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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

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wenigstens in seinen Grundzügen -- anlegen. Raule war sehr
reich. Er bewirthete verschiedentlich den Kurfürsten sammt seinem
ganzen Hofe im Rosenfelder Lustschlosse, und der Poet v. Ca-
nitz konnte damals singen:

Der Churfürst und was fürstlich heißt,
Haben jüngst beim Raule gespeist
Mittags zu Rosenfelde.

Aber Glück und Ehre waren von kurzer Dauer. Raule,
wie so viele Personen aus der Regierungszeit Friedrichs III.,
wurde der Unterschlagung bezichtigt und fiel in Ungnade,
während sein ganzer Besitz confiscirt wurde.

Rosenfelde war nun landesherrlich. Zwei Jahre später
(1700) wechselte es den Namen und wurde Friedrichsfelde.


Friedrichsfelde von 1700--1731.

Markgraf Albrecht.

Friedrichsfelde war nun also landesherrlich und blieb es
bis zum 25. November 1717, unter welchem Datum König
Friedrich Wilhelm I. seinem Stiefonkel, dem Markgrafen
Albrecht von Schwedt das Schloßgut zum Geschenk machte.

Markgraf Albrecht, der damalige Herrenmeister des Jo-
hanniter-Ordens, scheint aber schon vorher unter Gutheißung
des Königs seinen gelegentlichen Sommeraufenthalt daselbst
genommen zu haben; denn die Ordensbücher sprechen von einem
Capitel, das bereits am 10. September 1717 in Friedrichs-
felde abgehalten wurde.

angelegt waren. Es waren die folgenden: 1) der Sparr'sche zu Pren-
den, 2) der Dohna'sche zu Schönhausen, 3) der Otto v. Schwerin'sche
zu Alt-Landsberg, 4) der Löben'sche zu Schenkendorf, 5) der Raban
v. Canstein'sche zu Lindenberg, 6) der B. v. Pöllnitz'sche zu Buch,
7) der Caspar v. Blumenthal'sche zu Stavenau, 8) der v. Götz'sche zu
Rosenthal, 9) der v. Börstell'sche zu Hohen-Finow, 10) der Heydekamp'-
sche zu Rüdow (Rudow?), 11) der Franz v. Meinders'sche zu Berlin,
vor dem (damaligen) Stralauer Thore.
Fontane, Wanderungen. III. 26

wenigſtens in ſeinen Grundzügen — anlegen. Raule war ſehr
reich. Er bewirthete verſchiedentlich den Kurfürſten ſammt ſeinem
ganzen Hofe im Roſenfelder Luſtſchloſſe, und der Poet v. Ca-
nitz konnte damals ſingen:

Der Churfürſt und was fürſtlich heißt,
Haben jüngſt beim Raule geſpeiſt
Mittags zu Roſenfelde.

Aber Glück und Ehre waren von kurzer Dauer. Raule,
wie ſo viele Perſonen aus der Regierungszeit Friedrichs III.,
wurde der Unterſchlagung bezichtigt und fiel in Ungnade,
während ſein ganzer Beſitz confiscirt wurde.

Roſenfelde war nun landesherrlich. Zwei Jahre ſpäter
(1700) wechſelte es den Namen und wurde Friedrichsfelde.


Friedrichsfelde von 1700—1731.

Markgraf Albrecht.

Friedrichsfelde war nun alſo landesherrlich und blieb es
bis zum 25. November 1717, unter welchem Datum König
Friedrich Wilhelm I. ſeinem Stiefonkel, dem Markgrafen
Albrecht von Schwedt das Schloßgut zum Geſchenk machte.

Markgraf Albrecht, der damalige Herrenmeiſter des Jo-
hanniter-Ordens, ſcheint aber ſchon vorher unter Gutheißung
des Königs ſeinen gelegentlichen Sommeraufenthalt daſelbſt
genommen zu haben; denn die Ordensbücher ſprechen von einem
Capitel, das bereits am 10. September 1717 in Friedrichs-
felde abgehalten wurde.

angelegt waren. Es waren die folgenden: 1) der Sparr’ſche zu Pren-
den, 2) der Dohna’ſche zu Schönhauſen, 3) der Otto v. Schwerin’ſche
zu Alt-Landsberg, 4) der Löben’ſche zu Schenkendorf, 5) der Raban
v. Canſtein’ſche zu Lindenberg, 6) der B. v. Pöllnitz’ſche zu Buch,
7) der Caspar v. Blumenthal’ſche zu Stavenau, 8) der v. Götz’ſche zu
Roſenthal, 9) der v. Börſtell’ſche zu Hohen-Finow, 10) der Heydekamp’-
ſche zu Rüdow (Rudow?), 11) der Franz v. Meinders’ſche zu Berlin,
vor dem (damaligen) Stralauer Thore.
Fontane, Wanderungen. III. 26
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[401/0419] wenigſtens in ſeinen Grundzügen — anlegen. Raule war ſehr reich. Er bewirthete verſchiedentlich den Kurfürſten ſammt ſeinem ganzen Hofe im Roſenfelder Luſtſchloſſe, und der Poet v. Ca- nitz konnte damals ſingen: Der Churfürſt und was fürſtlich heißt, Haben jüngſt beim Raule geſpeiſt Mittags zu Roſenfelde. Aber Glück und Ehre waren von kurzer Dauer. Raule, wie ſo viele Perſonen aus der Regierungszeit Friedrichs III., wurde der Unterſchlagung bezichtigt und fiel in Ungnade, während ſein ganzer Beſitz confiscirt wurde. Roſenfelde war nun landesherrlich. Zwei Jahre ſpäter (1700) wechſelte es den Namen und wurde Friedrichsfelde. Friedrichsfelde von 1700—1731. Markgraf Albrecht. Friedrichsfelde war nun alſo landesherrlich und blieb es bis zum 25. November 1717, unter welchem Datum König Friedrich Wilhelm I. ſeinem Stiefonkel, dem Markgrafen Albrecht von Schwedt das Schloßgut zum Geſchenk machte. Markgraf Albrecht, der damalige Herrenmeiſter des Jo- hanniter-Ordens, ſcheint aber ſchon vorher unter Gutheißung des Königs ſeinen gelegentlichen Sommeraufenthalt daſelbſt genommen zu haben; denn die Ordensbücher ſprechen von einem Capitel, das bereits am 10. September 1717 in Friedrichs- felde abgehalten wurde. *) *) angelegt waren. Es waren die folgenden: 1) der Sparr’ſche zu Pren- den, 2) der Dohna’ſche zu Schönhauſen, 3) der Otto v. Schwerin’ſche zu Alt-Landsberg, 4) der Löben’ſche zu Schenkendorf, 5) der Raban v. Canſtein’ſche zu Lindenberg, 6) der B. v. Pöllnitz’ſche zu Buch, 7) der Caspar v. Blumenthal’ſche zu Stavenau, 8) der v. Götz’ſche zu Roſenthal, 9) der v. Börſtell’ſche zu Hohen-Finow, 10) der Heydekamp’- ſche zu Rüdow (Rudow?), 11) der Franz v. Meinders’ſche zu Berlin, vor dem (damaligen) Stralauer Thore. Fontane, Wanderungen. III. 26

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/419>, abgerufen am 24.11.2024.