt.
20) von Goltz, Adjutant des Königs. Er wurde 1756 nach Preu-
ßen geſendet, um den Marſchall Lehwald, welcher die Armee gegen die
Ruſſen befehligte, mit ſeinem Rath zu unterſtützen. Ein umfaſſender, tief-
blickender Geiſt, mit militairiſchen Kenntniſſen vereint, würde ſeinen
Namen verherrlicht haben, wenn ſein, alle Gefahren verachtender, Muth
in der Schlacht bei Jägerndorff ihn nicht dem Vaterland entriſſen hätte.
21) von Blumenthal, Major im Regiment Prinz Heinrich. Sein
heller Geiſt, ſein rechtliches Gemüth führten ihn Hand in Hand der Voll-
kommenheit entgegen, als er bei Vertheidigung eines Poſtens bei Oſtritz
in der Lauſitz getödtet wurde, am 31. September 1756.
22) von Reder, Chef eines Kavallerieregiments. Als Commandeur
des Küraſſier-Regiments Schmettau durchbrach er die öſterreichiſche In-
fanterie, und nahm ein ganzes Regiment gefangen. Am 29. October 1762,
in der Schlacht bei Freiberg in Sachſen, erwarb er ſich neuen Ruhm.
23) von Marwitz, Quartiermeiſter bei der Armee des Königs.
Erwarb ſich große Verdienſte in allen Kriegen, war bei allen Schlachten
zugegen und zeichnete ſich aus bei mehreren Vorfällen. Er ſtarb 1759 im
36ſten Jahre ſeines Alters. Vielleicht wären ſein Werth und ſeine Ver-
dienſte vergeſſen, wenn dieſes Denkmal ſein Andenken nicht aufbewahrte.
24) De-Quede, Adjutant beim Prinzen von Preußen, Bruder
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeFontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |