Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Im Staube liegt die heilge Sache
Des Volks, und bettelt vor dem Thron,
Schon aber weben Haß und Rache
Dein Siegeskleid -- Revolution.
Schon schlummert Er in goldner Wiege,
Deß Stirne jenen Stempel trägt,
Den auf des Mordgeweihten Züge
Von Jugend auf das Schicksal prägt;
Schon athmet Cromwell, schon allnachtens
Tritt Englands Zukunft vor ihn hin,
Und legt die Keime künftgen Trachtens
In seinen ruhmbegiergen Sinn;
Schon graut der Tag, nur noch ein Kurzes
So steigt die Sonne blutigroth,
Doch für die Zeichen nahnden Sturzes
Ist jede Fürstenseele todt.
An Jacobs Hof drückt ihren Stempel
Die Lust noch auf jedwede Stirn,
Im Staube liegt die heilge Sache
Des Volks, und bettelt vor dem Thron,
Schon aber weben Haß und Rache
Dein Siegeskleid — Revolution.
Schon ſchlummert Er in goldner Wiege,
Deß Stirne jenen Stempel trägt,
Den auf des Mordgeweihten Züge
Von Jugend auf das Schickſal prägt;
Schon athmet Cromwell, ſchon allnachtens
Tritt Englands Zukunft vor ihn hin,
Und legt die Keime künftgen Trachtens
In ſeinen ruhmbegiergen Sinn;
Schon graut der Tag, nur noch ein Kurzes
So ſteigt die Sonne blutigroth,
Doch für die Zeichen nahnden Sturzes
Iſt jede Fürſtenſeele todt.
An Jacobs Hof drückt ihren Stempel
Die Luſt noch auf jedwede Stirn,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0224" n="210"/>
            </l>
            <lg n="2">
              <l>Im Staube liegt die heilge Sache</l><lb/>
              <l>Des Volks, und bettelt vor dem Thron,</l><lb/>
              <l>Schon aber weben Haß und Rache</l><lb/>
              <l>Dein Siegeskleid &#x2014; Revolution.</l><lb/>
              <l>Schon &#x017F;chlummert Er in goldner Wiege,</l><lb/>
              <l>Deß Stirne jenen Stempel trägt,</l><lb/>
              <l>Den auf des Mordgeweihten Züge</l><lb/>
              <l>Von Jugend auf das Schick&#x017F;al prägt;</l><lb/>
              <l>Schon athmet Cromwell, &#x017F;chon allnachtens</l><lb/>
              <l>Tritt Englands Zukunft vor ihn hin,</l><lb/>
              <l>Und legt die Keime künftgen Trachtens</l><lb/>
              <l>In &#x017F;einen ruhmbegiergen Sinn;</l><lb/>
              <l>Schon graut der Tag, nur noch ein Kurzes</l><lb/>
              <l>So &#x017F;teigt die Sonne blutigroth,</l><lb/>
              <l>Doch für die Zeichen nahnden Sturzes</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t jede Für&#x017F;ten&#x017F;eele todt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>An Jacobs Hof drückt ihren Stempel</l><lb/>
              <l>Die Lu&#x017F;t noch auf jedwede Stirn,</l><lb/>
              <l>
</l>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0224] Im Staube liegt die heilge Sache Des Volks, und bettelt vor dem Thron, Schon aber weben Haß und Rache Dein Siegeskleid — Revolution. Schon ſchlummert Er in goldner Wiege, Deß Stirne jenen Stempel trägt, Den auf des Mordgeweihten Züge Von Jugend auf das Schickſal prägt; Schon athmet Cromwell, ſchon allnachtens Tritt Englands Zukunft vor ihn hin, Und legt die Keime künftgen Trachtens In ſeinen ruhmbegiergen Sinn; Schon graut der Tag, nur noch ein Kurzes So ſteigt die Sonne blutigroth, Doch für die Zeichen nahnden Sturzes Iſt jede Fürſtenſeele todt. An Jacobs Hof drückt ihren Stempel Die Luſt noch auf jedwede Stirn,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/224
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/224>, abgerufen am 21.11.2024.