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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Illo nur, Herz wie Kehle
Hält er bei Laune sich,
Dicht ist seine Seele
Gegen Hieb und Stich,
Trägt ein Büffelkoller
Wie sein Körper traun, --
Lustiger und toller
War er nie zu schaun.
Und vom Trunke heiser
Kreischt er jetzt und lacht:
"Das erst ist der Kaiser,
Wer den Kaiser macht;
Eid und Treue brechen
Schreckt den Feigen allein,
Hoch, der König der Czechen,
Herzog Wallenstein!"
Illo nur, Herz wie Kehle
Hält er bei Laune ſich,
Dicht iſt ſeine Seele
Gegen Hieb und Stich,
Trägt ein Büffelkoller
Wie ſein Körper traun, —
Luſtiger und toller
War er nie zu ſchaun.
Und vom Trunke heiſer
Kreiſcht er jetzt und lacht:
„Das erſt iſt der Kaiſer,
Wer den Kaiſer macht;
Eid und Treue brechen
Schreckt den Feigen allein,
Hoch, der König der Czechen,
Herzog Wallenſtein!“
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[205/0219] Illo nur, Herz wie Kehle Hält er bei Laune ſich, Dicht iſt ſeine Seele Gegen Hieb und Stich, Trägt ein Büffelkoller Wie ſein Körper traun, — Luſtiger und toller War er nie zu ſchaun. Und vom Trunke heiſer Kreiſcht er jetzt und lacht: „Das erſt iſt der Kaiſer, Wer den Kaiſer macht; Eid und Treue brechen Schreckt den Feigen allein, Hoch, der König der Czechen, Herzog Wallenſtein!“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/219>, abgerufen am 15.05.2024.