Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Sprach da eine Zweite:
"Wohl, sie stimme dem bei,
Daß zu fallen im Streite
Ein Vergnügen sei;
Nur sie wäre verwundert,
Daß man auf Sparta säh',
Pforzheim und seine Vierhundert
Hätte man ja in der Näh'".
Sprach es. Die Anderen alle,
Immer gesinnungsvoll,
Klatschten in diesem Falle
Geradezu wie toll; --
Siehe! da schwarz am Himmel,
Wie Heuschreckenzug,
Nahet das Wespengewimmel
Sich im Siegesflug.
Sprach da eine Zweite:
„Wohl, ſie ſtimme dem bei,
Daß zu fallen im Streite
Ein Vergnügen ſei;
Nur ſie wäre verwundert,
Daß man auf Sparta ſäh’,
Pforzheim und ſeine Vierhundert
Hätte man ja in der Näh’“.
Sprach es. Die Anderen alle,
Immer geſinnungsvoll,
Klatſchten in dieſem Falle
Geradezu wie toll; —
Siehe! da ſchwarz am Himmel,
Wie Heuſchreckenzug,
Nahet das Wespengewimmel
Sich im Siegesflug.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0206" n="192"/>
            </l>
            <lg n="4">
              <l>Sprach da eine Zweite:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Wohl, &#x017F;ie &#x017F;timme dem bei,</l><lb/>
              <l>Daß zu fallen im Streite</l><lb/>
              <l>Ein Vergnügen &#x017F;ei;</l><lb/>
              <l>Nur &#x017F;ie wäre verwundert,</l><lb/>
              <l>Daß man auf Sparta &#x017F;äh&#x2019;,</l><lb/>
              <l>Pforzheim und &#x017F;eine Vierhundert</l><lb/>
              <l>Hätte man ja in der Näh&#x2019;&#x201C;.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Sprach es. Die Anderen alle,</l><lb/>
              <l>Immer ge&#x017F;innungsvoll,</l><lb/>
              <l>Klat&#x017F;chten in die&#x017F;em Falle</l><lb/>
              <l>Geradezu wie toll; &#x2014;</l><lb/>
              <l>Siehe! da &#x017F;chwarz am Himmel,</l><lb/>
              <l>Wie Heu&#x017F;chreckenzug,</l><lb/>
              <l>Nahet das Wespengewimmel</l><lb/>
              <l>Sich im Siegesflug.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0206] Sprach da eine Zweite: „Wohl, ſie ſtimme dem bei, Daß zu fallen im Streite Ein Vergnügen ſei; Nur ſie wäre verwundert, Daß man auf Sparta ſäh’, Pforzheim und ſeine Vierhundert Hätte man ja in der Näh’“. Sprach es. Die Anderen alle, Immer geſinnungsvoll, Klatſchten in dieſem Falle Geradezu wie toll; — Siehe! da ſchwarz am Himmel, Wie Heuſchreckenzug, Nahet das Wespengewimmel Sich im Siegesflug.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/206
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/206>, abgerufen am 21.11.2024.