Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Auch die Bienen, in Demuth Werden sich deß bewußt, Schier unendliche Wehmuth Schleicht in ihre Brust, Stimmen statt Schlachtgesanges, Klagelieder an, Und vor allem ein banges: "Zeige dich braver Mann!" Siehe, da schnell ein Sasse
Tritt hervor aus den Reih'n: "Mach' Euch eine Gasse Liebe Genossen mein!" Und als ob es ihm wäre Nichtiger Zeitvertreib, Drückt er dreizehn Speere Tief sich in den Leib. Auch die Bienen, in Demuth Werden ſich deß bewußt, Schier unendliche Wehmuth Schleicht in ihre Bruſt, Stimmen ſtatt Schlachtgeſanges, Klagelieder an, Und vor allem ein banges: „Zeige dich braver Mann!“ Siehe, da ſchnell ein Saſſe
Tritt hervor aus den Reih’n: „Mach’ Euch eine Gaſſe Liebe Genoſſen mein!“ Und als ob es ihm wäre Nichtiger Zeitvertreib, Drückt er dreizehn Speere Tief ſich in den Leib. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0208" n="194"/> </l> <lg n="8"> <l>Auch die Bienen, in Demuth</l><lb/> <l>Werden ſich deß bewußt,</l><lb/> <l>Schier unendliche Wehmuth</l><lb/> <l>Schleicht in ihre Bruſt,</l><lb/> <l>Stimmen ſtatt Schlachtgeſanges,</l><lb/> <l>Klagelieder an,</l><lb/> <l>Und vor allem ein banges:</l><lb/> <l>„Zeige dich braver Mann!“</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Siehe, da ſchnell ein Saſſe</l><lb/> <l>Tritt hervor aus den Reih’n:</l><lb/> <l>„Mach’ Euch eine Gaſſe</l><lb/> <l>Liebe Genoſſen mein!“</l><lb/> <l>Und als ob es ihm wäre</l><lb/> <l>Nichtiger Zeitvertreib,</l><lb/> <l>Drückt er dreizehn Speere</l><lb/> <l>Tief ſich in den Leib.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0208]
Auch die Bienen, in Demuth
Werden ſich deß bewußt,
Schier unendliche Wehmuth
Schleicht in ihre Bruſt,
Stimmen ſtatt Schlachtgeſanges,
Klagelieder an,
Und vor allem ein banges:
„Zeige dich braver Mann!“
Siehe, da ſchnell ein Saſſe
Tritt hervor aus den Reih’n:
„Mach’ Euch eine Gaſſe
Liebe Genoſſen mein!“
Und als ob es ihm wäre
Nichtiger Zeitvertreib,
Drückt er dreizehn Speere
Tief ſich in den Leib.
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