Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863.Unter hundert Menschen, die zu denken glauben, ist kaum einer, [Spaltenumbruch] Mais vous le possedez, Voltaire, Et e'est vouloir vous ennuyer Que d'aller longtemps calculer L'heritage de votre pere. Was ich vom "Mahomet" erhalten habe, erscheint mir vorzüglich. [Spaltenumbruch] Un poeme immortel des Muses ap- prouve La Satire, aux abois, de depit con- sumee, Craind d'emousir ses dents sur votre renommee; Et Rival de Virgille, eleve de Newton, Cet esprit, ces talents, ces qua- lites du coeur Peuvent plus sur mes sens que tout ambassadeur. Ich bin, mein theurer Voltaire, mit vorzüglicher Hochachtung etc. Unter hundert Menſchen, die zu denken glauben, iſt kaum einer, [Spaltenumbruch] Mais vous le possédez, Voltaire, Et e’est vouloir vous ennuyer Que d’aller longtemps calculer L’heritage de votre père. Was ich vom „Mahomet“ erhalten habe, erſcheint mir vorzüglich. [Spaltenumbruch] Un poeme immortel des Muses ap- prouvé La Satire, aux abois, de depit con- sumée, Craind d’emousir ses dents sur votre renommée; Et Rival de Virgille, élève de Newton, Cet esprit, ces talents, ces qua- lités du coeur Peuvent plus sur mes sens que tout ambassadeur. Ich bin, mein theurer Voltaire, mit vorzüglicher Hochachtung ꝛc. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0183" n="171"/> <p>Unter hundert Menſchen, die zu denken <hi rendition="#g">glauben</hi>, iſt kaum einer,<lb/> der <hi rendition="#g">wirklich</hi> denkt. Dieſer ſchöpferiſche Geiſt aber, der die Ideen zu ver-<lb/> mehren weiß, der da einen Zuſammenhang der Dinge wahrnimmt, wo<lb/> der Unaufmerkſame kaum irgend etwas zu entdecken verſteht, dieſer <hi rendition="#aq">bon-<lb/> sens,</hi> dieſe Kraft des geſunden Menſchenverſtandes iſt es, die meiner Mei-<lb/> nung nach den weſentlichſten Theil eines Mannes von Genie ausmacht.</p><lb/> <cb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#aq">Mais vous le possédez, Voltaire,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Et e’est vouloir</hi> vous ennuyer</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i"><hi rendition="#i">Que d’aller longtemps</hi> calculer</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i">L’heritage de votre père.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <p>Was ich vom „Mahomet“ erhalten habe, erſcheint mir vorzüglich.<lb/> Sie, mein theurer Voltaire, bedürfen nicht der Beredſamkeit des Herrn<lb/> von Valori; Sie ſind in der glücklichen Lage, daß Ihren Ruf Niemand<lb/> weder zu zerſtören noch zu ſteigern vermag.</p><lb/> <cb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Un poeme immortel des Muses ap-</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">prouvé</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">La Satire, aux abois, de depit con-</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">sumée,</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Craind d’emousir ses dents sur</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">votre renommée;</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Et Rival de Virgille, élève de Newton,</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i">Cet esprit, ces talents, ces qua-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i">lités du coeur</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i">Peuvent plus sur mes sens que</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#i">tout ambassadeur.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <p>Ich bin, mein theurer Voltaire, mit vorzüglicher Hochachtung ꝛc.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0183]
Unter hundert Menſchen, die zu denken glauben, iſt kaum einer,
der wirklich denkt. Dieſer ſchöpferiſche Geiſt aber, der die Ideen zu ver-
mehren weiß, der da einen Zuſammenhang der Dinge wahrnimmt, wo
der Unaufmerkſame kaum irgend etwas zu entdecken verſteht, dieſer bon-
sens, dieſe Kraft des geſunden Menſchenverſtandes iſt es, die meiner Mei-
nung nach den weſentlichſten Theil eines Mannes von Genie ausmacht.
Mais vous le possédez, Voltaire,
Et e’est vouloir vous ennuyer
Que d’aller longtemps calculer
L’heritage de votre père.
Was ich vom „Mahomet“ erhalten habe, erſcheint mir vorzüglich.
Sie, mein theurer Voltaire, bedürfen nicht der Beredſamkeit des Herrn
von Valori; Sie ſind in der glücklichen Lage, daß Ihren Ruf Niemand
weder zu zerſtören noch zu ſteigern vermag.
Un poeme immortel des Muses ap-
prouvé
La Satire, aux abois, de depit con-
sumée,
Craind d’emousir ses dents sur
votre renommée;
Et Rival de Virgille, élève de Newton,
Cet esprit, ces talents, ces qua-
lités du coeur
Peuvent plus sur mes sens que
tout ambassadeur.
Ich bin, mein theurer Voltaire, mit vorzüglicher Hochachtung ꝛc.
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